Pressemitteilung Nr. 123 / 2000 vom 09.09.2000

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GROSSES ENGAGEMENT IN DER DENKMALPFLEGE

Staatssekretär Frank E. Portz eröffnete "Tag des offenen Denkmals" und überreichte Hessische Denkmalschutzpreise 2000

Hanau/Wiesbaden - Den europaweit veranstalteten "Tag des offenen Denkmals" hat für Hessen der Staatssektretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Frank E. Portz, während einer feierlichen Matinee im Comödienhaus im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad eröffnet. Zugleich zeichnete der Staatssekretär die Träger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2000 aus. Hessens Kunstministerin Ruth Wagner, die von Portz in Hanau vertreten wurde, wird am morgigen Sonntag eine Reise zu verschiedenen Denkmälern in Hessen unternehmen.

Staatssekretär Portz unterstrich das besondere Engagement der Hessischen Landesregierung beim Denkmalschutz. Während die vorhergehende Landesregierung in ihrer Förderung bei rund 13,5 Millionen Mark stehengeblieben sei, habe die jetzige Regierung die Fördersumme schon auf 15 Millionen Mark gesteigert. Für die Sanierung und Bauinvestition im Bereich der Verwaltung Staatlicher Schlösser und Gärten, beim Denkmalschutz und bei Museen und Theatern würden 400 bis 500 Milllionen Mark benötigt. Erkannt werden müsse, dass das Geld, das in den Denkmalschutz fließe, keine Subvention, sondern eine Investition sei. Portz: "Jede Mark im Denkmalschutz löst neun Mark an Investitionen im Baugewerbe und Handwerk aus."

Beim "Tages des offenen Denkmals" hat Hessen nach den Worten des Staatssekretärs eine Vorreiterrolle gespielt: Bereits zehnmal - bundesweit erst achtmal - öffnen sich an diesem Wochenende die Tore zahlreicher Denkmäler. In Hessen werden es mehr als 500 sein. Darunter sind auch viele Schlösser und Burgen, Bürgerhäuser und Gärten, die sich in Privatbesitz befinden. "In jedem Jahr ist es also für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eine einmalige Gelegenheit, Einblicke in denkmalgeschützte Objekte zu bekommen", betonte der Staatssekretär, der die große Bedeutung und die Unverzichtbarkeit des privaten Engagements in der Denkmalpflege hervorhob: "Ohne privates Engagement wäre so manches heute zu besichtigende Gebäude sicher nicht mehr erhalten."

Schwerpunkt beim diesjährigen "Tag des offenen Denkmals" sind die Gärten Hessens. Das Gartendenkmal ist ein lebendiges Denkmal, das sich ständig wandelt und intensiver Pflege bedarf. Gartendenkmäler rücken immer mehr ins Bewußtsein, nachdem Waldsterben und viele Schäden ganz offensichtlich wurden. Ob der Künstlergarten des Otto Ubbelohde in Großfelden, die Gartenanlage des Bolongaropalastes in Frankfurt-Höchst, der Staatspark Wilhelmsbad in Hanau oder der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel, sie alle gehören zum selbstverständlichen Bild der Kulturlandschaft in Hessen und werden von der Öffentlichkeit rege genutzt.

Die Hessischen Denkmalschutzpreise 2000, wie in jedem Jahr gestiftet von der Hessischen Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH, wurden insgesamt fünfmal verliehen, unter den Preisträgern sind sowohl Privatpersonen und Vereine, als auch kommunale, universitäre und betriebliche Initiativen. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Mark wurde zwischen zwei Preisträgern geteilt. Hauptpreisträger sind Bianka und Guido Petri aus Runkel-Dehrn (Landkreis Limburg-Weilburg), die mit der vorbildlichen Sanierung ihres ehemaligen Burgmannenhauses 15.000 Mark von der Jury zuerkannt bekamen. Einen Geldpreis von 10.000 Mark erhielt die Ortsgruppe Bad Soden des Naturschutzbundes Deutschlands NABU für die ebenfalls vorbildliche Sanierung des Wasserturms in Bad Soden und des Alten Wasserspeichers im Ortsteil Neuenhain (Main-Taunus-Kreis).

Mit Urkunde und Anerkennung wurde das Architektenbüro Kunad-Riederer aus Groß-Karben (Landkreis Wetterau) für die Sanierung der Evangelischen Pfarrkirche St. Michael in Klein-Karben ausgezeichnet.
Ein solcher Preis ging auch an die Gemeinde Reichelsheim (Odenwaldkreis) für Sanierung und Erhalt des ehemaligen Zent- und Rathauses und seine Umgestaltung zum heutigen "Regionalmuseum Reichelsheim Odenwald". Eine weitere Urkunde mit Anerkennung erhielt das Architekturprojekt des Fachbereiches Architektur an der Universität Gesamthochschule Kassel für die Sanierung des Hugenottenhauses in Schöneberg-Hofgeismar (Landkreis Kassel).

Am morgigen Sonntag wird die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner die Felsenburg in Felsenberg, die Herrenhuter Brüdergemeinde in Büdingen-Lorbach und das Museumszentrum Lorsch besuchen. Ihre Reise wird sie mit einem Besuch eines Konzerts des Ensembles Oslo im Schloß Biebrich in Wiesbaden abschließen.

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