Pressemitteilung Nr. 91 / 1999 vom 14.09.1999

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BUNDESVERDIENSTKREUZ FÜR ERNST SCHMIDT UND WILHELM HORST VOM GREIFENSTEIN-VEREIN

Ministerin Ruth Wagner dankt für ganz besonderes Engagement

Wiesbaden/Greifenstein - Die Burgruine Greifenstein im Lahn-Dill-Kreis, die bedeutendste Wehranlage des Westerwaldes, drohte in den Sechzigerjahren zu verfallen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger gründeten deshalb 1969 den Greifenstein-Verein, der die Anlage rettete. Zum 30-jährigen Jubiläum des Vereins zeichnete der Bundespräsident zwei ganz besonders aktive Mitglieder des Vereins mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Ruth Wagner, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, überreichte am Montagnachmittag die Ehrungen und gratulierte herzlich im Namen der Landesregierung.
Die Burg Greifenstein wurde im 14. Jahrhundert auf dem Gelände ihrer Vorläuferin von den Grafen zu Solms erbaut und von diesen 300 Jahre lang als Residenz genutzt. Sie wurde nie eingenommen und hatte während des Dreißigjährigen Krieges als uneinnehmbare Renaissancefestung und repräsentatives Barockschloss zugleich ihre Blütezeit. Ruth Wagner. "Dass ein so wichtiges historisches und baugeschichtliches Erbe in neuerer Zeit beinahe verfallen wäre, ist erschreckend.
Guter alter liberaler Solmser Tradition folgend, verdanken wir es einer Bürgerinitiative, dass dieses Erbe erhalten geblieben ist, dass hier das Deutsche Glockenmuseum seine Heimat fand, dass wir eine bemerkenswerte Sammlung zeitgenössischer Plastiken bewundern können und dass wir in zahlreichen Veranstaltungen das Burgensemble immer wieder neu kennen lernen, ganz besonders während der alljährlichen Burgfestspiele."
Die Bürgerinitiative sei die älteste in Deutschland, die ihre Arbeit ausschließlich auf den Denkmalschutz gerichtet habe. Nahezu 1000 Mitglieder habe der Verein heute, elf Millionen Mark, darunter auch ganz erhebliche Summen aus öffentlichen Mitteln, seien in die Renovierung der Burg Greifenstein geflossen. Und das alles werde ehrenamtlich verwaltet und organisiert. Anerkennung für dieses Engagement habe nicht auf sich warten lassen, schon 1985 habe den Deutschen Denkmalschutzpreis des Nationalkomitees für Denkmalpflege gegeben. In diesem Jahr feiere der Verein seinen 30. Geburtstag, so die Ministerin, und sie sage Danke auch im Namen der Hessischen Landesregierung. Ganz besonders danken wolle sie zwei herausragenden Aktiven des Vereins, nämlich Wilhelm Horst und Ernst Schmidt.
Ernst Schmidt sei im Verein ein Mann der ersten Stunde, denn seit 1973 sei er Schatzmeister. Er habe die Arbeit 26 Jahre lang in seiner Freizeit allein bewältigt, wobei ihm seine beruflichen Kenntnisse als kaufmännischer Angestellter, als Steuer-, Versicherungs- und Verwaltungsfachmann sehr zugute gekommen seien. Darüber hinaus könne Ernst Schmidt auf eine sehr intensive kommunalpolitische Tätigkeit zurückblicken. 14 Jahre lang sei er Schriftführer der Gemeindevertretung Holzhausen gewesen, 17 Jahre lang Mitglied des Kreistages Wetzlar, 20 Jahre lang Gemeindevertreter der ehemaligen Gemeinde Viertel und der jetzigen Gemeinde Greifenstein. Darüber hinaus sei er 13 Jahre lang Aufsichtsratsmitglied der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Wetzlar und 14 Jahre lang Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Wetzlar. Ruth Wagner: "Wenn man von jemandem sagen kann, er habe sich um die Allgemeinheit verdient gemacht, dann von Ernst Schmidt."
Ein gelernter Werkzeugmacher, der 46 Jahre lang bei einem Autokonzern unentbehrlich war und zuletzt als Betriebsleiter in Bochum gewirkt habe, sei Wilhelm Horst. Er sei 1981 nach Greifenstein gezogen, um seinen Ruhestand zu genießen. Allerdings habe hier eine neue große Aufgabe auf ihn gewartet, nämlich die Renovierung und Sanierung der Burg. "Wilhelm Horst", so die Ministerin,"krempelte die Ärmel hoch un begann quasi sein zweites Lebenswerk, Er koordiniert bis heute die Abläufe auf einer grossen Dauerbaustelle, überwacht die Einsatzkräfte und leitet gemeinsam mit Verantwortlichen der Landesdenkmalpflege die Sanierungsmaßnahmen. Talent und solide handwerkliche Kenntnisse fanden hier zu einer Einheit. Ihnen, Herr Wilhelm Horst, und Ihnen, Herr Ernst Schmidt, hat die Hessische Landesregierung bereits mit dem Ehrenbrief gedankt. Nun dankt Íhnen der Bundespräsident mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland."

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