Pressemitteilung Nr. 3 / 1996 vom 24.01.1996

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SCHLOSS WILHELMSHÖHE ERHÄLT GLASSATTELDACH

Hessische Kunstministerin Hohmann-Dennhardt erläutert Sanierungsplanungen in Kassel

KASSEL/WIESBADEN - Der schwierige und langwierige Diskussionsprozeß um ein
Konzept für die Sanierung des defekten Sheddaches auf Schloß Wilhelmshöhe hat nunmehr
zu einem akzeptablen Ergebnis geführt. Die Planung für ein Laternendach wird nicht weiter
verfolgt. Stattdessen erhält das Schloß Wilhelmshöhe jetzt ein Glassatteldach. Das hat
heute die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine
Hohmann-Dennhardt, in Kassel mitgeteilt. Sie hatte am Vormittag diesen Vorschlag auch
noch einmal mit dem neuen Leiter der Staatlichen Museen in Kassel, Dr. Hans Ottomeyer,
erörtert. Er befürwortet ihn als moderne und den Bedingungen der Denkmalpflege wie
musealer Präsentationserfordernissen gerecht werdende Lösung.

Das nunmehr geplante Glassatteldach entspricht im wesentlichen der historischen
Dachform des Schlosses, erläuterte Ministerin Hohmann-Dennhardt. Damit werde auch
das historische Bild wie die Einbettung des Schlosses in seine Umgebung kaum
beeinträchtigt. Auch gewährleiste das Glasdach die Lichterfordernisse des Museums in
hervorragender Weise. Da zudem Dachraum und Ausstellungsraum im dritten Obergeschoß
thermisch getrennt werden, werde eine Verstärkung der vorhandenen klimatechnischen
Anlagen nicht erforderlich. "Wir streben damit eine neue, moderne ausstellungstechnische
Konstruktion an, wie sie in der Neuen Gemäldegalerie in Berlin gerade erfolgreich realisiert
worden ist," sagte Hohmann-Dennhardt. Schließlich werde auch die Decke zwischen dem 2.
und dem 3. Obergeschoß nicht geöffnet, wie zeitweise diskutiert, da dies wegen der neuen
Konzeption weder notwendig noch zweckmäßig sei.

"Ich hoffe, daß nunmehr ein allgemein akzeptierter Schlußstrich unter die Diskussion
gezogen worden ist und sich alle Kräfte darauf konzentrieren können, die neue Planung
voranzutreiben und die Sanierung zu realisieren", meinte die Ministerin. Sie gehe davon aus,
so Ministerin Hohmann-Dennhardt weiter, daß nunmehr zügig die erforderlich gewordene
neue Gesamtplanung stattfinde sowie die genauen Kosten ermittelt würden. Dann könne
ohne weitere Verzögerung mit der Umsetzung der Maßnahme begonnen und die
haushaltsrechtlichen Voraussetzung erbracht werden. Die für die Sanierung erforderlichen
Gelder werden von der Landesregierung ab 1997 bereitgestellt.

Auch in der Frage der Ausstellung der Alten Meister während der bevorstehenden
documenta X zeichnet sich eine gute Lösung ab. "Für mich gehören diese beiden
Präsentationen unbedingt zusammen. Das ist für mich ein Muß", betonte die hessische
Kunstministerin. "Wir werden den hunderttausenden von Besuchern der documenta die
Möglichkeit bieten, sich neben der modernen auch die klassische Kunst, nämlich die
weltberühmten Alten Meister zu betrachten." Dafür gäbe es mehrere Optionen. Neben der
Möglichkeit in renovierten Räumen des Schlosses Wilhelmshöhe die Gemälde zu zeigen
habe sich eine weitere herausgebildet. Museumsleiter Ottomeyer schlage vor, während der
documenta X eine repräsentative Auswahl aus der Sammlung Alte Meister in der Neuen
Galerie und im Landesmuseum Kassel zu zeigen. Dort rückten die Alten Meister auch
räumlich näher an das aktuelle documenta X-Geschehen heran, was die Attraktivität der
klassischen Kunstwerke für die Besucher der documenta noch erhöhe. "Das halte ich für
eine gute Idee", kommentierte Staatsministerin Hohmann-Dennhardt. "Dem Vorschlag
wollen wir gerne folgen."

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