Pressemitteilung Nr. 56 / 1996 vom 16.07.1996

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PLANUNGEN FÜR STRUKTURREFORM BEI UNIVERSITÄTSKLINIKEN MARBURG UND GIEßEN BESTÄTIGT

Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt begrüßt positive Stellungnahme des Wissenschaftsrates



WIESBADEN - Auf seiner letzten Sitzung in Berlin hat der Wissenschaftsrat
Stellungnahmen verabschiedet, die der weiteren Entwicklung der Fachbereiche
Humanmedizin der Universitäten Gießen und Marburg gelten . Die Hessische
Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, begrüßte
diese Entscheidungen: "Damit hat der Wissenschaftsrat weitgehend die Vorschläge,
die wir im Herbst 1995 in Marburg und Gießen zur Diskussion gestellt haben,
bestätigt." Ihr Ziel sei es, daß die beiden Fachbereiche dort, wo es möglich und
sinnvoll ist, verstärkt kooperieren, gleichzeitig aber ihr eigenes Profil in
herausragenden Bereichen ausbilden und schärfen.
Besonders erfreut zeigte sich die Ministerin darüber, "daß sich der Wissenschaftsrat
das Prinzip der Schwerpunktbildung, das die Vorschläge meines Ministeriums
geleitet hat, zu eigen gemacht hat. Er hat das Land Hessen damit ermutigt, den
eingeschlagenen Weg fortzusetzen, da in diesem Ansatz eine zukunftsweisende
Perspektive für die Medizinausbildung und medizinische Forschung in Hessen
entwickelt worden ist." Bei der weiteren konzeptionellen Planung solle daher auch
der Medizin-Fachbereich in Frankfurt mit einbezogen werden.
Der Wissenschaftsrat, der in der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau als
gesetzlich bestimmter Gutachter für Bund und Länder fungiert, hat mit seiner
positiven Bewertung der projektierten Entwicklung in Marburg und Gießen die
Grundlage gelegt, um die von Hessen für den Bund-Länder-Rahmenplan
angemeldeten Bauvorhaben beider Fachbereiche zu verwirklichen. Dazu gehört
insbesondere der zweite Bauabschnitt des Marburger Klinikums auf den
Lahnbergen. Dessen Detailplanung kann nun beginnen und wird dann zügig
realisiert werden.
Eindeutig befürwortet hat der Wissenschaftsrat das methodische Vorgehen des
Landes, erklärte die Ministerin. "Klare strukturelle Vorgaben sind bessere
Planungsgrundlagen gegenüber Kürzungen nach dem Rasenmäherprinzip." Der
Wissenschaftsrat sehe speziell in der Umsteuerung von Ressourcen, die im
Marburger Fachbereich durch die Schließung der Zahnklinik frei würden, eine
Möglichkeit für den Fachbereich, sein eigenes Forschungsprofil zu stärken. "Damit
folgt der Wissenschaftsrat ausdrücklich unserer Argumentation", betonte Ministerin
Hohmann-Dennhardt. "Ich werde die vom Wissenschaftsrat vorgeschlagene
Kommission zur Fusionierung der beiden Zahnkliniken am Standort Gießen nach der
Sommerpause einsetzen." Diese Kommission hat die Aufgabe zu prüfen, wie die
einzelnen Vorschläge des Wissenschaftsrates umgesetzt werden können und wird
einen Entscheidungsvorschlag entwickeln und vorlegen. "Im Zuge dieser
Fusionierung braucht keiner der bisher dort Arbeitenden um seinen Arbeitsplatz zu
fürchten," bekräftigte die Wissenschaftsministerin ihre schon früher gemachte
Zusage.
Der Wissenschaftsrat hat auch die Ãœbernahme der Bad Nauhei-mer Rheumaklinik
durch die Max-Planck-Gesellschaft befürwortet. Von deren Ausgang wird das
weitere Vorgehen abhängen. Zunächst ist keine Änderung des bisherigen Status
der Klinik vorgesehen.
Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt bekräftigt, daß das Land trotz der
erforderlichen Einsparungen gewillt ist, die drei hessischen Fachbereiche
Humanmedizin auch künftig für Forschung und Lehre leistungs- und
wettbewerbsfähig auszustatten. "In dieser Zielsetzung bin ich mit dem
Wissenschaftsrat vollständig einig", erklärte sie. Die vom Land geplante
Reduzierung der Zulassungszahlen im Studiengang Humanmedizin wird so
umgesetzt werden, daß sie die Leistungskraft der vorklinischen Fächer nicht
beeinträchtigt. "Die vom Wissenschaftsrat in diesem Zusammenhang formulierten
Befürchtungen sind unberechtigt", verdeutlicht die Hessische
Wissenschaftsministerin die Sicht des Landes. "Wir werden, wie es auch gegenüber
dem Wissenschaftsrat ausführlich dargelegt worden ist, sehr behutsam vorgehen,
wenn wir die Umstrukturierungen in der Medizinausbildung realisieren. Wir werden
dafür Sorge tragen, daß das gute Forschungsprofil der vorklinischen Institute in
Hessen erhalten bleibt."

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