Pressemitteilung Nr. 35 / 2000 vom 22.03.2000

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WISSENSCHAFTSMINISTERIN RUTH WAGNER: NC IN INFORMATIK WÄRE FALSCHES SIGNAL


Wiesbaden - Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, hat den Forderungen nach Einführung eines Numerus Clausus im Fachbereich Informatik an der Fachhochschule Darmstadt eine Absage erteilt. Angesichts der Nachfrage nach Studienplätzen wie nach Absolventen in der Informatik sei es weiterhin ihr Ziel, so viele Studienplätze wie möglich zur Verfügung zu stellen. Ruth Wagner: "Ein landesweiter Numerus Clausus für dieses Fach kann in der gegenwärtigen Situation keine Lösung sein und wäre ein falsches Signal." Vielmehr müßten Land und Hochschulen alle Anstrengungen unternehmen, um das Angebot an Studienplätzen in Informatik zu erhöhen. Beide Seiten hätten gerade in jüngster Zeit schon eine Menge getan. Insbesondere, so unterstrich die Ministerin, erwarte sie aber von den Hochschulen selbst weitere Anstrengungen.

Aus Mitteln des Hochschulsonderprogramms seien den Fachhochschulen Darmstadt, Wiesbaden und Fulda speziell für die Informatik Ende 1999 insgesamt 330.000 Mark zusätzlich zur Verfügung gestellt worden, davon 150.000 Mark für die FH Darmstadt. Diese verfüge zudem seit
1. März dieses Jahres durch die Übernahme der ehemaligen Telekom-FH in Dieburg über erhebliche zusätzliche Kapazitäten, für die das Land tief in die Tasche gegriffen habe. Neben der dort sofort verfügbaren Personalkapazität - fünf Professoren aus Dieburg wurden in den Fachbereich Informatik umgesetzt - hat die Fachhochschule Darmstadt nach den Worten der Ministerin einen generellen Zuwachs an räumlicher und personeller Kapazität erfahren, der auch kürzerfristig neue Ausbildungsangebote auf dem Gebiet der Informatik ermögliche.

Von der Fachhochschule Darmstadt müsse allerdings erwartet werden, dass aus den gegenwärtig weniger ausgelasteten Bereichen - zur Zeit etwa E-Technik und Maschinenbau - weitere Stellen und Mittel in die Fachbereiche umgewidmet werden, die sich zur Zeit einer besonderen Nachfrage erfreuen. Dazu gehöre insbesondere die Informatik.

Die hervorragende Arbeitsmarktsituation mache es allerdings fast unmöglich, für befristete Professuren und Lehraufträge hinreichend qualifizierte Fachleute zu bekommen. Nur hochdotierte Dauerstellen seien bei den begehrten Spezialisten gefragt. Angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Studierenden an den Fachhochschulen ingesamt praktisch stagniere, sei es aber verantwortungslos, die Stellenpläne der Hochschulen einfach aufzustocken - von den entsprechenden Kosten ganz abgesehen.

Als gutes Zeichen wertete es die Ministerin, dass die Studierenden der Informatik selbst auf die Forderung nach einer Aufnahmebeschränkung nur verhalten reagiert hätten: "Normalerweise ertönt der Ruf vom "vollen Boot" am lautesten von denen, die selbst drin sitzen. In Darmstadt hingegen scheinen die Studierenden nicht nur ihre eigene Situation, sondern auch die Ausbildungschancen nachfolgender Studentengenerationen verantwortungsvoll im Auge zu haben."




































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