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Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland unterzeichnen
Staatsvertrag über Fernstudien an Fachhochschulen | |
Mainz/Wiesbaden - Die Länder Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland haben
beschlossen, Fernstudien im Fachhochschulbereich zu eröffnen. Ein
entsprechender "Staatsvertrag über Fernstudien an Fachhochschulen" wurde heute
in Mainz von Wissenschaftsministerin Dr. Christine Hohmann-Dennhardt (Hessen),
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Jürgen Zöllner (Rheinland-Pfalz) und
Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Rüdiger Pernice (Saarland) unterzeichnet.
Die Minister und die Ministerin betonten, daß der Staatsvertrag wichtigen bildungs-
und gesellschaftspolitischen Ãœberlegungen Rechnung trage: "Wenn man das Recht
auf Bildung für alle ernst nimmt, müssen auch für den Personenkreis, der ein
Präsenzstudium nicht realisieren kann, Angebote geschaffen werden.
Fernstudienangebote auf Fachhochschul-ebene leisten hier einen wichtigen
Beitrag."
Mit der Ratifizierung des Staatsvertrages werde ein länderübergreifender
Fernstudienverbund eingerichtet, wie er bislang nur für die neuen Bundesländer
existiere. Die für diesen Verbund eingerichtete Zentralstelle für Fernstudien an
Fachhochschulen, die ihren Sitz an der Fachhochschule Koblenz hat, kann nun
offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Sie hat als zentrale wissenschaftliche Einrichtung die
Aufgabe, die Entwicklung und Durchführung von Fernstudien in den
vertragsschließenden Ländern zu fördern und Studienmaterialien
weiterzuentwickeln. Bereits seit Oktober 1995 organisiert sie das
Weiterbildungsstudium "Allgemeine Informatik". Rund 150 Studierende sind für diese
insgesamt fünf Semester umfassende Weiterbildung derzeit eingeschrieben. Er richtet
sich an all diejenigen, die ein Studium in Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften
abgeschlossen haben oder über einschlägige berufliche Erfahrungen verfügen. Er
kann auch als Weiterbildung einzelner Lehreinheiten im Umfang von je einem
Semester belegt werden. Nach Einschätzung einer Fachkommission, die auch die
Lehrmaterialien entwickelt hat und der Fachhochschulprofessorinnen und
Fachhochschulprofessoren aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland
angehören, sei ein wöchentlicher Zeitaufwand von zehn bis zwölf Stunden
erforderlich, um im Laufe von einem Semester (ca. fünf Monate) eine Lehreinheit
abschlies-sen zu können. Als Abschluß wird ein qualifiziertes Zertifikat vergeben.
Als nächstes Fernstudienangebot sei geplant, Allgemeine Informatik zu einem
grundständigen Studiengang mit Diplomabschluß auszubauen. Zudem seien
Weiterbildungs- und Aufbaustudien mit Spezialisierungen im
wirtschaftswissenschaftlichen Bereich geplant.
Mit der durch den Staatsvertragsabschluß möglichen Beteiligung hessischer
Fachhochschulen und der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken
erhoffen sich die Ministerin und die Minister eine deutliche Ausweitung sowohl der
Nachfrage als auch der Angebote, deren Schwerpunkte im Bereich der
wissenschaftlichen Weiterbildung und des Erwerbs zusätzlicher Qualifikationen
liegen werde.
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