Pressemitteilung Nr. 40 / 1997 vom 07.05.1997

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DER BLICK INS „FENSTER ZUR URZEIT“ AM WELTNATURERBE GRUBE MESSEL LEICHTER GEWORDEN

Hessische Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt weiht Besucherplattform am Rande der Grube ein

Messel/Wiesbaden - Die Besucherplattform an der Grube Messel hat die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, heute eingeweiht. „Mit dem Bau der Aussichtsplattform am Rande der Grube Messel hat das Land Hessen eine weitere Verpflichtung, die es mit der Aufnahme der Grube Messel in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO übernommen hat, erfüllt“, erklärte die Wissenschaftsministerin in ihrer kurzen Ansprache. „Der Blick durchs Fenster zur Urzeit ist damit leichter geworden.“ Bei der Plattform handele es sich um eine komplizierte Stahl-Holzkonstruktion. Sie mußte wegen möglicher Abrutschungen am Grubenrand in 20 Meter Tiefe im Urgestein verankert werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 400.000 Mark.

„Einen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle an die IG Messel richten, die sich mit einem Zuschuß von 60.000 Mark an den Gesamtkosten der Plattform beteiligt hat,“ betonte Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt. „Darüber hinaus gilt mein Dank auch den beteiligten Firmen Ytong und Gelsenrot, die die informativen Hinweistafeln im Umfeld der Plattform für die Besucherinnen und Besucher gestiftet haben.“

Die Aussichtsplattform, die von nun an für Besucher geöffnet ist, fügt sich harmonisch in das Landschaftsbild ein. Sie bietet Platz für etwa 30 Personen und ist so konstruiert, das auch behinderte Bürgerinnen und Bürger sie mit Rollstühlen befahren können und so einen Blick in die Urzeit werfen können.

Von dem exponierten Standort der Aussichtsplattform am Grubenrand eröffnet sich dem interessierten Besucher eine gute Sicht auf die Fossilienfundstätte der Grube Messel. Die Einmaligkeit der bisher dort gefundenen Fossilien aus dem Eozän wird auf acht neuen Hinweistafeln illustriert. Dort finden sich Angaben zur Geologie, Paläntologie, Industriegeschichte und die Entwicklung einer Naturlandschaft des 49 Millionen Jahre alten Weltnaturerbes Grube Messel. Die Hinweistafeln sollen zudem den Appetit anregen zum Besuch des Fossilien- und Heimatmuseums der Gemeinde Messel, des Landesmuseums Darmstadt, des Naturmuseums Senckenberg in Frankfurt sowie des etwas entfernter gelegenen Naturkundemuseums Karlsruhe.

Ministerin Hohmann-Dennhardt gratulierte dem Architekten Hajo Neumann zu dem gelungenen Entwurf der Aussichtsplattform und dankte Diplom-Ingenieur Hermann K. Neff des Erdbaulaboratoriums ETN für seine besondere Leistung, die Gründung der Aussichtsplattform an dieser geologisch problematischen Stelle zu realisieren.

Die Durchführung des Projektes sei darüber hinaus nicht ohne die Mithilfe von Sponsoren und der intensiven und positiven Begleitung des gesamten Projektes durch die IG Messel, dem umliegenden Landkreis sowie der Gemeinde Messel und nicht zuletzt den benachbarten Firmen Ytong und Gelsenrot möglich gewesen. Auch der Firma Possmann, die die Bewirtung der Gäste anläßlich der Eröffnungsfeier übernommen hatte, dankte die Ministerin für die Unterstützung.

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