Pressemitteilung Nr. 61 / 2000 vom 24.05.2000

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WISSENSCHAFTSMINISTERIN WAGNER: HESSENS HOCHSCHULEN BEWEISEN AUF DER ACHEMA 2000 IHRE LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND VIELSEITIGKEIT

Gemeinsame Messepräsentation der Universitäten und Fachhochschulen mit mehr als 50 Forschungsexponaten

Frankfurt/Wiesbaden - "Auf der ACHEMA 2000, der Internationalen Messe für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie prä-sentieren sich die hessischen Universitäten und Fachhochschulen erst-mals mit mehr als 50 Exponaten auf einer neuen, gemeinsamen Messe-präsentation. Es ist mit über 500 qm Standfläche die größte gemein-schaftliche Messebeteiligung der hessischen Hochschulen an internatio-nalen Industrie- und Fachmessen überhaupt", sagte Hessens Wissen-schaftsministerin Ruth Wagner heute beim Besuch der ACHEMA 2000 in Frankfurt.

Die Messe-Beiträge seien eindrucksvolle Beweise für die Leistungsfähig-keit und Vielseitigkeit der hessischen Hochschulen. "Das Spektrum reicht von der Polymerchemie, der chemischen Technologie, verschie-denen Test- und Analyseverfahren, Biotechnologischen Verfahren über Sensorik und Automatisierungstechnik, dem Einsatz der Informations-technologien in Chemie, Biochemie und umweltgerechten Produkten und Verfahren bis hin zur Schadstoffbeseitigung aus Böden, der Wasser- und Abwasserbehandlung, der rationellen Energieverwendung in Kläranlagen sowie der Entwicklung von Brennstoffzellen", sagte die Wissenschafts-ministerin.

Neben den Projekten aus den Fachbereichen präsentieren sich auch Ausgründungen aus Hochschulen auf der ACHEMA 2000. Damit und mit Science4Life, dem ersten bundesweit ausgetragenen branchenspezifi-schen Gründerwettbewerb für die Wachstumsbereiche Life Sciences und Chemie, werde deutlich, welch hohen Stellenwert das Land Hessen dem Thema Existenzgründungen im Allgemeinen und den Gründungen aus Hochschulen im Besonderen widme. "Science4Life richtet sich an Stu-denten, Doktoranden und wissenschaftliche Mitarbeiter von Hochschu-len, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen sowie an andere Ideenträger im Bereich Life Sciences und Chemie. Er bietet ihnen eine ausgezeichnete Plattform, auf der sie ihre zukunftsorientierten Ideen zu Geschäftskonzepten weiterentwickeln und schließlich in einer Unterneh-mensgründung realisieren können", betonte Ministerin Wagner.

Die ACHEMA 2000 sei ein bedeutendes Kommunikationsforum zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, das neue Trends definiere, künftige Ent-wicklungen aufzeige und Innovationen zum Durchbruch verhelfe. "Inno-vationen von Produkten und Verfahren bedeuten Zukunftschancen", sagte Ministerin Wagner. Hessen habe auf diesem Gebiet sehr viel Know-how zu bieten.

Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft habe in der Chemie eine lange Tradition, dennoch könnten insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, aber auch große Unternehmen die bestehenden Kooperationsmöglichkeiten noch intensiver nutzen. Die Wissenschafts-ministerin verwies in diesem Zusammenhang außerdem auf die Umwelt- und die Biotechnologie. Auch hier hätten die Hochschulen excellente Kenntnisse für eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu bieten. Ge-rade die einschlägigen Industrie- und Fachmessen seien ein ideales Fo-rum, um die Forschung aus Instituten und Hochschulen an den Anforde-rungen der Praxis zu messen, und um Wissenschaft und Wirtschaft ge-genseitig Impulse für künftige Entwicklungsrichtungen zu geben.

Vor dem Hintergrund des rasanten Strukturwandels im Zeichen der Glo-balisierung wies Ministerin Wagner auf die wachsende Bedeutung des Wissens- und Technologietransfers für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hin. Das Innovationstempo nehme zu, Produktzyklen wür-den kürzer. Der wirtschaftliche Erfolg hänge zunehmend von der schnel-len Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und technologischer Entwicklungen in neue, innovative Produkte, Verfahren oder intelligente Dienstleistungen ab.

"Es ist daher eine wichtige Aufgabe der Landespolitik, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen im Innovationsprozess durch einen leichten Zugang zu wissenschaftlichem Know how zu unterstützen. Das heißt, wir müssen den Technologietransfer optimieren. Dies haben wir uns in der Koalitionsvereinbarung zum Ziel gesetzt", unterstrich die Mini-sterin. Zusammen mit ihrem Kabinettskollegen, Wirtschaftsminister Dieter Posch habe sie bereits mit dem Aufbau eines Transfernetzwerkes begonnen, das die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Unternehmen intensivieren werde.

"Ziel ist es, das Transferangebot zu verbessern und für die Nutzer attrak-tiver zu machen. Wir wollen dies durch eine größere Transparenz der Angebote und eine verstärkte Zusammenarbeit der Transferstellen und
-anbieter erreichen. Den Unternehmen solle der Zugang zu den Angebo-ten durch eine Vernetzung der Strukturen erleichtert werden", sagte Wis-senschaftsministerin Wagner.

Die Präsidenten aller hessischen Universitäten und Fachhochschulen sowie der Hochschule für Gestaltung und das Rationalisierungskurato-rium der Deutschen Wirtschaft (RKW Hessen) hätten diese Kooperati-onsvereinbarung bereits unterzeichnet. Nach Gesprächen mit den Indu-strie- und Handelskammern, den Handwerkskammern und der Vereini-gung hessischer Unternehmerverbände werde mit deren Unterzeichnung in den nächsten Wochen gerechnet, sodass das neue Netzwerk seine Arbeit unmittelbar danach aufnehmen könne.

Die Ministerin ging bei ihrem Messe-Besuch und in ihrem Grußwort bei der Festveranstaltung der Gesellschaft Deutscher Chemiker im Rahmen der ACHEMA auch auf die aktuelle Diskussion um den künftigen Bedarf an Absolventinnen und Absolventen von ingenieurwissenschaftlichen und von naturwissenschaftlichen Studiengängen ein. "Es muss das ge-meinsame Ziel von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sein, verstärkt junge Menschen für ein ingenieurwissenschaftliches oder für ein natur-wissenschaftliches Studium zu interessieren", so die Ministerin.

Sie begrüßte in diesem Zusammenhang, dass der Fonds der chemi-schen Industrie anlässlich seines 50-jährigen Bestehens ein Sondersti-pendienprogramm aufgelegt habe, das die besten Abiturienten eines Jahrgangs motivieren soll, sich für ein Chemiestudium zu entscheiden. Der Fonds will im Rahmen dieses Programmes 100 Studienanfänger, die in einem bundesweiten Auswahlverfahren nach Leistungskriterien aus-gewählt werden, maximal vier Semester fördern.

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