Pressemitteilung Nr. 3 / 1998 vom 16.01.1998

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FĂ–RDERUNG FĂśR ZWĂ–LF FILME

Kunstministerin Hohmann-Dennhardt gibt Förderprojekte bekannt

Wiesbaden - Wie die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, in Wiesbaden mitteilte, fördert sie auf Vorschlag der Jury der Hessischen Filmförderung insgesamt zwölf Filme mit einer Gesamtsumme von 315.500 Mark im Bereich Produk-tionsförderung und/oder Verleihförderung.

Die Jury, der Ute Aurand (Berlin), Christian Bau (Hamburg) und Inka Gürtler (Karlsruhe), angehörten, hat folgende Projekte vorgeschlagen:

I. Spielfilm
Der Einstein des Sex
35 mm, Farbe, 90 Minuten
Antragsteller: Rosa von Praunheim Filmproduktion, Berlin
Fördersumme: 64.000 DM
Regie: Rosa von Praunheim
Der Film portraitiert das Leben von Magnus Hirschfeld, Sexualwissenschaftler und Homosexueller. Sein Leben war geprägt von Angriffen gegen seine Arbeit und seine Person bis hin zur Plünderung des Instituts und der Verfolgung durch die Nazis.

II. Kurzspielfilm
Contrefaire
35 mm, Farbe, 10 Minuten
Antragstellerin: Ulrike Pfeiffer, Hamburg
Fördersumme: 32.000 DM
Regie: Ulrike Pfeiffer
„Contrefaire“ reproduziert eine Szene aus dem Filmklassiker „Kinder des Olymp“. Auf dieser Grundlage wird eine ganz eigene Geschichte erzählt.

III. Dokumentarfilme
Die Kinder von Bulldogs Band
16 mm, Farbe, 90 Minuten
Antragsteller: Peter Stockhaus Filmproduktion, Hamburg
Fördersumme: 30.000 DM
Regie: Beatrix Schwehn
Das Filmteam sucht Menschen auf, die als Vollwaisen Theresienstadt überlebt haben. Als Kinder mußten sie mit ansehen, wie ihre Verwandten in geschlossenen Lastwagen abgeholt wurden. Später wurden die Kinder getrennt und in Familien oder Heimen aufgenommen. Sie hörten nie mehr etwas voneinander und niemand hörte mehr etwas von ihnen - bis zu diesem Film.

Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz
Antragsteller: film & gestaltung, Hamburg
Fördersumme: 25.000 DM
Regie: Madeleine Dewald, Oliver Lammert
Dieser Dokumentarfilm beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Avantgarde und Nationalsozialismus. Der Bogen spannt sich von der Gründung der Ufa-Kulturfilmabteilung über die Entwicklung der Avantgarde des Kulturfilms bis zum NS-Regime.

Mein Sommer
Antragstellerin: Anja Czioska, Frankfurt/Main
16 mm, Farbe, 30 Minuten
Fördersumme: 35.000 DM
Regie: Anja Czioska
Experimenteller Dokumentarfilm. Die Fortführung des filmischen Projekts, Personen aus dem Freundeskreis der Filmemacherin zu portraitieren. Der Film zeigt als Tagebuchskizzen die Künstler in ihrer „Szene“. Frankfurt im Sommer 1998 aus der persönlichen Sicht der Filmemacherin.

IV. Verleih
Palast des Schweigens
Antragsteller: Pegasos Filmverleih, Frankfurt/Main
Spielfilm, 35 mm, Farbe, 127 Minuten
Fördersumme: 30.000 DM
Regie: Moufida Tlatli
Dieser eigenwillige Film gibt Einblick in das sonst für die Öffentlichkeit unsichtbare Leben der Frauen, die - halb Mätressen, halb Sklavinnen - lebenslang in der Einsamkeit arabischer Paläste eingesperrt sind. Eine eindringliche Schilderung der Unterdrückung der Frauen in einer von männlicher Macht dominierten Gesellschaft.

Namibia - RĂĽckkehr in ein neues Land
Antragsteller: Avanti Film, Schlangenbad
Dokumentarfilm, 16 mm, Farbe, 85 Minuten
Fördersumme: 12.000 DM
Buch: Thomas und Christoph Schuch, Regie: Christoph Schuch
Das Filmteam bereist mit zwei Namibierinnen, die während des Befreiungskriegs im Exil in der DDR aufwuchsen, das jüngste unabhängige Land des afrikanischen Kontinents.

Sex-Lifes Down in L.A.
Antragsteller:Jochen Hick, Frankfurt am Main/Los Angeles
Dokumentarfilm, 16 mm, Farbe, ca. 90 Minuten
Fördersumme: 31.000 DM
Regie: Jochen Hick
Der Film schildert den Existenzkampf acht junger Männer als Stricher, Modemodels oder Performance-Künstler. Der Filmemacher beobachtet den Aufstieg in andere soziale Welten.

Pelym - Das dĂĽstere Land
Antragsteller: halbtotal filmproduktion und filmverleih
Dokumentarfilm, Super 16, Farbe, 90 Min.
Fördersumme: 19.000 DM
Regie: Andrzej Klamt
Pelym, eine Region am Rande des Urals, ist bekannt durch seine vierhundertjährige Verbannungs- und Straflagergeschichte. Der Film versucht, sich behutsam an die Welt der russischen Straf- und Gefangenenlager anzunähern und erzählt in episodenhafter Form vom heutigen Lagerleben, aber auch vom Alltag ehemaliger Häftlinge, die sich in den Dörfern der Region niedergelassen haben.
Land am Rand
Antragsteller: Götz Penner Filmproduktion
Dokumentarfilm, 16 mm, Farbe, 90 Minuten
Fördersumme: 10.000 DM
Regie: Götz Penner
Der Dokumentarfilm begleitet ein Jahr lang mehrere Kleinbauern in Liebenau-Wostheim, einem Dorf im hessischen Bergland. In einem Zusammenspiel von poetischen und nüchternen Bildern erzählt der Film von Menschen, die sich mühen, Nahrungsmittel herzustellen, die zwar lebensnotwendig, aber nichts mehr wert sind: Menschen am Rande der Industrielandschaft.

Super 8 Filmprogramme
Antragstellerin: Helga Fanderl, Frankfurt/Main
Super 8, Farbe, je ca. 1-3 Minuten, stumm
Fördersumme: 17.500 DM
Regie: Helga Fanderl
Die Filmemacherin arbeitet seit 1986 in einem persönlichen Stil mit Super 8 und zeigt Filme in von ihr komponierten Programmen.

Aufrecht gehen - Rudi Dutschke Spuren
Antragsteller: Basis-Film Verleih, Berlin
Dokumentarfilm, 16 mm, Farbe und s/w, 92 Minuten
Fördersumme: 10.000 DM
Regie: Helga Reidemeister
Helga Reidemeister macht in ihrem Film sichtbar, wo sich die persönliche Lebensgeschichte Rudi Dutschkes mit gesellschaftlichen Entwicklungen, Widersprüchen, Fragen und Konflikten schneidet. Der Film ist 1968 entstanden und soll nun wieder in die Kinos kommen. Geplant sind Filmveranstaltungen in Hessen in Kinos und Filmclubs und anderen, nicht gewerblichen Abspielstellen.

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