Pressemitteilung Nr. 83 / 1999 vom 24.08.1999

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HESSISCHE KUNSTMINISTERIN GRATULIERT LANDESMUSIKRAT ZUM 20-JÄHRIGEN BESTEHEN

Ruth Wagner strebt engere Zusammenarbeit bei der Landesmusikförderung an

Schlitz/Wiesbaden - Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, strebt eine engere Zusammenarbeit mit dem Landesmusikrat Hessen an, der die Interessen von 42 Musikverbänden und -fachgruppen vertritt. Bei einem Symposium zur Bedeutung der Musikkultur, das der Landesmusikrat anlässlich seines 20-jährigen Bestehens in Schlitz (Vogelsbergkreis) veranstaltete, sagte die Ministerin, sie wolle mit allen Beteiligten über die Landesmusikförderung sprechen. Ihr Ziel sei es, bei der Verteilung der Fördermittel gemeinsam Ziele, Kriterien und Umfang festzulegen.
Die Ministerin, die dem Landesmusikrat im Namen der Landesregierung gratulierte, wies darauf hin, dass die Musik keinesfalls ein "Stiefkind der Landeskulturförderung" sei. Der Musikbereich erhalte unter den Kunstsparten mit 51,5 Millionen Mark den größten Förderanteil - ohne kommunalen Finanzausgleich und Baumittel. Mit einigem Abstand folgen die Theater mit 35 Millionen Mark, die Museen mit 28 Millionen Mark und die Denkmalpflege mit 21 Millionen Mark. Die Musikförderung gelte es zu erhalten und möglichst auszubauen. "Dies ist nicht nur notwendig, weil die Musikkultur ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Kulturstaatlichkeit ist, sondern auch, weil im Bereich der Laienmusik und in den musikkünstlerischen Spitzenbereichen das aktive und passive Musikerlebnis ein ganz bedeutender persönlichkeitsbestimmender und gemeinschaftsbildender Faktor ist", betonte die Ministerin.
Sie bemängelte, dass unter der Vorgängerregierung die jährliche Förderung der Gesangvereine auf 340 000 Mark reduziert worden sei und die Zuwendungen für Musikvereine seit 1996 bei 118.000 Mark stagnierten. Dies wolle sie ändern, sagte Ministerin Wagner. Als weiteren Schwerpunkt ihrer Politik nannte sie die Förderung des musikalischen Nachwuchses. Im Nachtragshaushalt 1999 seien die Landeszuschüsse für die Bezahlung von Chorleitern auf 300 000 Mark aufgestockt worden.
350 000 Mark habe man zusätzlich für die Musikschulen bereitgestellt, mehr Geld gebe es auch für Nachwuchsorchester sowie die Wettbewerbe "Jugend musiziert" und "Jugend jazzt".
Nach Angaben der Ministerin wird derzeit geprüft, an welchem Ort die von der CDU/F.D.P.-Koalition gewollte Landesmusikakademie eingerichtet werden könnte. Es gebe eine Reihe von Bewerbern, darunter die Stadt Schlitz sowie die Gemeinden Eiterfeld und Fürsteneck.. Hinsichtlich der Neuordnung der Musikausbildung in Hessen sagte die Ministerin, sie hoffe, die einzige Musikhochschule Hessens - die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt - künftig ohne Einschnitte zu erhalten. Die Gründung neuer Musikhochschulen oder neuer Musikfachbereiche sei angesichts der knappen Finanzmittel derzeit kaum machbar.


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