Pressemitteilung Nr. 111 / 1999 vom 28.10.1999

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DIE SEIT JAHRZEHNTEN UMFANGREICHSTE INVESTITION IN EIN MUSEUMSGEBÄUDE IN HESSEN

Kunstministerin Ruth Wagner beim Richtfest im Corps de Logis von Schloß Wilhelmshöhe

Kassel/Wiesbaden - "Dies ist die seit Jahrzehnten umfangreichste Investition des Landes in ein Museumsgebäude", betonte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, am Donnerstag aus Anlass des Richtfests im Corps de Logis, dem Mittelbau des Schlosses Wilhelmshöhe. Mit einem Kostenaufwand von rund 43 Millionen Mark wird das Gebäude renoviert und für die weltberühmte Galerie Alter Meister und die wertvolle Antikensammlung hergerichtet.

Ministerin Wagner wies darauf hin, dass es bei den Planungen vor allem im Hinblick auf die Form des Daches Kontroversen gegeben habe. Die Entscheidung, das Dach des Schlosses ohne Kuppel zu sanieren, stehe im Einklang mit dem Hessischen Denkmalschutzgesetz, stellte die Ministerin fest. Dieses enthalte kein Rekonstruktionsgebot für Denkmäler, die Spuren menschlicher Geschichte trügen.

Die Sanierung des Daches und des Mittelbaus des Schlosses sei entscheidend für die Nutzung des Schlosses als Museum für die ausserordentlich bedeutende Sammlung von Gemälden Alter Meister und die Antikensammlung. Ruth Wagner: "Die Gemäldesammlung erfordert eine Oberlichtkonstruktion, um ein möglichst gutes Tageslicht für die Gemälde zu erreichen." Für die Anmeldung des Bergparks Wilhelmshöhe zum Weltkulturerbe spiele die Form des Daches nach Ansicht von Experten wie auch der UNESCO nur eine periphere Rolle, sagte die Ministerin.

Der Komplex der Kasseler Museen zähle zu den vier großen Museumskomplexen in Deutschland. Unter seinen umfangreichen und wertvollen Beständen gehörten besonders die Alten Meister und die Antikensammlung zur europäischen Spitze. Mit Freude habe sie festgestellt, dass sich rings um die Sanierung von Schloss Wilhelmshöhe ein Stifterkreis konstituiert habe, der schon in den ersten Monaten seines Wirkens erhebliche Beträge aufgebracht habe, um Sammlungsgegenstände restaurieren zu lassen und Raumausstattungen zu vervollständigen. Ruth Wagner. "Das Zusammenwirken von öffentlichem und privatem Geld ist wichtig und wird von der Landesregierung besonders gefördert."

Für grundsätzlich falsch halte sie es, von Subventionen in die Kultur zu sprechen, stellte die Ministerin fest. Richtiger sei es, von Investitionen in Kultur zu reden. Die wirtschaftlichen Dimensionen, die Kultur und Künste zunehmenden entfalteten, würden immer noch verkannt. Kultur sei, ganz besonders für Nordhessen, ein wichtiger Image- und Standortfaktor, aber auch ein Impulsgeber für die Wirtschaft der Region und des Landes.

Die Renovierung von Schloss Wilhelmshöhe sei ein gutes Beispiel. Hier würden nicht nur erhebliche Mittel investiert, es werde auch ein äußerst attraktiver Anziehungspunkt geschaffen, der für Besucher zusammen mit der großartigen Parkanlage des Bergparks ein enormer Anziehungspunkt sei. Ruth Wagner: "Daher bietet sich dieses Objekt hervorragend an, dass sich weitere Firmen und Bürger engagieren und die Arbeit des Museumsvereins und des Stifterkreises unterstützen. Meine beiden zuständigen Dienststellen, die Staatlichen Museen, aber auch die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, zu der der Park gehört, arbeiten mit Hochdruck daran, dass der Betrieb nach der Wiedereröffnung für alle künftigen Besucherinnen und Besucher besonders interessant und kundenfreundlich wird. Ich bin sicher, dass von der Stadt Kassel wie von der kulturpolitisch interessierten Öffentlichkeit insgesamt diese Anstrengungen mit Nachdruck begrüßt werden."

























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