Pressemitteilung Nr. 106 / 1997 vom 15.09.1997

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„HASSIUM“ UND „MEITNERIUM“ HABEN SICH DURCHGESETZT

Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt begrüßt die Benennung dreier von der GSI entdeckter chemischer Elemente

DARMSTADT/WIESBADEN - Hessen ist mit seinem Namen - in latinisierter Form - jetzt auch offiziell auf der Tafel der chemischen Elemente vertreten, das Element mit der Ordnungszahl 108 heißt „Hassium“. Gleiches gilt für die österreichische Physikerin Lise Meitner, deren Namen auch ein von der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst verliehener Preis für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen trägt: Element 109 heißt „Meitnerium“. Diese beiden und das weitere Element 107 - „Bohrium“, benannt nach dem dänischen Physiker Niels Bohr - waren bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt in der ersten Hälfte der achtziger Jahre entdeckt worden.

„Ich freue mich“, so betonte Wissenschaftsministerin Dr. Christine Hohmann-Dennhardt in Wiesbaden, daß die Namensvorschläge der GSI nun endgültig bestätigt wurden. Es bedeutet eine Ehre für unser Bundesland, und ein Dankeschön möchte ich auch an die Namensgeber in Darmstadt weiterleiten. Die GSI gehört auf ihrem Gebiet zu den führenden Instituten in der Welt, und es spricht für deren Forschungsleistung, daß dort bereits weitere drei Elemente entdeckt wurden, die der Namensgebung harren. Es bedeutet aber auch eine Anerkennung für den Wissenschaftsstandort Hessen insgesamt.“

„Meitnerium“, so die Ministerin weiter, ehre eine Frau, die zu den herausragenden Wissenschaftlerinnen des Jahrhunderts zähle und zu Unrecht lange im Schatten ihres Kollegen Otto Hahn gestanden habe. Hohmann -Dennhardt: „Nicht zufällig trägt der von mir in diesem Jahr an eine junge Darmstädter Ingenieurin vergebene Nachwuchspreis den Namen Lise Meitners.“

Die GSI-Forscher Peter Armbruster, Gottfried Münzenberg und Sigurd Hofmann hatten zwischen 1982 und 1984 drei neue Elemente entdeckt und die Namensvorschläge gemacht. Vorschläge werden nach alter Tradition von der Internationalen Vereinigung für reine und angewandte Chemie bestätigt. Im vorliegenden Fall ließ diese Bestätigung aber lange auf sich warten, weil im Hinblick auf die Namensnennung der Elemente 104 bis 106 ein Disput zwischen zwei Hochschulen ausgebrochen war. Deshalb mußte die offizielle Namensgebung für die drei an der GSI entdeckten Elemente eine jahrelange „Warteschleife“ einlegen, die nun zur allgemeinen Zufriedenheit beendet wurde.

















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