Pressemitteilung Nr. 8 / 1998 vom 06.02.1998

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DAAD ZEICHNET ZEHN AUSLÄNDISCHE STUDIERENDE AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN AUS

Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt im GesprÀch mit den PreistrÀgern

WIESBADEN - Zehn Studierende aus neun Nationen waren heute zu Gast bei der Hessischen Ministerin fĂŒr Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohman-Dennhardt. Die auslĂ€ndischen Studentinnen und Studenten sind vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) fĂŒr ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet worden. Dabei zĂ€hlt nicht nur die Studienleistung. Die PreistrĂ€ger wurden fĂŒr ihr besonderes soziales, politisches und kulturelles Engagement geehrt. Hohmann-Dennhardt betonte in ihrer Laudatio: „Dies ist um so mehr zu wĂŒrdigen, als die auslĂ€ndischen Studierenden die Leistungen teilweise unter schwierigsten Bedingungen erbracht haben.“

Leider sei in den letzten Jahren ein AttraktivitĂ€tsverlust des Studienstandortes Deutschland bei Studieninteressierten im Ausland zu verzeichnen, erklĂ€rte Hessens Wissenschaftsministerin weiter. „Wir mĂŒssen daher alle Anstrengungen unternehmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, insbesondere wenn es darum geht, bĂŒrokratische HĂŒrden fĂŒr auslĂ€ndische Studierende aus dem Weg zu rĂ€umen, die sich aus einer restriktiven Handhabung des AuslĂ€ndergesetzes ergeben“, betonte Hohmann-Dennhardt.

„Deshalb habe ich gemeinsam mit meinem Innenministerkollegen die Initiative ergriffen und den Bundesinnenminister aufgefordert, die beabsichtigte Verschlechterung fĂŒr arbeitssuchende auslĂ€ndische Studierende zurĂŒckzunehmen. Die bisherige Regelung fĂŒhrt dazu, daß sich Arbeitssuchende in einem bĂŒrokratischen Dickicht verstricken mĂŒssen und letzten Endes keine Chance haben beispielsweise wĂ€hrend der Semesterferien eine AushilfstĂ€tigkeit aufzunehmen. Ich bin allerdings guter Dinge, daß wir mit dieser Initiative Erfolg haben werden.“

Die PreistrĂ€gerinnen und PreistrĂ€ger kommen dieses Jahr aus Ägypten, Benin, Iran (2x), Japan, Kamerun, Kenia, Marokko, Bosnien-Herzegowina und Syrien. Sie studieren so unterschiedliche FĂ€cher wie Sozialarbeit, Rechtswissenschaften oder Ingenieurwissenschaften. Die Studierenden wurden von ihren Hochschulen dem DAAD vorgeschlagen. Das Preisgeld, das der DAAD finanziert, belĂ€uft sich auf 2000 Mark.

Ministerin Hohmann-Dennhardt begrĂŒĂŸte neben den PreistrĂ€gern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademischen AuslandsĂ€mter und die betreuenden Hochschullehrer, die mit ihrem besonderen Engagement die Leistungen der auslĂ€ndischen Studierenden erst möglich gemacht hĂ€tten. „Administrative PflichterfĂŒllung reicht bei weitem nicht aus, um die Studierenden durch das GestrĂŒpp der Hochschulverordnungen zu fĂŒhren“, lobte die Wissenschaftsministerin die gute QualitĂ€t der Beratung an den hessischen Hochschulen.

In ihrer Ansprache wies die Wissenschaftsministerin darauf hin, daß das hessische Ministerium fĂŒr Wissenschaft und Kunst die Hochschulen ermutigt, sich verstĂ€rkt um internationale Beziehungen zu kĂŒmmern. Dies entsprĂ€che auch dem Ziel, den Hochschulstandort Hessen attraktiver zu gestalten.

An den hessischen Hochschulen studierten im Wintersemester 1997/98 insgesamt 16.243 AuslÀnderinnen und AuslÀnder. 8. 411 davon haben ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben. Naturwissenschaftliche und technische FÀcher sind die am hÀufugsten gewÀhlten StudiengÀnge, darauffolgend die Sprach- und Kulturwissenschaften.

AuslĂ€ndische Studierenden haben die Möglichkeit, ihr Studium mittels eines Stipendiums zu finanzieren. Das hessische Stipendienprogramm umfaßt 1998 DM 280.000. Die derzeitigen Stipendiaten kommen aus Iran, Westsahara, Syrien, PalĂ€stina und Vietnam. ZusĂ€tzlich können die AuslĂ€nderinnen und AuslĂ€ndern die Angebote des Studienbegleitprogrammes nutzen. Das Programm umfaßt Seminare zu entwicklungs- und gesellschaftspolitischen Themen. Das Programm will die jungen Menschen auf die RĂŒckkehr in ihr Heimatland vorbereiten und ihre Aufmerksamkeit auf globale ZusammenhĂ€nge richten. An den Wochenendseminaren und Arbeitsgruppen haben sich 1997 298 Studierende aus 49 LĂ€ndern beteiligt.

Mit sur-place-Stipendien werden Studierenden unterstĂŒtzt, die in ihren HeimatlĂ€ndern studieren wollen. Zur Zeit werden 150 Stipendiaten in Vietnam, PalĂ€stina und Armenien gefördert.

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