Pressemitteilung Nr. 116 / 1997 vom 15.10.1997

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„VOM GRENZPOSTEN ROMS ZUM EUROPÄISCHEN MUSEUM“

Hessens Kulturministerin Hohmann-Dennhardt präsentiert Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum der Saalburg

Wiesbaden - „Vom Grenzposten Roms zum europäischen Museum“ lautet die Überschrift der Jubiläumsausstellung aus Anlaß des 100. Gründungstages des Saalburg-Museums bei Bad Homburg im Taunus. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, hat heute vor Ort die Ausstellung vorgestellt. Sie wird mit einem feierlichen Festakt der Hessischen Landesregierung am 17. Oktober eröffnet und ab 18. Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Vor 100 Jahren erteilte Kaiser Wilhelm II. den Auftrag, das alte Römerkastell auf der Saalburg soweit wie möglich in seiner originalen Form an seinem alten Platz zu rekonstruieren. Daher beginnt die Jubiläumsausstellung auch mit einer Erinnerung an den damaligen Beschluß und setzt sich kritisch mit den historischen Hintergründen der Entscheidung auseinander. „Bei dem Jubiläum darf nicht übersehen werden, daß mit dem Wiederaufbaubeschluß der Saalburg das Wilhelminische Reich versuchte, sich in die Nähe des römischen Kaisertums zu stellen und daraus auch den imperialen Anspruch des ausgehenden 19. Jahrhundert begründen wollte“, erläuterte die Ministerin. „Die Darstellung der Gründung und die Auseinandersetzung mit den Hintergründen sind Gegenstand des ersten Teils der Ausstellung.“

In einem umfangreichen zweiten Bereich wird die Forschungsgeschichte der Saalburg, der archäologische Park und die militärische und strategische Entwicklung des Limes und der Saalburg erläutert. Aber nicht nur die Militärgeschichte wird dargestellt, auch die überragenden zivilisatorischen Leistungen des Römischen Reiches, wie gemeinsames Münzwesen, der Fernstraßenbau, Maßsysteme, technische Errungenschaften, werden illustriert.

„Die Ausstellung leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, um Erkenntnisse der Saalburgforschung über die römische Zeit einem breiten Publikum anschaulich zu machen,“ stellte Ministerin Hohmann-Dennhardt fest. Auf einer nochmal anderen Ebene solle auch das große Römerfest am 18. und 19. Oktober, für das die Hessische Kunstministerin die Schirmherrschaft übernommen hat, seinen Beitrag hierzu leisten. Während des Römerfests könne man Handwerkern bei der Arbeit zusehen, sich selbst wie ein Römer verkleiden und es werden Soldaten- und Reiterspiele stattfinden. „Diese populären Ereignisse sollen auf spielerische Art dazu beitragen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln“, erklärte die Ministerin weiter.

Die Parallelität aus der Römerzeit zu heute werden anhand verschiedener Beispiele in der Ausstellung belegt. So folgen beispielsweise heutige Fernverkehrsstraßen immer noch den durch die Römer angelegten Routen. Der im Moment heftig diskutierte Euro, die europäische Währung, hat in dem römischen Denar sein Vorbild.

„Die Saalburg hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren, dies beweisen die alljährlichen 170.000 Besucher“, hob Ministerin Hohmann-Dennhardt hervor. Ich lade nunmehr alle Bürgerinnen und Bürger Hessens wie darüber hinaus ein, die Saalburg und ihre Jubiläumsausstellung zu besuchen.“ Die Ausstellung, die ein Jahr lang zu sehen sein wird, vertieft mit Führungen, Aktionstagen und Sonderveranstaltungen, das bisherige Angebot. Die Kosten der Ausstellung, für die das Land aufkommt, belaufen sich auf etwa 600.000 Mark. Die Hälfte davon wird über die Eintrittsgelder refinanziert.

Die Ministerin dankte auch den verschiedenen privaten Helfern sowie den Sponsoren, die mit Sach- und Geldspenden die Saalburg und das bevorstehende Jubiläum unterstützt haben. „Hier treffen sich privates Engagement mit dem Einsatz erheblicher öffentlicher Mittel zum Wohle der Allgemeinheit“, sagte Hohmann-Dennhardt. Sie dankte darüber hinaus ausdrücklich auch dem sehr engagierten Team der Saalburg unter der Leitung von Dr. Egon Schallmayer für sein großes Engagement. Zusammen mit dem Ausstellungsbüro Roth aus Kronberg sei in sehr kurzer Zeit das eindrucksvolle Projekt der Jubiläumsausstellung realisiert worden.







































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