Pressemitteilung Nr. 124 / 1995 vom 26.07.1995

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NEUE DOKTORANDENSTIPENDIEN FÃœR FRAUEN IN DEN INGENIEURWISSENSCHAFTEN AUSGESCHRIEBEN

Hessische Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt stellt bis zu sechs Stipendien pro Jahr bereit



WIESBADEN - Bereits beginnend mit dem 1. August 1995 stehen für
Nachwuchswissenschaftlerinnen in den ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen
der Technischen Hochschule (TH) Darmstadt sowie der Gesamthochschule Kassel
neue Graduiertenstipendien bereit. "Die bisherigen positiven Erfahrungen mit diesen
speziellen Stipendien für Frauen in Ingenieurdisziplinen zeigen, daß doch ein
großer Bedarf dafür in Hessen existiert", erklärte die Hessische Ministerin für
Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt heute in Wiesbaden.
"Aus diesem Grunde soll dieses Programm auch in den kommenden Jahren
fortgesetzt werden."

Noch 1995 können daher weitere zwei Stipendien an der TH Darmstadt sowie ein
weiteres Stipendium an der Gesamthochschule Kassel (GhK) für Frauen in den
Ingenieurwissenschaften vergeben werden. Ab 1996 können an der TH Darmstadt
bis zu vier und an der GHK bis zu zwei weitere Stipendien dieser Art pro Jahr
vergeben werden.

Das bisherige Sonderprogramm zur Förderung weiblichen wissenschaftlichen
Nachwuchses in den Ingenieurwissenschaften, das im Juli 1991 geschaffen worden
war, habe sich inzwischen als Erfolg erwiesen. Das Sonderprogramm sah die
Vergabe von insgesamt 15 Promotionsstipendien vor, die entsprechend
qualifizierten Frauen vorbehalten waren. "Das Ziel der Maßnahme war es und wird
es sein, den in diesen Disziplinen besonders niedrigen Frauenanteil beim
wissenschaftlichen Nachwuchs zu erhöhen", erläuterte die Wissenschaftsministerin
ihre Entscheidung. Die damals vorgesehenen 15 Graduiertenstipendien seien alle
vergeben worden. Zehn davon gingen an die TH Darmstadt, fünf an die GhK. Jedes
Stipendium ist mit dem an ingenieurwissenschaftlichen Graduiertenkollegs üblichen
Satz von 2.300 Mark im Monat dotiert. Die Finanzierungen erfolgen aus Mitteln des
Hochschulsonderprogrammes II.

An der TH Darmstadt werden von den Doktorandinnen in den Fachbereichen
Vermessungswesen, Bauingenieurwesen, Maschinenbau und Elektrotechnik
gegenwärtig etwa 20 Prozent mit Stipendien aus diesem Sonderprogramm gefördert.
In Kassel steht einer Zahl von insgesamt sechs Promotionen von Frauen in den
Ingenieurwissenschaften zwischen 1988 und 1993 die fünf in Kassel vergebenen
Promotionsstipendien gegenüber. Angesichts dieser unmißverständlichen Statistik
könne davon ausgegangen werden, so die Hessische Wissenschaftsministerin
Hohmann-Dennhardt, daß die geförderten Doktorandinnen ohne das
Sonderprogramm nicht promovieren würden. "Mit anderen Worten heißt das, daß
das Programm zu einem deutlichen Anstieg der Promotionen von Frauen in den
Ingenieurwissenschaften an den hessischen Hochschulen führen wird", hob Frau
Hohmann-Dennhardt hervor.

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