Pressemitteilung Nr. 191 / 1995 vom 19.12.1995

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GOETHE-PLAKETTE FÜR EITEL O. HÖHNE

Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, ehrt langjähriges Engagement für Hessischen Rundfunk



KASSEL/WIESBADEN - Für langjährige engagierte Arbeit im Rundfunk- und im
Verwaltungsrat des Hessischen Rundfunks hat die Hessische Ministerin für
Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, heute in Kassel den
ehemaligen Landrat des Werra-Meißner-Kreises und Landtagsabgeordneten a.D.
Eitel O. Höhne, mit der Goetheplakette des Ministeriums geehrt.

Unermüdlich habe sich Eitel O. Höhne für den Ausbau des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks, namentlich des Hessischen Rundfunks eingesetzt. Insgesamt war er 44
Jahre in den Gremien des HR aktiv. "Das ist fast die Zeitspanne, die die Geschichte
des Rundfunks in Hessen nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ausmacht",
betonte Ministerin Hohmann-Dennhardt. "Ich bin sicher, daß der Rundfunk in diesen
Jahren ein ausgesprochen wichtiges Element bei der kulturellen Integration des neu
geschaffenen Bundeslandes Hessen wie der Bundesrepublik Deutschland insgesamt
gewesen ist." Die Schwierigkeit dieser Integration werde schon aufgrund der
historischen Fakten deutlich. Denn nahezu ein Sechstel der Bevölkerung des
Landes Hessen waren erst durch die Wirren und Folgend des Krieges in das
Bundesland gekommen waren. Allein bis 1951 kamen fast 700.000 Flüchtlinge und
Vertriebene nach Hessen.

"Diese galt es in die westdeutsche, in die hessische Gesellschaft zu integrieren.
Dazu trug der Hessische Rundfunk, und damit die Arbeit von Eitel Höhne nicht
unerheblich bei", hob Hohmann-Dennhardt hervor. Auch habe Höhne sich immer
für die Bestrebungen des HR eingesetzt, ein Forum für zeitgenössische Literatur zu
sein. Auch das in den sechziger Jahren eingerichtete "Funk-Kolleg", das den
ambitionierten Versuch erfolgreich unternommen habe, den Stand der universitären
Lehre und Forschung einem breiten Publikum zu vermitteln, habe immer die
Unterstützung des Geehrten gefunden.

Schließlich unterstrich Staatsministerin Hohmann-Dennhardt das Engagement Eitel
O. Höhnes für einen unabhängigen Rundfunk. "Ihr Leitmotiv", so führte sie aus, "war
in allen Phasen der Arbeit für den Rundfunk die Sicherung von dessen
Unabhängigkeit - auch gegen den Zugriff der Politik, auch gegen die
Parlamentarisierung des Rundfunks."

Der Jurist Eitel O. Höhne wurde 1923 in Dresden geboren. 1961 wurde er zum
Landrat des früheren Landkreises Eschwege gewählt. Dieses Amt füllte er über
mehrere Wahlperioden aus, bis er 1988 in den Ruhestand versetzt wurde. Von 1950
bis 1970 war er Mitglied des Hessischen Landtags. Dem Rundfunkrat des
Hessischen Rundfunks gehörte er an von 1951 bis 1970. 1971 wechselte er in den
Verwaltungsrat des HR, dem er seit 1974 vorstand und schied endgültig 1994 in
den Ruhestand aus.

Die Goethe-Plakette des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst wird
Persönlichkeiten für deren besondere Verdienste um das kulturelle Leben des
Landes Hessen verliehen.


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