Pressemitteilung Nr. 131 / 2000 vom 27.09.2000

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LANDESMUSIKAKADEMIE KOMMT NACH SCHLOSS HALLENBURG IN SCHLITZ

Kunstministerin Wagner: Stadt, Land und privater Investor beteiligen sich an der Finanzierung


Wiesbaden - "Hessen erhält endlich eine seit Jahren geforderte, aber von der rot-grünen Vorgängerregierung nie realisierte Landesmusikakademie. Die CDU/FDP-Regierungskoalition hat entsprechend ihrer Koalitionsvereinbarung jetzt entschieden, dass die Landesmusikakademie als zentrale Einrichtung der musikalischen Arbeit und Begegnung musizierender Menschen auf Schloß Hallenburg in Schlitz (Vogelsbergkreis) errichtet wird." Dies teilte die stellvertretende Hessische Ministerpräsidentin und Kunstministerin Ruth Wagner bei einer Pressekonferenz in Wiesbaden mit.

Die Landesmusikakademie werde als Ort musisch-kultureller Bildungsarbeit künftig insbesondere Lehrgänge im Bereich Jugend-, Schul- und Laienmusik anbieten - darunter Arbeitstage und Probewochen für Laienmusikensembles, für die Landesjugendorchester sowie für Jugend-, Schul- und Laienchöre. Außerdem werde die neue Akademie als Aus- und Fortbildungsstätte für Lehr- und Leitungskräfte in der Musikerziehung, beispielsweise für Dirigenten und Chorleiter sowie für Musiklehrer an allgemeinbildenden Schulen und Musikschulen, fungieren.

Die Entscheidung über den Standort der Landesmusikakademie sei angesichts von 12 Bewerbungen nicht leicht gefallen, sagte Ministerin Wagner. Auch unter der Berücksichtigung landeseigener Liegenschaften habe die Koalition sich schließlich in Übereinstimmung mit dem Landesmusikrat für das Angebot der Stadt Schlitz entschieden, die Landesmu-sikakademie im Barockschloß Hallenburg unterzubringen. "Schlitz hat eine Machbarkeitsstudie und ein gut durchkalkuliertes Finanzkonzept vorgelegt und ist insbesondere bereit, sich an den Investitionskosten erheblich zu beteiligen", sagte Ministerin Wagner.

Die Stadt habe zugesagt, das Schloß der Herren von Schlitz mit eigenen Mitteln in Höhe von 4,1 Millionen Mark zu einem Akademiegebäude umzubauen sowie Verwaltungsaufgaben künftig zu übernehmen. Außerdem werde ein privater Investor für 6,7 Millionen Mark das gegenüberliegende alte Wirtschaftsgebäude sanieren und umgestalten, um moderne Unterbringungsmöglichkeiten für die Akademiebesucher zu schaffen.

"Das Land Hessen stellt nach Beendigung der Umbauarbeiten 1,2 Millionen Mark für die Anschaffung von Instrumenten und die Einrichtung der Seminarräume zur Verfügung und wird außerdem mit Beginn des Akademiebetriebes ab 2002 pro Jahr Zuschüsse in Höhe von 500.000 Mark für die laufenden Betriebskosten bereitstellen", kündigte Ministerin Wagner an. Als Trägerin der Landesmusikakademie sei die vom Landesmusikrat 1996 eingerichtete Hessische Akademie für musisch-kulturelle Bildung GmbH mit Sitz in Frankfurt. Sie werde für den Betrieb der Akademie mit der Stadt Schlitz und dem privaten Investor entsprechende Verträge schließen. Außerdem werde das Land Hessen mit der GmbH einen Zuwendungsvertrag über den jährlichen Zuschuß schließen. "Ich freue mich, dass nach jahrelangen Diskussionen nun mit Schloß Hallenburg endlich ein geeigneter Standort für die Einrichtung einer Landesmu-
sikakademie gefunden worden ist", betonte Kunstministerin Wagner.

Die Herren von Schlitz bauten ihr befestigtes Hofgut im 16. Jahrhundert zu einem Schloß aus. Nach einem Brand 1755 wurde Schloß Hallenburg wieder aufgebaut und klassizistisch umgestaltet. 1953 schenkte die gräfliche Familie ihren Wohnsitz Schloß Hallenburg der Stadt Schlitz, die darin bis 1978 ein Gymnasium unterbrachte. Seither wird Schloß Hallenburg gelegentlich als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt.












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