Pressemitteilung Nr. 113 / 1998 vom 06.11.1998

zurück

HOHMANN-DENNHARDT: DARMSTADT KANN STOLZ SEIN AUF DIESES KLEINOD BAROCKER BAUKUNST

Hessens Kunstministerin übergab saniertes Prinz-Georg-Palais an den Verein Schloßmuseum e.V.

Darmstadt/Wiesbaden - "Darmstadt kann zu recht stolz auf dieses Kleinod barocker Gartenkunst sein." Mit diesen Worten übergab Hessens Kunstministerin Dr. Christine Hohmann-Dennhardt symbolisch das umfassend sanierte Prinz-Georg-Palais im Herzen Darmstadts an den Verein Schloßmuseum e.V., der dort bald wieder die wertvolle Porzellansammlung des Großherzogs Ernst-Ludwig präsentieren wird. "Eine ideale Nutzung", wie die Ministerin fand, die darauf hinwies, daß das Land für die gesamte Sanierung mehr als 3,5 Millionen Mark ausgegeben habe.

Bereits 1992, so berichtete die Ministerin, sei mit den Sanierungsarbeiten begonnen worden. Dabei habe sich gezeigt, daß die negativen Auswirkungen von früheren Umbaumaßnahmen so sichtbare Spuren hinterlassen hatten, daß der Verfall drohte. Das Sprichwort "Was lange währt, wird endlich gut", habe nun, bezogen auf die sorgfältige Sanierung des barocken Kunstwerks, seine Bestätigung gefunden: "Buchstäblich vom Keller bis zum Dach wurde hier in sechs Jahren nicht nur an der Sanierung, sondern auch an der Konservierung gearbeitet, und es ist besonders erfreulich, daß die beteiligten Handwerksfirmen überwiegend aus dem Darmstädter Raum kamen."

Bis Frühjahr müsse man sich aber noch gedulden, bis die wertvolle Porzellansammlung wieder besichtigt werden könne, erläuterte die Ministerin: "Es gilt, eine Sammlung zu bewahren, die ein ganz wichtiges Stück Darmstädter Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts widerspiegelt." Wesentliche Teile der Sammlung stammen nämlich aus der Manufaktur, die Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt in Kelsterbach hatte errichten lassen. Auch wenn diese Manufaktur nur relativ kurze Zeit existierte, so entstanden hier doch Meisterwerke der Filigrankunst.

Diese Sammlung, so die Ministerin, gebe aber nicht nur Auskunft über die Kunstfertigkeiten vergangener Zeiten, sondern zeige auch die weitreichenden verwandtschaftlichen Beziehungen der damaligen Darmstädter Landesherren zum restlichen Europa. Hohmann-Dennhardt: "Diese Tradition hat man in Darmstadt, allerdings ohne Hochzeiten, bis heute weitergeführt, so daß Darmstadt seit immerhin 23 Jahren den Titel ‚Europastadt´ tragen darf, und das hat die Stadt nicht zuletzt dem außergewöhnlichen Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger zu verdanken."

Das im Jahre 1710 von Louis Rémy de la Fosse erbaute ehemalige Gartenpalais, auch "Porzellanschlößchen" genannt, steht im Darmstädter Prinz-Georg-Garten, einer der schönsten Gartenanlagen Hessens. 1908 wurde in dem Gebäude das Schloßmuseum mit Porzellansammlung eingerichtet. Während des Zweiten Weltkriegs ausgelagert, wurde die Präsentation 1951 fortgesetzt. 1992 wurde die erneute Auslagerung der Sammlung und die umfassende Sanierung notwendig, vor allem, weil eine 1907 eingebaute Wohnung im Obergeschoß die Statik des gesamten Gebäudes zunehmend gefährdet hatte. Als frisch renoviertes Prunkstück wird es nun bald wieder die wertvolle Porzellansammlung beherbergen.





























zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst