Pressemitteilung Nr. 106 / 1999 vom 21.10.1999

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HERVORRAGEND FÜR DEN WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHS UND ZUR SCHÄRFUNG DES FORSCHUNGSPROFILS DER HOCHSCHULEN

Wissenschaftsministerin Ruth Wagner beim neuen Graduiertenkolleg "Öffentlichkeit und Geschlechterverhältnisse"


Frankfurt/Wiesbaden - Anlässlich der Eröffnung des neuen Graduiertenkollegs "Öffentlichkeit und Geschlechterverhältnisse" an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt hat die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, die Bedeutung der Graduiertenkollegs als Instrumente der Nachwuchsförderung hervorgehoben. Das Kolleg an der Frankfurter Universität, an der auch Wissenschaftlerinnen der Universität Gesamthochschule Kassel und eine Vertreterin der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt beteiligt sind, ist eines von fünf neuen Graduiertenkollegs, die auf Empfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) neu an hessischen Hochschulen eingerichtet worden sind. Damit ist ihre Zahl in Hessen auf 31 gestiegen. Die Kosten der Graduiertenkollegs von insgesamt 12 Millionen Mark in diesem Jahr teilen sich Land und Bund jeweils zur Hälfte.

Nach den Worten der Ministerin, eröffneten Graduiertenkollegs sehr gute Möglichkeiten, Ausbildung und Forschung an den Universitäten zu verbinden: "Damit haben engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnete Chancen, ihre Promotion im Rahmen eines umfassenden Forschungszusammenhangs zu erarbeiten. Graduiertenkollegs kommen aber nicht nur dem wissenschaftlichen Nachwuchs zugute, sondern helfen auch den Universitäten, ihre Forschungsprofile im Leistungswettbewerb zu schärfen."

Das neue Graduiertenkolleg , das in Frankfurt und Kassel seine Arbeit aufnehme, beschäftige sich mit dem Öffentlichen und dem Privaten und mit Organisationsfragen und Strategien zur Frauen- und Geschlechterfrage. Aufbauen könne das Kolleg auf die "Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauenforschung" in Kassel und auf das "Zentrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse" an der Universität Frankfurt. Ruth Wagner: "Ich wünsche allen Beteiligten, dass sie sich nach neun Jahren - so lange kann ein Graduiertenkolleg durch die DFG gefördert werden - auf die Schulter klopfen und sich über den guten Verlauf freuen können."

Über der Förderung der Graduiertenkollegs, so betonte die Ministerin, wolle sie aber keineswegs die Einzelförderung über das Programm zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aufgeben, denn die einzelne Dissertation mit ihrer fachlichen Ausrichtung und Einzelbetreuung werde nach wie vor die häufigste Form einer wissenschaftlichen Qualifizierung bleiben. Die alte Landesregierung habe binnen weniger Jahre die Mittel für diese Graduiertenförderung um mehr als die Hälfte gekürzt. Ruth Wagner: "Ich halte das für unverantwortlich. Durch den Nachtragshaushalt habe ich deshalb eine Verpflichtungsermächtigung für das Jahr 2 000 ausgebracht und im Ergebnis den bisherigen Haushaltsansatz von 1,7 Millionen Mark um eine Millionen erhöht."

Wie die Förderung des neuen Graduiertenkollegs zeige, habe die Frauenforschung wie andere Wissenschaftsbereiche eine Éntwicklung genommen, die Qualität und Mittelmaß voneinander unterscheiden lasse. Um so wichtiger erscheine es nun, dass die interne Qualtitätskontrolle stärker ausgeprägt werde, da nur so der gewünschte Ausbau an den Universitäten und Fachhochschulen und auch ausserhalb der Hochschulen legitimiert werden könne.

Die weiteren neuen Graduiertenkollegs in Hessen sind: Biologische Grundlagen der vaskulären Medizin (Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit der Kerckhoff-Klinik und dem Max-Planck-Institut für Physiologische und Klinische Forschung in Bad Nauheim), Zell-Zell-Interaktion im Reproduktionsgeschehen (Justus-Liebig-Universität Gießen in Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität Marburg), Proteinfunktion auf atomarer Ebene (Universität Marburg) und Subjekt und Person in der Philosophie der Neuzeit (Universität Marburg in Zusammenarbeit mit der Gesamthochschule Wuppertal ,der State University of New York at Sony Brook und der Emory University Atlanta).














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