Pressemitteilung Nr. 189 / 1995 vom 11.12.1995

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DREI NEUE SONDERFORSCHUNGSBEREICHE IN HESSEN

Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt gratuliert UniversitÀten und Wissenschaftlern Deutsche Forschungsgemeinschaft bestÀtigt hohes Forschungsniveau an hessischen UniversitÀten



WIESBADEN - Drei neue Sonderforschungsbereiche werden an zwei hessischen
UniversitĂ€ten eingerichtet. Von dem Beschluß des Bewilligungsausschusses der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute die Hessische Ministerin fĂŒr
Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, in Wiesbaden berichtet.
"Damit können die Technische Hochschule Darmstadt und die Philipps-UniversitÀt
Marburg ab Januar des kommenden Jahres ihre Forschungsarbeit verstÀrkt
fortsetzen. Die Förderung durch die DFG besteht aus Personal- und Sachmitteln.
Mit der Förderung der Sonderforschungsbereiche bestÀtigt die Deutsche
Forschungsgemeinschaft ausdrĂŒcklich das hohe Niveau der Forschungsgruppen
dieser hessischen UniversitĂ€ten." Gleichzeitig fließen erhebliche Drittmittel an diese
beiden Hochschulen. Das Hessische Ministerium fĂŒr Wissenschaft und Kunst werde
zusÀtzliche Mittel zur Verbesserung der Grundausstattung dieser neuen
Sonderforschungsbereiche aus den zentralen Mitteln zur Forschungsförderung
bereitstellen.

An der TH Darmstadt werden im Sonderforschungsbereich "Entwicklung
umweltgerechter Produkte" Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten des
Maschinenbaus zusammenarbeiten. DarĂŒber hinaus bringen Wissenschaftler aus der
Chemie, der Psychologie und aus den Instituten fĂŒr Wasserversorgung,
Abwassertechnik, Abfalltechnik, Umwelt- und Raumplanung sowie dem Deutschen
Kunststoffinstitut ihr Know-how ein. In diesem Sonderforschungsbereich sollen
Methoden, Arbeitsmittel und Instrumente fĂŒr die ganzheitliche Entwicklung
umweltgerechter Produkte erarbeitet werden. Dabei wird sich auf die exemplarische
Untersuchung von KonsumgĂŒtern aus dem Bereich Garten-, Haus- und
ReinigungsgerÀte konzentriert. Die Forscher wollen die einzelnen Lebensphasen der
Produkte - Rohstoffgewinnung, Herstellung, Nutzung, Recycling und Entsorgung -
hinsichtlich Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Technik beurteilen. Die dabei
gewonnenen Informationen und Erkenntnisse sollen dann bei der weiteren
Konstruktions- und Produktentwicklung einfließen.

Die herausragende Rolle Marburgs in der Mikrobiologie und der Molekularbiologie
wird durch die Zulassung zweier neuer Sonderforschungsbereiche an der
Philipps-UniversitÀt weiter ausgebaut. Der Sonderforschungsbereich "Interaktion,
Anpassung und katalytische FĂ€higkeiten von Bodenmikroorganismen" wird
wesentlich von der Mikrobiologie im Fachbereich Biologie und vom
Max-Planck-Institut fĂŒr Terrestrische Mikrobiologie getragen. Beteiligt werden
darĂŒber hinaus auch Arbeitsgruppen aus dem Fachbereich Chemie und dem der
Humanmedizin. Es sollen die Wechselbeziehungen der Bodenmikroorganismen
untereinander und mit Pflanzen untersucht werden. Antworten sollen gefunden
werden auf Fragen wie Mikroorganismen VerÀnderungen in ihrer Umwelt erfassen,
und wie sie sich beispielsweise an wechselnde Temperaturen und
Sauerstoffversorgung oder an ein spezifisches Nahrungsangebot anpassen. Bereits
in der Vergangenheit hatte das Hessische Ministerium fĂŒr Wissenschaft und Kunst
die Forschungen der Mikrobiologen und Molekularbiologen an der UniversitÀt
Marburg gezielt gefördert. Dazu gehört auch die Finanzierung des Baus des neuen
Max-Planck-Instituts fĂŒr Terrestrische Mikrobiologie in Marburg. "Damit ist es uns
gelungen, an diesem UniversitÀtsstandort ein beeindruckendes Forschungspotential
zu bĂŒndeln, dem ein hoher internationaler Rang zukommt", erlĂ€utert
Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt die Forschungsförderungspolitik der
Landesregierung. "Der nunmehr eingerichtete Sonderforschungsbereich wird diesen
Zweig der Forschung noch weiter verstÀrken."

Auf zunÀchst zwei Jahre ist der Sonderforschungsbereich "Multifaktorelle
Nucleoprotein-Komplexe bei der Transkription und RNA-Prozessierung"
eingerichtet worden. Dieser besteht vor allem aus Arbeitsgruppen des Instituts fĂŒr
Molekularbiologie und Tumorforschung. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts
fĂŒr physiologische und klinische Forschung, der Kerckhoff-Klinik und des
Fachgereichs Biologie der UniversitĂ€ten Gießen und Marburg beteiligen sich
ebenfalls an seiner Forschungsarbeit. Ziel ist es, grundlegende Mechanismen der
Genexpression sowohl auf molekularer Ebene als auch innerhalb biologischer
Prozesse zu untersuchen. Die Wissenschaftler wollen auch den Zusammenhang
zwischen den molekularen VorgÀngen und biologischen Prozessen, wie
beispielsweise der Differenzierung von Zelltypen und Geweben, erforschen.

"Dieses Programm ist zentral und zukunftstrÀchtig in der molekularbiologischen
Forschung, die an der UniversitÀt Marburg herausragend vertreten ist", erlÀutert die
Hessische Wissenschaftsministerin. "Mit seiner Forschungsförderung hat das Land
Hessen ganz erheblich dazu beigetragen, das herausragende Wissenschafts- und
Forschungspotential an den Standorten Marburg und Darmstadt zu etablieren. Mit
der Einrichtung der drei Sonderforschungsbereiche durch die DFG findet damit eine
außerordentlich erfolgreiche Entwicklung eine verstĂ€rkte Fortsetzung."

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