Pressemitteilung Nr. 115 / 1997 vom 06.10.1997

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GOETHE-PLAKETTE FÃœR GISELA BRACKERT

Kunst- und Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt zeichnet Leiterin des HR-Frauenprogramms aus

Frankfurt/Wiesbaden - Die höchste Auszeichnung ihres Hauses, die Goethe-Plakette, hat Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, der Leiterin des Frauenprogramms beim Hessischen Rundfunk, Gisela Brackert, verliehen. Im Rahmen einer Feierstunde in Frankfurt, in der Gisela Brackert in den Ruhestand verabschiedet wurde, überreichte die Ministerin persönlich der verdienten Journalistin die hohe Ehrung. Für Kunst und Wissenschaft, vor allem aber für die Sache der Frauen, habe Gisela Brackert Außerordentliches geleistet, betonte die Ministerin: “Ich bin stolz, heute eine so würdige Vertreterin unseres Geschlechts mit dieser hohen Auszeichnung ehren zu können.“
Die in Westfalen aufgewachsene Gisela Brackert schrieb schon als Studentin der Kunstgeschichte und Germanistik Kunstkritiken für Zeitungen. Sie arbeitete später für die Zeitschrift „Kunstwerk“, für das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Anläßlich der Bundesgartenschau 1967 in Karlsruhe berichtete sie für den Hessischen Rundfunk über den Künstler Horst Antes und seine „Kunst in den Blumenrabatten“. Dabei entdeckte sie den Funk als „ihr“ Medium.
Parallel zu dieser journalistischen Tätigkeit entwickelte sich ihr Engagement für Frauen in Kunst und Wissenschaft. Das Bewußtsein dafür hatte sich in den sechziger Jahren in den USA geschärft, wo sie sich in dieser Zeit mehrfach aufhielt. 1973 übernahm sie die Stelle einer Öffentlichkeitsreferentin des Rates für Formgebung.
Die dort gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse konnte sie drei Jahre später einbringen, als sie Fachfrau für Werbung und Public Relations beim Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik wurde und dort eine bis dahin ungewöhnliche Beziehung zwischen Kirche und professioneller Werbung herstellte. 1981 schließlich kam sie wieder zu jenem Medium, das sie schon 14 Jahre zuvor besonders schätzen gelernt hatte: Sie wurde Leiterin des HR-Frauenprogramms.
Hier engagierte sie sich für die Sache der Frauen, Sie initiierte zahlreiche Sendungen und Sendereihen, die zu einem Markenzeichen des Senders wurden. Dazu gehört die im Rahmen des Radio-Kultursommers 1995 ausgestrahlte Reihe „Der andere Blick“, in der ausgewiesene Wissenschaftlerinnen ihre speziellen Disziplinen vorstellten. Darüber hinaus war und ist sie in verschiedenen Kunst-, Design- und Berufsorganisationen tätig und sitzt in der Jury des Hessischen Kulturpreises, des Elisabeth-Selbert-Preises des Landes Hessen und in der Plakatjury des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
„In allen Fällen - immer laufen ihre verschiedenen Engagements für Wissenschaft, Kunst und Kultur für die Interessen der Frauen zusammen und reflektieren ihre verschiedenen Seiten,“ unterstrich die Ministerin. „Sie für besondere Verdienste im kulturellen Leben und für das kulturelle Leben des Landes Hessen zu ehren, heißt gleichzeitig auch, ihre Funktion als Motor für Ideen und deren Vermittlerin hervorzuheben und zu würdigen.“ Mit ihrer Verabschiedung verlasse Gisela Brackert aber lediglich den institutionalisierten Rahmen ihrer hauptberuflichen Tätigkeit. Hohmann-Dennhardt: „Ich gehe davon aus, Sie werden sich auch in Zukunft aktiv einmischen.“

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