Pressemitteilung Nr. 63 / 1997 vom 25.06.1997

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HEIMATGESCHICHTE IST AUCH FRAUENGESCHICHTE

Kunstministerin Hohmann-Dennhardt überreicht Förderpreis für Hessische Heimatgeschichte

KORBACH/WIESBADEN - Den Förderpreis für Hessische Heimatgeschichte 1997 hat Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, während einer Feier im Rahmen des Hessentages in der Korbacher Stadthalle überreicht.

Die Preisträger sind zu gleichen Teilen der Verein für Heimatgeschichte Museum Ober-Ramstadt für sein Ausstellungsprojekt „Die Entwicklung der Frauenarbeit durch technische Innovationen“ und die Arbeitsgruppe Petra Rauch-Weitzel und Gisela Liermann aus Friedberg für ihr Projekt „Trümmerfrauen. Frauenleben im 20. Jahrhundert“.

Eine Anerkennungsurkunde erhielten Gretel Fourier aus Oberrosphe für ihren Aufsatz „Als Weibs- Mensch geboren“ und die Arbeitsloseninitiative Alsfeld und die Arbeitsgruppe Namenlose Frauen Alsfeld für ihr Projekt „Frauenerwerbsarbeit - Gestern - Heute - Morgen“.

„Modernisierung des Frauenalltags - Weibliche Tätigkeitsfelder im Wandel der Zeit“ war das Thema der diesjährigen Ausschreibung. Der Preis wurde dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben. Er ist mit insgesamt 10.000 Mark dotiert.

Die Entscheidung, den Wettbewerb in diesem Jahr zugunsten der Frauengeschichte auszuloben, sei ihr ein besonderes Anliegen gewesen, betonte Ministerin Hohmann-Dennhardt in der Laudatio: „Dies nicht nur, weil der Anteil der Frauen an der Geschichte und Kultur bisher sträflich vernachlässigt wurde. Vielmehr bin ich überzeugt, daß Frauengeschichte interessante Erkenntnisse hervorbringen wird, die auch die Ergebnisse der übrigen Heimatgeschichte erweitern, vielleicht sogar korrigieren können.“

Frauengeschichte, so die Ministerin, sei für das historische Wissen unverzichtbar. Hohmann-Dennhardt: „Nur wenn wir uns das Leben der Frauen in der historischen Dimension vergegenwärtigen, können wir ermessen, was sich verändert hat und was sich noch verändern muß, um zu einer vollständigen Anerkennung der Leistungen der Frauen durch die Gesellschaft zu kommen.“

In Hessen beschäftigt sich nach den Worten der Ministerin eine Vielzahl von Wissenschaftlerinnen mit dem Thema Frauengeschichte. „Auf diese Forschungen können wir in Hessen stolz sein, und wir müssen diese wissenschaftliche Arbeit unterstützen, damit sie sich weiterentwickeln kann“, betonte Hohmann-Dennhardt, „ich hoffe, daß dieser Förderpreis und das sich im Herbst anschließende Symposion dazu beitragen werden, die Bedeutung des Forschungsansatzes zu unterstreichen und damit auch das notwendige Interesse der Öffentlichkeit zu wecken.“

Die Ministerin dankte der Hessischen Akademie für Forschung und Planung im ländlichen Raum für die Organisation des Wettbewerbs und der Fachjury für ihren ehrenamtlichen engagierten Einsatz.

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