Pressemitteilung Nr. 139 / 1995 vom 16.08.1995

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KUNSTMINISTERIN HOHMANN-DENNHARDT FÖRDERT SECHS FRANKFURTER KULTURINITIATIVEN



FRANKFURT/WIESBADEN - Sechs Frankfurter soziokulturelle Initiativen werden
1995 mit insgesamt 167.000 Mark aus der Landeskasse gefördert. Es sind die
Projektgruppe Kultur im Ghetto, Ka Eins, Kultur in der Brotfabrik, Waggong, der
Höchster Bildungsschuppen und das Frauenkulturhaus werden in diesem Jahr mit
insgesamt 167.000 Mark gefördert. Dies hat die Hessische Ministerin für
Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, in Wiesbaden mitgeteilt.

"Diese sechs Initiativen sind Teil der Soziokultur der Stadt Frankfurt", erläuterte die
Kunstministerin ihre Entscheidung und betonte, daß dieser Kulturbereich in den
letzten Jahren zu einer festen Größe in Hessen geworden sei. "Soziokultur zeichnet
sich, grob umschrieben, durch sparten- und generationsübergreifende kulturelle
Aktivitäten aus, die mit ihrem sozialen Bezug einen wichtigen Beitrag zur Bildungs-
und Sozialarbeit in unserer Gesellschaft leisten können."

Von dem Geld erhält die Gruppe Kultur im Ghetto 12.000 Mark zur Unterstützung
ihrer Projekte "Kirchenasyl" und "Kinder Europas". Das Thema "Kirchenasyl"stellt
die Frage nach der Verantwortlichkeit der Gesellschaft gegenüber Entwicklungen in
anderen Teilen der Welt. Am Beispiel von Musikern, die aus Südafrike ins Exil
getrieben wurden, wird sich ganz konkret diesem Problem gewidmet.

Bei den "Kindern Europas" handelt es sich um Musiker und Musikerinnen sind
MusikerInnen der zweiten Generation. Sie sind Kinder von Flüchtlingen und
Gastarbeitern, die entweder vor Jahren mit ihren Eltern in ein Land der EG
gekommen sind oder bereits hier geboren wurden und aufgewachsen sind. Mit
diesem Musik-Workshop sollen Jugendliche und andere Bevölkerungsgruppen aus
sozial und kulturell eher unterunterversorgten Stadtteilen angesprochen werden.

Die Initiative Ka Eins-Galerie und Kultur im Ökohaus Frankfurt erhält 30.000 Mark
für ihre Kultur-Reihen. Im Rahmen dieser finden Austellungen, Führungen durch das
Ökohaus und Debatten zu aktuellen Themen statt. Darüberhinaus werden Konzerte
mit iranischer, kurdischer indischer und lateinamerikanischer Musik veranstaltet.

"Kultur in der Brotfabrik" wird mit 30.000 Mark gefördert. Mit dem Geld soll das
kulturelle Angebot in der Stadt Frankfurt und auch weiter in die Region hinaus durch
zahlreiche Konzerte sowie Informations-und Diskussionsveranstaltungen erweitert
werden.Damit soll die Begegnungsstätte für unterschiedliche Kulturen
weiterentwickelt werden.

Die Gesellschaft zum Transport von Jugendkultur "Waggong", veranstaltet ein Kurs-
und Workshopprogramm, das einen Zuschuß von 30.000 Mark erhält. Das
Programm richtet sich an jugendliche und erwachsene Musiker und Musikerinnen
und orientiert sich gezielt an den Bedürfnissen der freien Musikszene vom Amateur-
bis zum halbprofessionellen Bereich. Die Veranstalter legen hierbei besonderen
Wert darauf, daß die Angebote auf hohem Niveau zu erschwinglichen
Teilnahmebeiträgen ausgeschrieben werden können.

Mit 5.000 Mark aus der Landeskasse kann der Höchster Bildungsschuppen der
Kosmopolitischen Frauen rechnen. Das Geld soll für ein Projekt verwendet werden,
daß in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kunstpädagogik der Universität
Frankfurt Veranstaltungen und Kurse in Malerei, Fofografie,Video und Bildhauerei
anbietet. Diese Angebote finden unter kunsttherapeutischem Aspekt statt und richten
sich an deutsche Frauen und Migrantinnen.

Das Frauenkulturhaus wird mit 40.000 Mark gefördert. Damit werden
Theateraufführungen, Tanzvostellungen, Konzerte, Diskussionen, Seninare und

Workshops ermöglicht. Diese finden vor dem Hindergrund statt, durch die Arbeiten
verschiedener Künstlerinnen eine Bewußtseinsänderung herbeizuführen. Es soll
gezeigt werden, daß Frauen sich in verschiedenen Bereichen professionalisieren
und damit einen gleichberechtigten Zugang zur Kultur erhalten, der aber nicht von
der breiten Öffentlichkeit akzeptiert werde.

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