Pressemitteilung Nr. 57 / 1999 vom 12.07.1999

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HESSISCHER DENKMALSCHUTZPREIS FÜR DEN FÖRDERKREIS JÜDISCHES LEHRERWOHNHAUS SCHENKLENGSFELD

Kunstministerin Wagner: Vorbildliches Engagement für den Erhalt historischer Bauten

Schenklengsfeld/Wiesbaden - Der mit 25.000 Mark dotierte Hessische Denkmalschutzpreis, gestiftet von der Lotterie- und Treuhandgesellschaft mbH Hessen, geht in diesem Jahr an sieben Preisträger. Die Jury hat sich für Privatpersonen, städtische und betriebliche Initiativen sowie für ehrenamtlich tätige Förderkreise und Arbeitsgruppen entschieden. Zu den Preisträgern zählt auch der Förderkreis jüdisches Lehrerwohnhaus in Schlenklengsfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Der Verein erhält für die vorbildliche Sanierung des Lehrerwohnhauses in Schenklengsfeld eine Urkunde und 5.000 Mark.

Zu den weiteren Preisträgern gehören Annie und Jörg Debus aus Biedenkopf-Kombach (Landkreis Marburg Biedenkopf), die Arbeitsgruppe Archäologie des Main-Kinzig-Kreises, Dr. med. Minou Agah Steinebach und Dr. med. Peter Steinebach aus Bad Soden (Main-Taunus-Kreis), Dr. Josef Pultuskier und das Architektenbüro Allmann, Sattler und Wappner aus München, die Kasseler Arbeitsgruppe Architektur Kirchhoff, Rügemer und Partner zusammen mit Crep D Architektur und Lebensgefühl aus Kassel und Kirsten Derwanz aus Wien sowie der Magistrat der Stadt Wetzlar.

Der Förderkreis jüdisches Lehrerwohnhaus Schenklengsfeld bewahrte gemeinsam mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und der katholischen Kirche das ehemalige jüdische Lehrerwohnhaus vor dem Abbruch. Das Gebäude ist nach Einschätzung der Jury von hohem religionsgeschichtlichem und kulturellem Wert, denn es bezeuge die bis 1933 bestehende jüdische Gemeinde in Schenklengsfeld. Die Bürgerinitiative habe die Sanierung des Lehrerwohnhauses erreicht und ein schlüssiges Nutzungskonzept vorgelegt. In dem ehemaligen Lehrerwohnhaus, das der katholischen Kirche gehört, sollen nun ein kleines Judaica-Museum, Räume für die Gemeinde und die katholische Kirche sowie eine Wohnung untergebracht werden. Die Bürgerinitiative haben den Symbolwert des Gebäudes erkannt, sie sei nicht nur dem Anliegen des Denkmalschutzes sondern auch dem wachsenden Geschichtsbewußtsein gerecht geworden, befand die Jury. Dafür erhält der Verein den Hessischen Denkmalschutzpreis 1999.

Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, lobte die Aktivitäten der Preisträger als beispielhaft. Engagements wie diese seien neben den staatlichen Bemühungen unerlässlich, um historische Bauten und archäologische Funde zu erhalten. Die Ministerin wird den Hessischen Denkmalschutzpreis am 11. September 1999 anlässlich der hessischen Eröffnungsveranstaltung zum "Tag des offenen Denkmals" im Stadt- und Industriemuseum der Stadt Wetzlar überreichen.












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