Pressemitteilung Nr. 29 / 1996 vom 03.06.1996

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SCHULEN INS INTERNET

Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt bietet Schulen Kooperationen mit Hochschulrechenzentren an


WIESBADEN - Die Hochschulrechenzentren der hessischen Universitäten werden ab September
dieses Jahres Schulen, die sich bisher einen Internet-Anschluß nicht leisten konnten, über ihre
eigenen Zugänge zum Wissenschaftsnetz mitversorgen. Dies hat die Hessische Ministerin für
Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, heute in Wiesbaden mitgeteilt. Damit
würde in Hessen eine Praxis fortgesetzt, die bereits 1993 damit begonnen habe, daß die Georg
Christoph-Lichtenberg-Schule in Kassel über das Hochschulrechenzentrum der Gesamthochschule
einen direkten Netzzugang geschaltet bekommen hat. Inzwischen werden 50 hessische Schulen über
das Offene Deutsche Schulnetz (ODS) mit Internet-Diensten versorgt. Auch das Frankfurter Schulnetz
wird derzeit über einen Zugang des Rechenzentrums der Johann Wolfgang Goethe-Universität an das
Internet angeschlossen.

"Die Hochschulrechenzentren eignen sich in besonderer Weise als Provider für die Schulen", erklärte
Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt weiter. "Sie verfügen über weitreichende Erfahrungen
bei der Einrichtung und Pflege von Internet-Dienstleistungen. Es waren schließlich die Hochschulen,
die weltweit maßgeblich am Aufbau des Internet beteiligt waren." Auch ansonsten seien die
Anforderungen zur Nutzung des Internet durch die Schülerinnen und Schüler vergleichbar mit der
durch die Studierenden. Ermöglicht werde der interaktive Wissenstransfer und die Zusammenarbeit von
Schulen, Hochschulen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Kreative Schüler- und
Studentenprojekte wie beispielsweise gemeinsame Veröffentlichungen, interaktive Lerngruppen oder
die Entwicklung von Netzwerkspielen könnten möglich gemacht werden. Über die weltweite
Kommunikation mit anderen Schulen und Hochschulen sei ein direkter Zugang zu fremden Kulturen
und deren Denkweisen geöffnet. Auch könnten per Online-Publishing Schülerzeitungen oder
Hochschulschriften erstellt werden.

"Als Arbeitsteilung zwischen Universitätsrechenzentren und Schulen stelle ich mir vor, daß die
Universitäten die Technik bereitstellen, während die Schulen die Inhalte gestalten", erläuterte Christine
Hohmann-Dennhardt das Angebot an die Schulen. Das bedeute, daß die Rechenzentren den
Netzzugang administrierten und einen Ansprechpartner zur Verfügung stellten. Fragen der Inhalte, der
graphischen Gestaltung wie auch der Entwicklung pädagogischer Grundlagen sei dagegen Aufgabe
der Schulen selbst.

Allerdings bleibe noch das Problem für die Schulen zu lösen, wie die Leitungskosten zu den
jeweiligen Hochschulrechenzentren finanziert werden könnten, die diese von den Schulen aus
eigenen Mitteln nicht bezahlbar sind. Die Stadt Frankfurt hat hier einen nachahmenswerten Weg
beschritten. Sie plant, ihren Schulen das Frankfurter stadtinterne Telefonnetz kostenlos zur Verfügung
zu stellen, so daß darüber der Zugang zum Universitätsrechenzentrum unentgeltlich möglich ist. "Das
wäre sicherlich auch eine überlegenswerte Möglichkeit für die anderen hessischen Hochschulstädte
Kassel, Gießen, Marburg und Darmstadt", meinte Wissenschaftsminsiterin Hohmann-Dennhardt
anerkennend.

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