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DATENBANK CHEMIE UND MULTIMEDIA-LESESAAL
FĂR FRANKFURTER STUDIERENDE ERĂFFNET
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Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt erlĂ€utert Details des 11,3 Millionen Mark Bibliothekssonderprogramms fĂŒr
hessische Hochschulen
Frankfurt/Wiesbaden - "Mit dem heutigen Tag verbessert sich die Literaturversorgung der hessischen Chemie-Studierenden ganz entscheidend", stellt die Hessische Ministerin fĂŒr Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, anlĂ€Ălich der Eröffnung des ersten virtuellen-multimedialen Lesesaals in der Stadt- und UniversitĂ€tsbibliothek (StUB) Frankfurt fest. "Gleichzeitig haben wir aus den Mitteln des Bibliothekssonderprogramms des Landes die erste zentrale elektronischen Zeitschrift fĂŒr das Fachgebiet Chemie in der UniversitĂ€tsbibliothek eingerichtet installiert, die online allen interessierten Studierenden hessenweit zugĂ€nglich ist."
Der virtuelle Lesesaal wird in einer ersten Phase mit 26 PC, die die Deutsche Börse AG der UniversitĂ€t Frankfurt anlĂ€Ălich der Studentenproteste im Winter des vergangenen Jahres gespendet hat, als Probelauf gestartet. Bis zum AbschluĂ des Bibliothekssonderprogramms soll der Lesesaal mit 100 PC ausgestattet werden. Der virtuelle Lesesaal sowie das Informationsnetz der StUB wird mit Geldern des Sonderprogramms der Landesregierung finanziert.
Das gemeinsame Bibliothekssonderprogramm des Bundes und des Landes Hessen fĂŒr 1998 und 1999 hat einen Umfang von 11,3 Millionen Mark, von denen das Land Hessen allein rund 8,2 Millionen Mark beisteuert.
Diese zusĂ€tzlichen Gelder werden insbesondere fĂŒr zwei Bereiche genutzt. Einmal werden damit dringend benötigte LehrbĂŒcher und studentische Literatur, in gedruckter und in elektronischer Form beschafft. Des weiteren wird der Zugang zu und die VerfĂŒgbarkeit von vorhandenen BestĂ€nden verbessert. "Ein Weg dahin ist beispielsweise der heute eröffnete virtuelle Lesesaal", erlĂ€uterte Ministerin Hohmann-Dennhardt.
FĂŒr 8,5 Millionen Mark des Sonderprogramms, also 75 Prozent der Mittel, wird studentische Literatur fĂŒr die Fachbereichsbibliotheken gekauft, die Lehrbuchsammlungen der Zentralbibliotheken verstĂ€rkt und elektronische Zeitschriften abonniert, erklĂ€rte die hessische Ministerin weiter. Die verbleibenden 2,8 Millionen Mark werden genutzt, um zusĂ€tzliche ZugĂ€nge zu den zentralen CD-ROM-Netzen der Hochschulen und virtuelle LesesĂ€le in den Zentralbibliotheken einzurichten. "Wichtig ist auch, daĂ die Ăffnungszeiten der Bibliotheken erweitert werden, um so die Nutzbarkeit der BestĂ€nde zu erhöhen", unterstrich Hohmann-Dennhardt. "Ziel ist, daĂ zumindest die Zentralbibliotheken mindestens 60 Stunden in der Woche geöffnet sind." Die StUB Frankfurt ist 69 Wochenstunden geöffnet. Spitzenreiter in Hessen ist die UniversitĂ€tsbibliothek Marburg mit 83,5 Wochenstunden Ăffnungs- und Ausleihzeiten.
Im weiteren erlĂ€uterte Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt wie das Bibliothekssonderprogramm an den Hochschulen umgesetzt werden wird. Bereits zum 3. April habe das Ministerium jeder hessischen UniversitĂ€t 200.000 Mark und jeder Fachhochschule 100.000 Mark als Soforthilfe fĂŒr die Ausstattung der Lehrbuchsammlungen zur VerfĂŒgung gestellt. "Diese Literatur steht inzwischen schon in den Regalen der Bibliotheken", hob Hohmann-Dennhardt hervor.
