Pressemitteilung Nr. 100 / 2000 vom 11.07.2000

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FALTKARTE PRÄSENTIERT PALÄONTOLOGISCHE DENKMÄLER IN HESSEN

Wissenschaftsministerin Ruth Wagner: Bodendenkmalpflege ein besonderes Anliegen

Wiesbaden - Die Denkmalpflege und hier besonders die Bodendenkmalpflege liege ihr ganz besonders am Herzen, betonte Hessens Ministerin fĂŒr Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner (F.D.P.), in Wiesbaden, wo sie eine großformatige Karte vorstellte, die einen Überblick ĂŒber Auftreten und Vielfalt der fossilen Lebenszeugnisse Hessens vermittelt. Bald nach ihrem Amtsantritt, so die Ministerin, habe sie schon fĂŒr das Jahr 2000 Mittelerhöhungen auf dem Gebiet der Bodendenkmalpflege durchsetzen können, immerhin - allein bei den Sachmitteln - um 300.000 Mark auf 2.362.000 Mark.

Ruth Wagner: "Wichtig ist aber auch die Information ĂŒber die Ă€ltesten Zeugnisse des Lebens in Hessen. Das Interesse daran ist nĂ€mlich enorm." Dies, so die Ministerin, zeige besonders der herausragende Fundort fossiler Zeugnisse in Hessen, das Weltkulturerbe Grube Messel. Erst vor wenigen Wochen habe sie gemeinsam mit FAG-Chef Dr.
Wilhelm Bender eine Messel-Ausstellung im Rhein-Main-Flughafen erröffnen können.

Die Faltkarte "PalĂ€ontologische DenkmĂ€ler in Hessen. Älteste Belege erdgeschichtlicher Lebensentwicklung" ist gemeinsam vom Ministerium fĂŒr Wissenschaft und Kunst und vom Landesamt fĂŒr Denkmalpflege herausgegeben worden. Fossilien, die das zentrale Thema der Karte bilden, sind Zeugnisse, Überreste oder Spuren tierischen und pflanzlichen Lebens der Vorzeit. Sie sind, wie die DenkmĂ€ler aus dem Bereich der ArchĂ€ologie, zumeist im Boden verborgen und gefĂ€hrdet, wenn Eingriffe wie zum Beispiel Baumaßnahmen oder der Abbau von BodenschĂ€tzen in die gewachsene Substanz des Untergrundes eingreifen. Auch die Fossilien sind durch das Hessische Denkmalschutzgesetz geschĂŒtzt. Die PalĂ€ontologische Denkmalpflege in Hessen hat sich vor allem den Schutz der palĂ€ontologischen PrimĂ€rquellen zur Aufgabe gemacht, die auch der Forschung erhalten werden mĂŒssen.

Hessen ist sehr reich an fossilen Lebenszeugnissen, die eine Zeitspanne von rund 500 Millionen Jahren dokumentieren. Neben der aus der TertiĂ€rzeit stammenden Grube Messel, der bisher einzigen FossilienfundstĂ€tte Europas auf der Liste des UNESCO-Welterbes, gibt es noch Ă€ltere FundstĂ€tten fĂŒr Fossilien, so die Korbacher Spalte aus der Permzeit oder das Villmarer Riff aus der Devonzeit, die in der Fachwelt internationalen Ruf genießen.

Wissenschaftsministerin Ruth Wagner hob hervor, dass nicht nur das Land, sondern auch Gemeinden und GemeindeverbĂ€nde, nicht zuletzt aber auch Privatleute fĂŒr die Erhaltung palĂ€ontologischer DenkmĂ€ler betrĂ€chtliche Mittel aufgewendet haben und noch aufwenden. Neben der Denkmalschutzbehörde tragen nach den Worten der Ministerin auch Museen und Forschungsvereinigungen zum Schutz der DenkmĂ€ler bei. Noch lĂ€ngst nicht alle wichtigen und erhaltenswerten fossilen Zeugnisse seien allerdings bekannt und vor Zerstörung und BeschĂ€digung bewahrt. Ein vorrangiges

Ziel der Übersichtskarte bestehe deshalb darin, Aufmerksamkeit zu wecken fĂŒr das faszinierende fossile Kulturerbe Hessens. Zugleich informiere die Karte ausfĂŒhrlich ĂŒber Aufgaben und Ziele palĂ€ontologischen Denkmalschutzes.

Die Faltkarte ist beim Hessischen Landesamt fĂŒr Denkmalpflege,
Tel. 0611/ 6906 54 und Fax 0611/6906 37 oder beim Hessischen Ministerium fĂŒr Wissenschaft und Kunst, Fax-Nr. 0611/32 32 99 inkl. Versandkosten fĂŒr 8 Mark (plano kostet sie 15 Mark) erhĂ€ltlich.






















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