Pressemitteilung Nr. 170 / 1995 vom 26.10.1995

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SANIERUNG DES 1. BAUABSCHNITTS DER UNI-KINDERKLINIK FRANKFURT BEENDET

Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt weiht neues Zentrum der Kinderheilkunde ein



WIESBADEN - Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine
Hohmann-Dennhardt, hat heute in einer Feierstunde den ersten Bauabschnitt der
Sanierung des Zentrums der Kinderheilkunde am Klinikum der Frankfurter Universität
eingeweiht. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 33 Millionen
Mark.

Nach notwendiger mehrjähriger Planung und sechsjähriger Bauzeit ist damit der
erste Teil der Sanierungsmaßnahme abgeschlossen worden. An das bereits
bestehende Zentrum der Kinderheilkunde im Haus 32 der Uni-Klink wurde ein
Anbau von 1.500 qm Nutzfläche angefügt. Außerdem wurden weitere 860 qm
Nutzfläche im Haus 32 saniert und umgebaut. Zusätzlich sind 890 qm Nutzfläche,
insbesondere der Laborbereich in Haus 18, modernisiert worden. Insgesamt 63
Betten zur Behandlung von Kindern in den Abteilungen für Hämatologie und
Onkologie, für Kardiologie, für Frühgeborene und in der Intensivstation befinden
sich somit heute auf dem neuesten medizinischen und pflegerischen Standard.

Neben der Verbesserung der Krankenversorgung und der Bedingungen für die
ärztliche Ausbildung wurden mit dem Neubau und der Sanierung insbesondere die
Grundlagen für die klinische Forschung neu gestaltet. Beispiele für aktuelle
Forschungsvorhaben in der Kinderklinik sind die Erforschung neuer interventioneller
Verfahren bei angeborenen Herzfehlern oder der Einsatz bildgebender Verfahren in
der Kardiologie. Breiten Raum nehmen auch Multizenterstudien für Kinder mit akuten
Leukämien und soliden Tumoren oder die Überwindung von Resistenzmechanismen
bei der Chemotherapie im Rahmen der Therapieforschung ein. In der Neonatologie
werden die Möglichkeiten der Erforschung und des Einsatzes von
Hochfrequenzbeatmung bei atemgestörten Neugeborenen und die
Sauerstoffradikalenerforschung bei Neugeborenen verbessert.

Ministerin Hohmann-Dennhardt dankte in ihrer kurzen Ansprache nicht nur den
ausführenden Firmen, den Planern der Staatsbauverwaltung und dem
Klinikumsvorstand: "Insbesondere gilt auch mein Dank den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Kinderklinik, die trotz der Beeinträchtigung durch Neubau und
Sanierung den laufenden Betrieb unter erheblichen zusätzlichen Belastungen
aufrecht erhalten haben." Ihre besondere Anerkennung drückte sie im Beisein des
Vorsitzenden Dr. Dieter Hofmann dem Verein Kinderhilfestiftung e.V. aus. "Diese
Initiative von Eltern, Bürgern und der Wirtschaft, die sich erfolgreich auch in der
Unterstützung dieser Maßnahme für kranke Kinder in Frankfurt engagiert hat, hat
wesentlichen Anteil am erfolgreichen Zustandekommen und Abschluß der
Sanierung," erklärte die Wissenschaftsministerin.

Ministerin Hohmann-Dennhardt wendete sich auch an die Stadt Frankfurt: "So sehr
wir alle die Finanznöte der Stadt kennen und damit auch den notwendigen Zwang
zum drastischen Sparen, so wenig kann ich als verantwortliche Vertreterin des
Landes jedoch verstehen und akzeptieren, wenn die Stadt sich nunmehr in der
Absicht wägt, ihren nach dem Universitätsübernahmevertrag von 1967 bisher für
das Universitätsklinikum gewährten Zuschuß in Höhe von 24 Millionen Mark künftig
nicht mehr zahlen zu wollen." Dies brächte die Universitätsklinik in größte
Schwierigkeiten, da ein solcher Betrag durch Einsparmaßnahmen nicht zu
kompensieren wäre. "Dies bedeutet vielmehr", so die Ministerin weiter, "die Gefahr
eines 'Aus' für fast alle notwendigen und geplanten Entwicklungen dieses
Klinikums." Die Ministerin appellierte an die Stadt Frankfurt, daß "wir in den
anstehenden Verhandlungen zwischen Land und Stadt ein Einvernehmen erzielen
können, das die wichtige Funktion des Klinikums für die Stadt und die Region in
Lehre, Forschung und Krankenversorgung auch künftig sichert.

Abschließend wies Staatsministerin Hohmann-Dennhardt in die Zukunft der
Kinderklinik: "Inzwischen sind auch für den zweiten Bauabschnitt für das Zentrum
der Kinderheilkunde die ersten planerischen Schritte vollzogen worden." Die
Maßnahme sei in der mittelfristigen Finanzplanung des Landes Hessen ab 1997
verankert. Zusätzlich habe die Kinderhilfestiftung eine großzügige Spende zugesagt.
Damit könne, so Ministerin Hohmann-Dennhardt, die Versorgungs-, Lehr- und
Forschungssituation des Zentrums der Kinderheilkunde am Frankfurter
Universitätsklinikum, insbesondere im Bereich der Allgemeinen Pädiatrie, in den
nächsten Jahren noch erheblich verbessert werden.


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