Pressemitteilung Nr. 18 / 1999 vom 15.04.1999

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SPIEGEL-HOCHSCHULBEWERTUNG WICHTIGER INDIKATOR FÃœR ZUSTAND DER LEHRE

Wissenschaftsministerin Wagner: Ranking gibt Hochschulen und Politik ernstzunehmende Hinweise

Wiesbaden - Das soeben vom SPIEGEL präsentierte Ranking der deutschen Hochschulen hat die neue Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, "als wichtigen Indikator für deren Zustand, insbesondere den der Lehre" bezeichnet. Die Untersuchung sei "methodisch sauber ermittelt, konzentriere sich aber auf bestimmte, sehr eng umrissene Fragen aus der Sicht der Studierenden", sagte Wagner weiter. Grundlage der Ranking-Listen seien ausschließlich die Beurteilungen von Studierenden gewesen. Erhoben worden sei damit vor allem der Grad der Zufriedenheit der Studentinnen und Studenten mit der Lehre. "Auch wenn das Ergebnis dieser Umfrage des SPIEGELS, insbesonders von den Betroffenen versucht wird zu bagatellisieren, sind die Hinweise auf den Zustand der Lehre gerade auch in Hessen für mich ein alarmierender Hinweis", betonte Wagner.

Natürlich, so die Ministerin weiter, sei es nicht überraschend, daß die kleinen Hochschu-len mit relativ guter Betreuung durch die Lehrenden am besten abschnitten, und die "anonymen Massenuniversitäten" eher schlechter wegkämen. Damit erkläre sich wesentlich auch das Ost-West-Gefälle. Es sei völlig verständlich, wenn die Studierenden ihr Urteil vor allem unter solchen Gesichtspunkten fällen. Der Bereich der Forschung, der andere große Aufgabenbereich der Hochschulen, bleibe bei einem solchen Vorgehen aber völlig ausgeblendet. Sie stimme in dieser Hinsicht den Hinweisen des Direktors am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt/Main, Professor Simon, völlig zu. Ministerin Wagner warnte aber auch davor, das vorgestellte Ranking als Abbild der Gesamtqualität der Hochschulen anzusehen.

Gleichwohl, so Frau Wagner weiter, gebe diese Erhebung genügend Anlaß, die Probleme der Hochschulen energisch anzugehen. Trotz der schwie-rigen Finanzlage will die neue Landesregierung und sie selbst dafür Sorge tragen, daß der für Hessen feststellbare Trend der letzten Jahre korrigiert werde. Die Kürzungen im Hochschulbereich müßten gestoppt werden. "Aber ich habe keine Illusionen darüber, daß die Aufhol-jagd schwierig sein wird", sagte Wissenschaftsministerin Wagner weiter. "Mit der Aufhebung der Stellenbe-wirtschaftung sowie der Abwendung weiterer Kürzungen im Wissenschaftsetat in den nächsten beiden Jahren werde ich aber deutliche Zeichen setzen."

An der eigenen Verantwortung der Hochschulen, so Ministerin Wagner ab-schließend, seien aber jetzt keine Abstriche zu machen. Das SPIEGEL-Ranking sollte, so die Ministerin, ein deutlicher Hinweis auf offensichtlich seit langem bestehende Defizite in der Lehre an den hessischen Universitäten sein. "Darum müssen sich die Hochschulen selbst kümmern. Aus dieser Verantwortung können und wollen wir sie nicht entlassen", betonte Wagner abschließend.



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