Pressemitteilung Nr. 62 / 1998 vom 06.07.1998

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MEHR PROFESSORINNEN ERNANNT

Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt: Zahl der Ernennungen von Professorinnen höher als der Bewerbungen

Wiesbaden - 22 Prozent aller freien Professorenstellen in Hessen werden mit Frauen besetzt. Dies hat eine Umfrage der Bund-Länder-Kommission für Bil-dungs-planung und Forschungsförde-rung (BLK) ergeben. "Besonders erwähnenswert ist dabei für mich, daß lediglich rund 15 Prozent der Bewerbungen von Frauen eingereicht werden. Damit ist die Zahl der zu Professorinnen ernannten Bewerberinnen um rund sieben Prozent höher als dem Bewerberanteil entsprechen würde", kommentierte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, heute in Wiesbaden die Ergebnisse der Umfrage.

Dieser Unterschied zwischen "Bewerbung" und "Ernennung" deute darauf hin, daß bei gleicher Qualifikation inzwischen tatsächlich Frauen als zukünftige Kolleginnen vorgezogen würden. "Die Erfahrung zeigt allerdings", so die Ministerin weiter, "daß die für die entsprechende Professur ausgewählte Frau in der Regel über eine Vielzahl zusätzlicher formaler Qualifikationen verfügt, die sie dann doch wieder besser sein läßt als ihre männlichen Mitbewerber. Der Weg dahin, daß gerade auch an den Hochschulen die Hälfte des Himmels tatsächlich den Frauen gehört, ist aber noch sehr weit. Glücklicherweise haben wir jedoch inzwischen doch schon eine vorzeigbare Strecke in die richtige Richtung zurückgelegt," zeigte sich die Ministerin optimistisch.

Der Frauenanteil bei den Bewerbungen um freie Professoren-Stellen an allen Hochschulen des Landes Hessen ist in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit rund einem Viertel am höch-sten (23,1 Prozent). Es folgen Kunst/Kunstwissenschaften mit rund 22,1 Prozent so-wie die Sprach- und Kulturwissenschaften mit etwa 20 Prozent. Den niedrigsten Anteil verzeichnet die Humanmedizin mit rund sechs Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Plazierungen auf den Berufungslisten: Hier liegt der Frau-enanteil in der Fächergruppe Sprach- und Kul-turwis-senschaften bei rund 27 Prozent. Den niedrigsten Anteil verzeich-nen die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit rund 22 Prozent sowie die Kunst/Kunstwissenschaften mit ebenfalls 22 Prozent.

Im Jahr 1997 wurden insgesamt 126 Männer und 28 Frauen berufen (Frauenanteil 18,2 Prozent), von denen dann anschließend 60 Männer und 17 Frauen ernannt wurden (Frauenanteil 22,1 Prozent). Auch hier zeigen die Fächergruppen Rechts-, Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften mit rund 39 % den höchsten Frauenanteil.

"Ich bin erfreut über die verbesserten Chancen von Frauen, zu Professorinnen an Hessens Universitäten ernannt zu werden und möchte damit Frauen ermutigen, sich auf freie Professorenstellen zu bewerben," erklärte Hohmann-Dennhardt abschlie-ßend, "denn die Erfolgsaussichten sind inzwischen ganz offensichtlich besser als gemeinhin angenommen wird."


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