Zwei Millionen Mark stehen bereit fĂŒr die Versorgung der Lehre mit online-Fachzeitschriften. "Da aufgrund der Preispolitik der Verlage viele Bibliotheken nicht mehr in der Lage waren und sind, alle notwendigen Fachzeitschriften-Abonnements zu halten, waren sie in den letzten Jahren gezwungen, zunehmend auch fĂŒr die Lehre wichtige Zeitschriften abzubestellen. Hier sehe ich einen besonderen Handlungsbedarf", betonte Hohmann-Dennhardt. "Wir haben daher in enger Absprache mit den Hochschulen Schritte eingeleitet, die dazu fĂŒhren werden, in den nĂ€chsten zwei Jahren elektronische Zeitschriften, Zeitschrifteninhaltsdienste sowie Fachdatenbanken zentral zu beschaffen." DafĂŒr wĂŒrden sogenannte Landeslizenzen fĂŒr hĂ€ufig benötigte Zeitschriften erworben, die dann ĂŒber zentrale Server allen hessischen Studierenden zugĂ€nglich gemacht werden. "Inzwischen sind die Verhandlungen mit den Verlagen soweit gediehen, daĂ noch diese Woche die VertrĂ€ge fĂŒr die Lieferung von 950 elektronischen Zeitschriften und 20 Fachdatenbanken unterzeichnet werden können", berichtete Hohmann-Dennhardt. "Ende 1999 werden mit dem vorlĂ€ufigen Auslaufen des Sonderprogramms insgesamt rund 1.500 Zeitschriften und ĂŒber 30 Datenbanken online zugĂ€nglich sein",
Mit dem zentralen Einkauf von Lizenzen könnten erfolgreich Mengenrabatte ausgehandelt werden. "Bisher haben wir hier 450.000 Mark ge-spart. Eine weitere Million sparen wir ein, indem dieses elektronische Angebot zentral eingerichtet wird, und so nicht jede Hochschule Personal und GerĂ€te dafĂŒr einsetzen muĂ", sagte Hohmann-Dennhardt. "So wird es möglich, mit dem gleichen Geld erheblich mehr Zeitschriften und BĂŒcher anzuschaffen." Die technischen Voraussetzungen seien inzwischen ebenfalls geschaffen worden. Alle hessischen Hochschulen sind inzwischen an das Hochgeschwindigkeits-Wissenschaftsnetz angeschlossen. HierfĂŒr hat das Land Hessen fĂŒr die Jahre 1997 bis 1999 weitere 1,8 Millionen Mark Fördermittel unabhĂ€ngig vom Bibliothekssonderprogramm bereit gestellt.
SchlieĂlich wird mit dem Programm "Studentische Literatur und Medien" den Hochschulen 7,8 Millionen Mark zur VerfĂŒgung gestellt. Inzwischen sind von 45 UniversitĂ€ts-, Fachbereichs- und Fachhochschulbibliotheken fĂŒr 1998 und 1999 ProjektantrĂ€ge dazu eingegangen und bereits bewilligt. Damit erhöhen sich die Erwerbungsetats dieser Einrichtungen 1998 um rund 36 Prozent und im Jahr 1999 um rund 21 Prozent.
AbschlieĂend drĂŒckte die Hessische Wissenschaftsministerin ihre Hoffnung aus, daĂ spĂ€testens nach den Bundestagswahlen im Herbst dieses Jahres auch der Bundesanteil an dem Bibliothekssonderprogramm verlĂ€ngert und möglicherweise gar erhöht werde. "Es kann nĂ€mlich nicht lĂ€nger angehen, daĂ sich der Bund aus seiner Verantwortung fĂŒr die Ausstattung der deutschen Hochschulen, damit auch der hessischen Hochschulen, stiehlt. Die Hochschulen brauchen dringend unsere verstĂ€rkte Aufmerksamkeit und darĂŒber hinaus natĂŒrlich auch zusĂ€tzliche Mittel, um ihren Auftrag, den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu erhalten, wenn möglich gar zu stĂ€rken, auch in Zukunft erfĂŒllen zu können."
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