Pressemitteilung Nr. 66 / 1998 vom 08.07.1998

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FRIEDENSFORSCHUNG IN HESSEN WIRD AUSGEBAUT

Wissenschaftsministerin Hohmann-Dennhardt fördert wissenschaftliche Neuorientierung und Ausweitung der HSFK in Frankfurt

Frankfurt/Wiesbaden - "Die Landesregierung befürwortet das Konzept der HSFK, ihre Forschungstätigkeit auszuweiten und gleichzeitig den neuen Bedingungen der Welt nach dem traditionellen Ost-West-Konflikt anzupassen", erklärte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, auf einer Pressekonferenz heute in der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt.

Die Aufgaben der Friedensforschung seien heute keineswegs erschöpft, wie man zeitweise geglaubt habe. Angesichts neuer Konfliktpotentiale bedürfe es dringend neuer und alternativer Konfliktlösungsmodelle und -optionen , merkte die Ministerin an. "Hier weist die Landesregierung der HSFK eine ähnliche Wichtigkeit zu wie schon einmal bei deren Gründung 1971. "Unsere Unterstützung dieser Pläne ist dabei nicht nur ideell", fuhr die Ministerin fort. "Bereits im laufenden Haushaltsjahr 1998 haben wir deshalb den bisherigen Ansatz von 2,3 Millionen Mark auf 2,767 Millionen Mark erhöht. Dies gilt auch für das kommende Haushaltsjahr 1999. Mit diesen Mitteln ist unter anderem auch eine Ausweitung der Räumlichkeiten möglich gewesen."

Ziel sei es, so die Ministerin weiter, im Laufe der nächsten Jahre das Friedensforschungsinstitut finanziell wie inhaltlich so zu stärken, daß es möglich werde, einen Antrag beim Wissenschaftsrat zu stellen, die HSFK in die "Blaue Liste" der von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Institute aufzunehmen.

"Doch bis dahin ist noch ein langer und für die Frankfurter Friedensforschung arbeitsreicher Weg", sagte Ministerin Hohmann-Dennhardt. "Wir sind aber unbedingt entschlossen, unseren Teil dazu beizutragen. Die wissenschaftlich notwendigen Leistungen bis dorthin können aber allein von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der HSFK erbracht werden."

Mit ausschlaggebend für die Landesregierung, die weitreichenden Ambitionen der HSFK zu unterstützen, sei einerseits die von ihr vorgelegte "Denkschrift zur Vorbereitung des Antrags auf Aufnahme in die "Blaue Liste" gewesen, in der schlüssig die wissenschaftliche Planung und inhaltliche Konzeption dargelegt worden seien. "Danach sehen wir gute Aussichten, daß das hessische Friedensforschungsinstitut die einer Aufnahme in diese Liste vorausgehende Evaluation durch den Wissenschaftsrat mit Glanz bestehen wird", betonte Hohmann-Dennhardt. Darüber hinaus hätten der Vorstand und die Mitarbeiter des Instituts bereits 1997 begonnen, die wissenschaftliche Arbeit des Institutes entsprechend umzustrukturieren. Die bisherigen, eher regional ausgerichteten Forschungsschwerpunkte seien ersetzt worden durch eine Systematik unterschiedlicher Ansätze in der Erforschung von Friedensstrategien: Strategien der Rüstungskontrolle und Abrüstung; internationale Organisationen; Demokratisierung und Entwicklung sowie Vermittlung und Konfliktinterventionen.

Außerdem habe das Institut die Zusammenarbeit mit der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt verstärkt und vertraglich geregelt. "Ich halte die Anstrengungen der HSFK, die Grundlagenforschung wieder zu intensivieren und damit auch verstärkt an der internationalen akademischen und friedenstheoretischen Diskussion um Strategien zum Frieden teilzunehmen, für eine richtige Antwort auf die veränderten politischen Bedingungen und die verschärften und immer undurchschaubarer gewordenen Konfliktformationen weltweit. Dies ist eine richtige und notwendige Ergänzung zu der schon heute weltweit anerkannten Forschungsarbeit mit politikberatendem Akzent," kommentierte die hessische Wissenschaftsministerin die veränderte Arbeit des Instituts. "Gleichzeitig, und das will ich ausdrücklich betonen, hat Hessen mit seiner Entscheidung, diesen Weg des Instituts auch finanziell zu unterstützen, eine klassische Risikoinvestition geleistet. Wir verbinden deshalb auch die Erwartung, daß sich diese Investition des Landes auch in einem verstärkten Engagement der Forscherinnen und Forscher niederschlägt und damit in vielfacher Hinsicht rechnet. Wir streben natürlich an, daß mit der Aufnahme in die "Blaue Liste" durch die dann fließenden Bundes- und Ländergelder der Landeshaushalt letztlich wieder entlastet wird."






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