Pressemitteilung Nr. 146 / 1995 vom 18.08.1995

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FACHHOCHSCHULEN BLEIBEN ALS ORT ENGAGIERTEN LEHRENS UND LERNENS GEWÄHRLEISTET

Hessische Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt erläutert finanzielle Situation der Fachhochschulen



WIESBADEN - In einem Brief an die Wiesbadener Fachhochschule hat die
Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine
Hohmann-Dennhardt, noch einmal die notwendigen Sparmaßnahmen der
Landesregierung und ihre Auswirkungen auf den Betrieb der Fachhochschulen
erläutert. Gemeinsam seien die Hochschulgremien und das Ministerium aufgerufen,
durch effiziente Nutzung der "verfügbaren Ressourcen dafür zu sorgen, daß die
hessischen Fachhochschulen ein Ort des engagierten und qualifizierten Lehrens
und der praxisnahen Ausbildung bleiben", schrieb die Ministerin.

Sie beantwortete den Brief der Studierenden, die mit Protestbriefen auf mögliche
Probleme aufmerksam gemacht hatten, die als Folge von Einsparmaßnahmen im
Landeshaushalt für den Studienbetrieb der Fachhochschulen drohen könnten.
Hohmann-Dennhardt betonte erneut, daß die hessischen Hochschulen zwar auch
ihren Beitrag zur Konsolidierung des Landeshaushaltes beizutragen hätten: "Doch
sie schneiden mit ihrem Beitrag besser ab als die Landesverwaltung insgesamt. Dies
ist allein schon ein Beleg für die Bedeutung, die den Belangen der Hochschulen
durch diese Landesregierung zugemessen wird."

So müßten - anders als in anderen Bundesländern - die Fachhochschulen in
Hessen keine Stellen streichen. Vielmehr seien sogar rund 100 Stellen, deren
Finanzierung die Bundesregierung sich geweigert habe fortzusetzen, gesichert
worden, indem sie vom Land Hessen in den Haushalt aufgenommen wurden. Auch
seien die Hochschulen von der ansonsten gültigen
Halbjahres-Wiederbesetzungssperre freigewordener Stellen ausgenommen. Sie
könnten diese Leistungen stattdessen durch einen Geldbetrag abgelten. "Seit Juni
des Jahres sind außerdem alle freie Stellen an den Fachhochschulen ohne Sperre
und Zahlung frei zur neuen Besetzung", hob Ministerin Hohmann-Dennhardt
hervor.

Schließlich wurden die Fachhochschulen von Finanzsperren nur sehr begrenzt
betroffen. Die wichtigen Mittel für Lehre und Forschung würden lediglich geringfügig
um knapp fünf Prozent gekürzt. "Die besonders heftig diskutierten Mittel für den
Bucherwerb durch die Hochschulbibliotheken stehen sogar völlig ungeschmälert zur
Verfügung", unterstrich Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt. "Die gültige
Haushaltssperre von 20 Prozent gilt somit insgesamt nur für rund ein Sechstel des
Gesamtansatzes jeder Fachhochschule."

Dies bedeutet, daß die Fachhochschule Wiesbaden beispielsweise einschließlich
ihrer Fachbereiche an der Forschungsanstalt Geisenheim 1995 von 12,64 Millionen
Mark Gesamthaushalt lediglich rund 577.000 Mark einsparen müßte. (FH Darmstadt
Gesamthaushalt: rund 11,3 Millionen Mark, Einsparsumme: 645.000 Mark; FH
Frankfurt Gesamthaushalt: rund 16,4 Millionen Mark, Einsparsumme: 653.000 Mark;
FH Gießen-Friedberg Gesamthaushalt: 12,86 Millionen Mark, Einsparsumme:
748.000 Mark; FH Fulda Gesamthaushalt: 4,26 Millionen Mark, Einsparsumme: rund
249.000 Mark.

"Angesichts dieser überschaubaren Einsparsummen können diese Kürzungen kein
Anlaß sein, um Lehrende zu entlassen, Pflichtveranstaltungen ausfallen zu lassen
oder Lehrmaterial nicht im erforderlichen Umfang bereitzustellen", betonte deshalb
die Wissenschaftsministerin in ihrem Schreiben. "Die Lage an den Fachhochschulen
ist zwar nicht so erfreulich wie man sie sich wünschen könnte, aber sie ist bei
weitem nicht so dramatisch, wie dies manchmal hingestellt wird."


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