Pressemitteilung Nr. 109 / 1998 vom 28.10.1998

zurück

KEIN INTENDANTENSTREIT AM STAATSTHEATER KASSEL

Gespräch von Staatssekretär Rolf Praml mit Michael Leinert und Prof. Dr. Christoph Nix

Kassel/Wiesbaden - "Erfreulich konstruktiv und entspannt" ist nach Angaben des Staatssekretärs im Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Rolf Praml, ein Gespräch mit dem amtierenden und dem designierten Intendanten des Staatstheaters Kassel, Michael Leinert und Prof. Dr. Christoph Nix, verlaufen. Das Gespräch, das auf Veranlassung von Staatssekretär Praml gestern in Kassel stattgefunden hat, habe Mißver-ständnisse und Irritationen ausgeräumt und für klare Absprachen über die Monate bis zum Intendantenwechsel gesorgt.

"Unser beider Interesse gilt dem Ruf und der künstlerischen Kompetenz des Theaters", erklärten Leinert und Nix nach dem Gespräch, mit dem Staatssekretär übereinstimmend. "Wir haben kein Interesse daran, das Theater durch öffentlich ausgetragenen Streit in die Schlagzeilen zu bringen."

Der amtierende Intendant Michael Leinert sagte seinem Nachfolger ausdrücklich "volle Unterstützung" bei der Vorbereitung der Spielzeit 1999/2000 zu. "Natürlich weiß jeder, daß Christoph Nix und ich unter-schiedliche Auffassungen und Schwerpunkte im künstlerischen Bereich haben. Das ist aber ganz normal und kein Grund, dem Nachfolger den Start schwer zu machen." Leinert sicherte ausdrücklich zu, daß Nix selbstverständlich über den vollen Anteil am Theaterhaushalt 1999 für


seine Spielzeit verfügen könne, und daß er jede Information und Unterstützung erhalten werde, die ein neuer Intendant braucht.

Prof. Dr. Nix seinerseits bedauerte, daß in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt worden sei, er wolle die bisherigen Leistungen des Theaters kri-tisieren, und werde deshalb für einen Kahlschlag beim künstlerischen Personal sorgen. "Wie bei jedem Intendantenwechsel wird es auch in Kassel Neubesetzungen im Ensemble geben", stelle Nix fest. "Die Nicht-verlängerung von Engagements stellt natürlich kein Werturteil über die künstlerische Leistung der Betroffenen dar."

Staatssekretär Praml zeigte sich für das Land als einen der beiden Träger des Kasseler Staatstheaters erfreut über die Bereitschaft beider Intendanten, den Konflikt der vergangenen Wochen beizulegen. Er for-derte Leinert und Nix auch für die Zukunft nachdrücklich zur Kooperation auf: "Wenn Differenzen entstehen, müssen sie im vertrauensvollen Ge-spräch mit der Aufsichtsbehörde bereinigt werden", verlangte der Staats-sekretär. Auf keinen Fall dürfe das Staatstheater Kassel zum Spielball von Intrigen und persönlichen Interessen werden, denn, so Praml: "Es geht schließlich um viel öffentliches Geld und um eine Institution von größter kultureller Bedeutung in der Region."


zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst