Pressemitteilung Nr. 79 / 1997 vom 17.07.1997

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NEUE SICHT AUF ALTE RÖMER IM MUSEUM WIESBADEN

Kunstministerin Hohmann-Dennhardt präsentiert neu gestaltete Sammlung Nassauischer Altertümer

Wiesbaden - Mit ihrer Dauerausstellung zur Römerzeit und zum Frühmittelalter ist die Sammlung Nassauischer Altertümer im Museum Wiesbaden wieder in die Museumslandschaft Hessens zurückgekehrt. Auf etwa 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche wird den Besuchern in Zukunft eine neue Sicht auf archäologische Zeugnisse der Römerzeit und des frühen Mittelalters geboten. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, die die neue Dauerausstellung der Öffentlichkeit präsentierte, erklärte: „Ich freue mich sehr, daß mit der Neueröffnung der Sammlung Nassauischer Altertümer im Wiesbadener Museum eine weitere Sparte dieses Dreisparten-Museums wieder der Öffentlichkeit, den Bürgerinnen und Bürgern Wiesbadens wie ganz Hessens, zugänglich ist.“

Dieser erste Teil der Dauerausstellung der Sammlung Nassauischer Altertümer befaßt sich mit der römischen Geschichte in der Region. Im Vordergrund der Ausstellungskonzeption stehen Sehen und Erleben. Grundlage für das neue Konzept ist eine bisher einmalige Verbindung von Wissenschaft und zeitgenössischer Kunst. Es entstand eine Verbindung von Antike und modernem Kunstschaffen. Statt der üblichen Glasvitrinen wird der Besucher von Künstler Bruno K. entworfene und gebaute Einheiten aus Holz und Stahl vorfinden, die in ihrem neben- und miteinander zugleich Rauminstallationen ergeben.

Im Steinsaal, im Entree der Ausstellung, wird der Besucher künstlerisch mit dem Thema „Tod“ konfrontiert. Auf einer Stahlfähre überqueren, stellvertretend für die Verstorbenen, Grabsteine und Steinsarkophage den Unterweltsfluß Styx. Teile von Grabmonumenten, darunter das hervorragende Figurenpaar von Ingelheim, werden mit Stahlkonstruktionen in ihren ehemaligen Kontext gestellt präsentiert.
Kult und Religion zur Römerzeit erfährt der Besucher in einem abgedunkelten Raum, in dem nur die Götterfiguren, Kultbilder und sakralen Gerätschaften ausgeleuchtet sind. Lebendig geht es in den folgenden Räumen zu. Die römische Kaiserzeit, das antike Wiesbaden und das Frühmittelalter warten mit Einbauten auf, die dem Besucher Raum für seine eigenen Phantasien lassen. Ein Haus, eine Straße, ein öffentliches Gebäude, ein Platz, ein Badehäuschen und eine Basilika sind, durch archäologische Vorgaben inspiriert, nur andeutungsweise künstlerisch umgesetzt.

Da das Erleben im Vordergrund der Präsentation steht, beschränken sich die erläuternden Texte auf das unumgängliche Minimum. Für darüber hinaus Interessierte werden Führungsblätter und ein ausführlicher Katalog vorbereitet.

Die Sanierungs- und Umbauarbeiten haben gut ein Jahr gedauert. In enger Zusammenarbeit zwischen dem Direktor des Museums, Dr. Volker Rattemeyer, dem Kustos der Sammlung Nassauischer Altertümer, Dr. Bernhard Pinsker, sowie dem Stahldesigner und Künstler, Bruno K. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 500.000 Mark.

Die feierliche Wiedereröffnung der Abteilung Römerzeit und Frühmittelalter der Sammlung Nassauischer Altertümer findet am kommenden Sonntag, dem 20. Juli 1997, um 11.30 Uhr, statt.



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