Pressemitteilung Nr. 26 / 2000 vom 01.03.2000

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FACHHOCHSCHULE DARMSTADT: NEUER STANDORT IN DIEBURG UND WECHSEL IN DER HOCHSCHULLEITUNG

Wissenschaftsministerin Wagner wĂŒrdigt scheidenden FH-PrĂ€sidenten Prof. Dr. Kremer als mutigen Mann mit Weitblick

Darmstadt/Wiesbaden - An der Fachhochschule Darmstadt stehen die Zeichen mit Beginn des Sommersemesters 2000 auf VerĂ€nderung. Wie Wissenschaftsministerin Ruth Wagner in Wiesbaden berichtete, hat das Land Hessen entsprechend des vor knapp einem Jahr unterzeichneten Rahmenvertrages zum 1. MĂ€rz 2000 die bisherige Fachhochschule Dieburg der Deutschen Telekom AG offiziell ĂŒbernommen und der Fachhochschule Darmstadt zugeordnet.

Zeitgleich mit der Übernahme der FH Dieburg vollziehe sich ein bedeutender Wechsel auch in der Leitung der FH Darmstadt. Der bisherige FachhochschulprĂ€sident Prof. Dr. Manfred Kremer, mit 16 Amtsjahren der dienstĂ€lteste FachhochschulprĂ€sident des Landes, sei zum 1. MĂ€rz aus dem Amt ausgeschieden. Der neue PrĂ€sident der Fachhochschule Darmstadt, Prof. Dr. Christoph
Wentzel, habe die AmtsgeschĂ€fte bereits ĂŒbernommen.

Wissenschaftsministerin Wagner wĂŒrdigte Prof Dr. Kremer als "mutigen Mann mit Weitblick", der die Entwicklung der FH Darmstadt wĂ€hrend seiner Amtszeit nachhaltig geprĂ€gt habe. Kremer habe unter anderem Mitte der 80er Jahre mit dem Institut fĂŒr grafische Datenverarbeitung erstmals eine fachbereichsĂŒbergreifende Einrichtung etabliert, die moderne rechnergestĂŒtzte Lernmittel entwickelt habe. In den 90er Jahren habe Kremer angesichts rĂŒcklĂ€ufiger Haushaltsmittel und sinkender Studentenzahlen in den IngenieursstudiengĂ€ngen attraktive, international ausgerichtete Studienangeboten entwickelt.

"Auf seinen Nachfolger, Prof. Dr. Wentzel, warten nun mit der Integration und Ausgestaltung des neuen Standortes Dieburg, der weiteren Internationalisierung der Studienangebote, der EinfĂŒhrung betriebswirtschaftlicher Methoden in den Hochschulhaushalt und mit der Umstellung auf globale leistungsgesteuerte Budgets viele spannende Aufgaben, die die Chance zur weiteren Profilierung der Hochschule bieten", sagte Wissenschaftsministerin Wagner.

Das Land Hessen stelle der FH Darmstadt fĂŒr die Übernahme der FH Dieburg zusĂ€tzlich 12,8 Millionen Mark pro Jahr zur VerfĂŒgung. Der grĂ¶ĂŸte Teil des bislang an der FH Dieburg tĂ€tigen Personals - 70 Professoren, Laboringenieure und Verwaltungsmitarbeiter - werde an die FH Darmstadt versetzt. Mit der Deutschen Telekom AG sei vereinbart worden, dass das Unternehmen in den nĂ€chsten fĂŒnf Jahren die HĂ€lfte der Personalkosten trage (ca. 3,5 Mio. DM pro Jahr) und dass eine Reihe weiterer Professoren, die bei der Telekom verbleiben, auch in den nĂ€chsten Jahren noch Lehrveranstaltungen fĂŒr die Studierenden in Dieburg anbieten. Im Gegenzug - so die Ministerin - ĂŒberlasse die Deutsche Telekom AG dem Land im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages unentgeltlich alle GebĂ€ude, die fĂŒr den Hochschulbetrieb in Dieburg unentbehrlich sind.

Vor dem Hintergrund der sehr hohen Nachfrage nach StudienplĂ€tzen in der Informatik und verwandten StudiengĂ€ngen habe die Fachhochschule Darmstadt Überlegungen fĂŒr die Entwicklung in Dieburg erstellt, die zur Zeit mit dem Hessischen Ministerium fĂŒr Wissenschaft und Kunst diskutiert werden. Ziel sei es, so die Wissenschaftsministerin, neben dem bereits existierenden Fachbereich Wirtschaft Studienangebote zu versammeln, die sich auf die modernen Informations- und Kommunikationswissenschaften konzentrieren. Das angestrebte Ausbildungsprofil des neuen Standorts der FH Darmstadt solle so zentrale ökonomische und wissenschaftliche Impulse fĂŒr die gesamte Region setzen und einen wichtigen Beitrag zur BewĂ€ltigung des Strukturwandels am Arbeitsmarkt leisten. Der hohe Bedarf an IT-Experten in den entsprechenden Unternehmen zeige in der Region und bundesweit, dass ein Ausbau des Studienangebots gerade fĂŒr dieses FĂ€cherspektrum gesamtwirtschaftlich dringend geboten sei.

Wissenschaftsministerin Wagner erinnerte in diesem Zusammenhang an den neuen "Kooperativen Studiengang Informatik" (KoDSI). Dieser Studiengang, der mit einem international gebrĂ€uchlichen "Bachelor" abgeschlossen werde, habe bereits zum Wintersemester 1999/2000 in Form einer Public-Private-Partnership den Studienbetrieb aufgenommen. Das Konzept fĂŒr diese Ausbildung sei gemeinsam mit dem Bundesverband Informations- und Kommunikationssysteme e.V. (BVB) entwickelt worden und habe bei Mitgliedsfirmen des Verbandes ein sehr positives Echo gefunden. Dieser neue Studiengang umfasse eine duale Ausbildung in Unternehmen und Hochschule mit internationaler Orientierung.

"Insgesamt bietet das in Dieburg zu versammelnde FĂ€cherensemble gĂŒnstige Voraussetzungen fĂŒr eine intensive Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen. Durch die Modularisierung der StudiengĂ€nge wird es möglich sein, flexible Studienangebote mit schnellen Reaktionszeiten auf Entwicklungen am Arbeitsmarkt einzufĂŒhren", sagte die Wissenschaftsministerin. Das angestrebte hochmoderne Ausbildungsprofil in Dieburg schaffe gleichzeitig vielfĂ€ltige wirtschaftliche und ausbildungsbezogene Impulse fĂŒr die gesamte Region.



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