Pressemitteilung Nr. 25 / 1996 vom 21.05.1996

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HOHMANN-DENNHARDT STARTET GROßE INITIATIVE ZUR FÖRDERUNG DER ROCKMUSIK

In Wiesbaden stellte die Ministerin die Bausteine des Förderprojekts vor


WIESBADEN - Eine große Initiative zur Förderung der Rockmusik in Hessen hat die Hessische
Landesregierung gestartet. In Wiesbaden stellte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst,
Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, die Bausteine der Rockinitiative "Crossover Hessen" vor.

"Jede Kultur", so betonte die Ministerin, "hat ihre Sprache. Dies gilt besonders für Jugendkulturen, aus
denen Impulse für die Zukunft hervorgehen." Oftmals stoße diese Sprache nicht auf entsprechende
Akzeptanz, allerdings ändere sich das dann mit der Zeit. Die Ministerin erinnerte in diesem
Zusammenhang an den Jazz, den Rock and Roll und die Zeit der Beatles.

Gefördert werden solle deshalb nicht selektiv, und es gebe auch keine Konkurrenz zur sonstigen
künstlerischen Nachwuchsförderung, etwa im Hinblick auf das Landesjugendsinfonieorchester oder
das Landesjugendjazzorchester. Hohmann-Dennhardt: "Wir wollen die künstlerische Kreativität dort
fördern, wo sie sich bindet." Aus diesem Grund werde die Rockinitiative "Crossover Hessen" gestartet.
Daß eine solche Anstrengung auch im Zeichen knapper Kassen möglich sei, sei der Bündelung von
Ressourcen im Hinblick auf die Nachwuchsförderung, aber auch dem ehrenamtlichen und finanziellen
Engagement vieler Beteiligter zu verdanken. Christine Hohmann-Dennhardt: "Die Liste der Sponsoren
und Förderer ist lang und reicht vom Hessischen Rundfunk über den Sparkassen- und Giroverband
Hessen-Thüringen, die Sparkassen in Darmstadt und Kassel, die Konzertagentur Marek Lieberberg,
die "Scream Factory" und die Deutsche Phonoakademie bis hin zu den Städten Kassel, Marburg,
Gießen, Fulda, Wiesbaden und Frankfurt."

Genauso wichtig sei allerdings das große ehrenamtliche Engagement der Mitglieder von
Rockinitiativen in Kassel, Gießen, Fulda, Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt, deren Mitarbeit die
Voraussetzung für die Durchführung des Projekts sei. Zu nennen seien auch "Waggong", die
Gesellschaft zum Transport von Jugendkultur, und das Frauenmusikbüro in Frankfurt.

"Ich freue mich", so die Ministerin, "daß es gelungen ist, ein breites Bündnis für unsere Initiative zu
schließen."

Als ersten Baustein der Initiative stellte die Ministerin den Landeswettbewerb "Rockover Hessen" vor.
Sozusagen flächendeckend, nämlich für die Regionen Nordhessen, Mittelhessen, Osthessen,
Rhein-Main und Südhessen sollen im Laufe des Septembers in den entsprechenden großen Städten
Kassel, Gießen, Fulda, Darmstadt und Wiesbaden Regionalausscheidungen stattfinden. Regionale
Jurys wählen dort jeweils die Sieger aus, die dann beim großen Finale am 29. November 1996 im
Bockenheimer Depot gegeneinander antreten werden. Informationen über Termin- und
Ausschreibungsbedingungen sind ab sofort beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
bzw. bei den Initiativen vor Ort erhältlich (eine Liste wird beigefügt). Der Wettbewerb ist für den
Nachwuchs bestimmt, denn das Durchschnittsalter der Bandmitglieder sollte 23 Jahre nicht
überschreiten. "Bisher", so die Ministerin, "gab es einen solchen landesweiten Rockwettbewerb noch
nicht. Wir sind deshalb sehr gespannt auf die Ergebnisse. Ich bin indessen sicher, daß die hessischen
Rockgruppen, die schließlich die Sieger sein werden, mindestens genauso gut sind, wie
entsprechende junge Rockbands anderenorts."

"Kommunen macht mit" nannte die Ministerin den zweiten Baustein der Initiative. Vielen Jugendlichen
fehle es an Übungsmöglichkeiten. Dies betreffe gerade kleinere Gemeinden, die Schwierigkeiten
hätten, Räume zum Üben zur Verfügung zu stellen. Gemeinden bis zu 30.000 Einwohnern, die über
einen solchen Übungsraum verfügten, wolle die Landesregierung deshalb einen Zuschuß für die
musikelektronische Erstausstattung zur Verfügung stellen. Zehn solcher "Förderungspakete" stehen
bereit; je früher die Anmeldung von Gemeinden erfolge, desto größer sei ihre Chance, solche
Unterstützung zu erhalten. Anträge sind zu richten an das Hessische Ministerium für Wissenschaft und
Kunst in Wiesbaden.

Der dritte Baustein der Initiative richtet sich nach den Worten der Ministerin an junge Frauen.
"Rocketta rollt" heißt das Schlagwort, unter dem ab Juli dieses Jahres das erste hessische Rockmobil
für Frauen und Mädchen seine Fahrt beginne. Erste Region sei der Raum Gießen, Marburg, Wetzlar.
Dabei handele es sich um ein- bis zweitägige Bandworkshops, Schnupperkurse sozusagen, in deren
Rahmen interessierte junge Frauen und Mädchen unter fachkundiger Anleitung erste Kontakte zur
Rockmusik knüpfen könnten.

"Unsere Rockinitiative ist eine große Chance", so unterstrich die Ministerin abschließend, "mit dem
entsprechenden Engagement und vor allem dem Interesse der angesprochenen jungen Leute wird sie
ein großer Erfolg werden."

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