Pressemitteilung Nr. 85 / 1999 vom 13.09.1999

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WASSER SPAREN IN HESSISCHEN SCHLÖSSERN UND GÄRTEN

Wissenschaftsstaatssekretär Frank E. Portz besichtigt Modellversuch im Prinz-Georg-Garten in Darmstadt

Wiesbaden/Darmstadt/Bad Homburg - Als "beispielhaften Erfolg" hat der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Frank E. Portz, die Wassersparbilanz bezeichnet, die ihm heute im historischen Prinz-Georg-Garten in Darmstadt vom Direktor der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen, Dr. Kai Mathieu, präsentiert wurde. "Bereits nach einem Jahr Arbeit des beauftragten Umweltingenieurs ist es gelungen, bei gleichbleibenden Wasserverbrauch die Kosten für Trinkwasser und Abwasser um achtzig Prozent zu senken", hob Staatssekretär Portz hervor. Insgesamt belaufen sie sich im ersten Jahr im Prinz-Georg-Garten auf rund 30.200 Mark.
Die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten (VSG) mit Sitz in Bad Homburg pflegt und unterhält zahlreiche Liegenschaften des Landes. Darunter befinden sich unterschiedlichste historische Kulturdenkmäler, auch Burgen, große Parkanlagen und Schlösser. Die VSG hat die Aufgabe, diese Kulturdenkmäler der Nachwelt zu erhalten und sie zur Erholung und Bildung den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen. Zudem hat die VSG die Nutzung ihrer Anlagen durch Dritte wie Gaststätten- und Hotelpächter zu berücksichtigen genauso wie bei der Vermietung von Wohnungen. Immer spielt der Wasserverbrauch eine wesentliche Rolle: in den Restaurants und Wohnungen genauso wie bei der Reinigung der Gebäude und beim Wässern der Grünanlagen und Gewächshäuser. Die Schlösserverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, insbesonders den Trinkwasserverbrauch zu verringern. In einem ersten Schritt werden Gutachten über die Verbrauchssituation und mögliche Einsparungspotentiale erstellt sowie Wassersparmaßnahmen praktisch umgesetzt. Die Analysen werden zur Zeit für die Schlossparks in Bad Homburg und auf der Wilhelmshöhe in Kassel, für die Staatsparks Karlsaue/Kassel und Fürstenlager/Bensheim-Auerbach sowie den Prinz-Georg-Garten/ Darmstadt erarbeitet.
Im Prinz-Georg-Garten wurden auf Anraten des Umweltingenieurs Alexander Fürst in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Aussenstelle und in Absprache mit dem Staatsbauamt Darmstadt konkrete Maßnahmen realisiert: Regenwassernutzungsanlagen wurden sowohl am Palais als auch an den Gewächshäusern installiert sowie zwei Zisternen mit je einem Brunnen eingebaut. Die Umbauten führten zu einer Kosteneinsparung von rund 28.150 Mark pro Jahr. Berechnet man die laufenden Kosten für die Unterhaltung der neuen Anlage sowie die verringerte Zählermiete, so summiert sich die Einsparung auf etwa 30.200 Mark pro Jahr. Die geleisteten Investitionen in Höhe von rund 227.000 Mark werden sich so in 7,5 Jahren amortisiert haben.
Auch bei der anstehenden Sanierung des Prettlack'schen Gartenhauses wird der Gedanke des Wassersparens weiter verfolgt. Im Haus wird die entsprechende Technik eingesetzt, und gleichzeitig wird es an die nun vorhandene Brauchwasserleitung angeschlossen. Bereits 1997 hatten die Mitarbeiter des Prinz-Georg-Gartens versuchsweise eine automatische Bewässerungsanlage in einem Teil des Parks gebaut. Damit wird gewährleistet, dass die Bewässerung in der Nacht erfolgt und damit erhebliche Verdunstungsverluste verhindert werden. Als nächsten Schritt ist für diesen Herbst die Ausdehnung der automatischen Bewässerungsanlage auf den gesamten Park geplant.
In den Parkanlagen Homburger Schloss und Fürstenlager haben die Arbeiten bereits begonnen. In ersterer Liegenschaft gilt es insbesondere, überschüssiges Wasser aus eigenen Quellen beim Zulauf zum Schlossteich zu effektivieren und so dessen ökologisches Gleichgewicht zu verbessern. In der Parkanlage Fürstenlager wiederum wird neben der Ausschöpfung der Einsparpotentiale verhindert, dass mit erheblichem Kostenaufwand und der Gefahr der Landschaftszerstörungen eine zusätzliche konventionelle Wasserleitung durch den Park gebaut werden muss, um die Wasserversorgung der im Park gelegenen Häuser und des Hotels zu gewährleisten.
Die Kosten für die zweijährige Arbeit des Ingenieurbüros, während derer es auch für andere Liegenschaften fachlichen Rat geleistet hat, belaufen sich auf knapp 250.000 Mark. Sie werden zu 75 Prozent aus Mitteln der Grundwasserabgabe finanziert. Die restlichen 25 Prozent stammen aus Eigenmitteln der VSG.

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