Pressemitteilung Nr. 89 / 1998 vom 26.08.1998

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FILM UND KINO SCHWERPUNKTE ZUM ABSCHLUSS DER SOMMERKULTURREISE VON HESSENS KUNSTMINISTERIN CHRISTINE HOHMANN-DENNHARDT

Neues Design für Filmpreisverleihung/Kinopreisverleihung ab 1999 in Kassel

Wiesbaden - "Für mich gehören Film und Kino trotz aller rasanten Entwicklungen im Medienbereich weiterhin zu den modernsten und weitreichendsten Kulturträgern unserer Zeit!" sagte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, bei ihrem Besuch am Sitz der wichtigsten film- und kinowirtschaftlichen Verbände Deutschlands in Wiesbaden.

Bei einem Gespäch mit leitenden Persönlichkeiten der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, des Hauptverbands der Filmtheater, des Verbands der Filmverleiher Deutschlands, des Bundesverbands der Deutschen Film- und AV-Produzenten, der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft und der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung bestätigte die Ministerin ihr großes Interesse daran, den Sitz dieser Verbände und Organisationen in Hessen zu erhalten. "Natürlich unterliegen Film und Kino mit wenigen Ausnahmen wirtschaftlichen Erfolgskriterien. Sie sind aber auch breite, weitgefächerte Gegenwartskultur. Der Film ist auf vielen Ebenen Spiegel unserer Zeit, komprimierte Darstellung unseres Lebens, Reflexion unserer Kultur", verdeutlichte sie ihre Haltung. Sie werde deshalb alles tun, um Film und Kino in ihrer Doppelfunktion als Wirtschafts- und speziell auch als Kulturgut in Hessen zu erhalten und zu fördern.

Am Standort Unter den Eichen der Fachhochschule Wiesbaden besuchte die Ministerin die Fachbereiche Medienwirtschaft und Gestaltung, Stu-diengang Kommunikationsdesign. Zwölf Teams dieses Studiengangs hatten an der Entwicklung eines neuen Logos für die hessische Filmpreisverleihung 1998 mitgearbeitet. Die Vorschläge wurden der Ministerin präsentiert. Sie zeigte sich sehr beeindruckt von der kreativen Arbeit der Studierenden. "Es wird sicherlich nicht ganz einfach sein, den letzten, einzigen Vorschlag zu benennen und umzusetzen."

Danach besuchte Christine Hohmann-Dennhardt die Filmbewertungsstelle und das "Kuratorium junger deutscher Film" im Schloß Biebrich in Wiesbaden. Die Ministerin wies auf die besondere Bedeutung dieser beiden Einrichtungen hin. Die Filmbewertungsstelle ist eine hessische Dienststelle und gleichzeitig eine gemeinsame Einrichtung der Länder. Sie vergibt die Filmprädikate "Wertvoll" und "Besonders wertvoll", die zum wirtschaftlichen Erfolg vieler Filme beitragen und auch für die Genehmigung von Fördermitteln Bedeutung haben. Das Kuratorium, ebenfalls eine gemeinsame Einrichtung der Länder, hat die Aufgabe, den filmkünstlerischen Nachwuchs in Deutschland zu fördern. Die Ministerin betonte ausdrücklich: "Für die weitere Entwicklung des Medienstandortes Hessen ist und bleibt es wertvoll und wichtig, daß bundesweit wirkende Film- und Kinoorganisationen, -institute, -verbände und damit auch die sie leitenden Persönlichkeiten in Hessen beheimatet sind."

Kunstministerin Hohmann-Dennhardt hatte bereits zuvor während ihrer SommerKulturReise mit Vertretern des Filmbüros Hessen und des Filmhauses Frankfurt über die Situation der Film- und Kinoszene in Hessen gesprochen. Sie sei, sagte sie, erfreut, daß die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Organisationen im Interesse der Film- und Kinoschaffenden in Hessen immer enger wird. Hohmann-Dennhardt erklärte: "Unsere kulturell ausgerichtete Hessische Filmförderung beruht auf dem engen und vertrauensvollen Zusammenwirken mit den Film- und Kinomachern in Hessen, und dieses funktioniert inzwischen hervorragend."

Bei ihrem Besuch des "Bali"-Kinos im Kulturbahnhof in Kassel erklärte die Ministerin, daß dieses Filmtheater zu den hervorragenden Beispielen für künstlerisch und kulturell engagiertes Kino zähle. Im "Bali"-Kino vereinbarte sie mit den dortigen Kinomachern, die Verleihung der Hessischen Kinopreise ab 1999 im Kulturbahnhof durchzuführen. Damit werde künftig Nordhessen in das große hessische Film- und Kinofest einbezogen. "Die Landesförderung der Film- und Kinokultur erstreckt sich über ganz Hessen und hat in Kassel einen weiteren Schwerpunkt neben dem Rhein-Main-Gebiet", erläuterte Hohmann-Dennhardt.

Für die kulturelle Film- und Kinoförderung werden vom Land Hessen etwa 1,8 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Damit fördert das Land den Film vom Drehbuch bis zum Abspiel. Die Kinos oder sonstige nicht kommerzielle Abspielstätten erhalten ebenfalls für einzelne Projekte und besondere Programme Förderungen. Daneben werden Filmreihen, insbesondere Kinderfilme, Filmfestivals, Filmkopien, unterstützt. Das Land verleiht jährlich auch die Hessischen Film- und Kinopreise sowie den Hessischen Drehbuchpreis im Wert von insgesamt 345.000 Mark. Koordiniert werden die Förderungen durch die vom Filmbüro und dem Hessischen Rundfunk getragene Geschäftsstelle "Hessische Filmförderung". Bei ihr ist auch die Filmförderung des hr angesiedelt, die in enger Kooperation mit der Landesfilmförderung weitere 1,5 Millionen Mark im Jahr für Filmemacher bereitstellt.

Das von der Landesregierung initiierte "hessen-media-Programm" und der "Wagniskapitalfonds" sollen in Zukunft ebenfalls zur Film- und Kinoförderung beitragen.

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