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KAUFMĂNNISCHES RECHNUNGSWESEN UND SAP-SOFTWARE AN ALLEN HESSISCHEN HOCHSCHULEN
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WissenschaftsstaatssekretĂ€r Portz: Wichtige Instrumente eines effizienten und transparenten FinanzmanagementsWiesbaden - âAn Hessens Hochschulen ist das traditionelle kameralistische Rechnungswesen endgĂŒltig passĂ©. Seit Anfang Januar 2001 arbeiten alle UniversitĂ€ten und Fachhochschulen des Landes sowie die Forschungsanstalt Geisenheim mit dem kaufmĂ€nnischen Rechnungswesen und der betriebswirtschaftlichen Standard-Software SAP R/3", berichtete der StaatssekretĂ€r im hessischen Wissenschaftsministerium, Frank E. Portz, heute in Wiesbaden. Im Rahmen des Projektes âHochschul-Programmhaushalt" seien das kaufmĂ€nnische Rechnungswesen und die modernen Verwaltungsdatenverarbeitung SAP R/3 wichtige Instrumente eines effizienten und transparenten Finanzmanagements der Hochschulen. In enger Zusammenarbeit mit UniversitĂ€ten und Fachhochschulen hĂ€tten diese revolutionĂ€re Schritte hin zu mehr Finanzautonomie, Wettbewerb und Profilbildung erfolgreich vollzogen werden können.
âDas kameral-bĂŒrokratische Steuerungssystem durch den Staat gehört der Vergangenheit an. Hessens Hochschulen können nun auf der Basis von WirtschaftsplĂ€nen und mit Hilfe der doppelten BuchfĂŒhrung sowie der neuen betriebswirtschaftlichen Software ihre Kosten, Erlöse und Leistungsprozesse flexibler steuern und besser kontrollieren", sagte StaatssekretĂ€r Portz. Er hob gleichzeitig das hohe Engagement der Hochschulmitarbeiter bei der erfolgreichen Umstellung des Rechnungswesens hervor. Sie hĂ€tten an zahlreichen Schulungen teilgenommen, um sich fĂŒr die neuen Anforderungen, - u.a. fĂŒr Kosten- und Leistungsrechnung, Controlling und doppelte BuchfĂŒhrung -, fit zumachen. Notwendig sei auĂerdem wirtschaftliches Denken und Handeln. Die Kosten der neuen Hard- und Software bezifferte Portz auf rund 20 Millionen Mark, davon tragen das Land 12 Millionen Mark und der Bund 8 Millionen Mark.
Die EinfĂŒhrung des kaufmĂ€nnischen Rechnungswesens an Hessens Hochschulen ist Bestandteil des 1998 gestarteten, bundesweit einmaligen Reformprojektes âHochschul-Programmhaushalt". Ziel der umfassenden Haushalts- und Verwaltungsreform ist die EinfĂŒhrung eines leistungsorientierten Steuerungssystems fĂŒr mehr Autonomie, Effizienz, WettbewerbsfĂ€higkeit und betriebswirtschaftliche Transparenz. Hessens Hochschulen sind bei der Umsetzung der Reform Vorreiter fĂŒr die gesamte Landesverwaltung. Im Januar 2000 wurden in Pilotfunktion an vier Hochschulen (UniversitĂ€t Gesamthochschule Kassel, FH Darmstadt, FH Wiesbaden, FH GieĂen-Friedberg) und an der Forschungsanstalt Geisenheim das kaufmĂ€nnische Rechnungswesen und die Software SAP R/3 eingefĂŒhrt. Zum Januar 2001 folgten nun die UniversitĂ€ten in Frankfurt, Darmstadt, GieĂen und Marburg, die Fachhochschulen in Frankfurt und Fulda sowie die Hochschule fĂŒr Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt und die Hochschule fĂŒr Gestaltung in Offenbach.
WĂ€hrend der EinfĂŒhrungsphase des kaufmĂ€nnischen Rechnungswesens und der Software SAP R/3 an allen hessischen Hochschulen wurden wesentliche Standards zu einem hochschulĂŒbergreifenden Referenzmodell vereinheitlicht, das an die Gegebenheiten einzelner Hochschule angepasst werden kann. Andere BundeslĂ€nder haben starkes Interesse am hessischen Referenzmodell signalisiert, Niedersachsen hat es bereits erworben.
Bei der fachlichen Betreuung dieses Reformprozesses arbeiten Hessens Hochschulen in einem virtuellen Kompetenzzentrum eng zusammen. Das bedeutet, einzelne Hochschulen pflegen bestimmte Teilbereiche des Referenzmodelles auch fĂŒr alle anderen UniversitĂ€ten und Fachhochschulen. Beispiele: Die UniversitĂ€t Gesamthochschule Kassel ist zustĂ€ndig fĂŒr die Bereiche Controlling und Haushaltsmanagement, die Technische UniversitĂ€t Darmstadt pflegt die Module Personalwirtschaft und Immobilienmanagement, und die Fachhochschule Darmstadt hat den Bereich Finanzbuchhaltung ĂŒbernommen.
An der TU Darmstadt wurde auĂerdem das sogenannte physische Kompetenzzentrum angesiedelt (technische Pflege und Entwicklung des Referenzmodells fĂŒr alle Hochschulen, Rechnersysteme fĂŒr Schulungen).
StaatssekretĂ€r Portz kĂŒndigte heute weitere Modernisierungsschritte bis 2003 an: Leistungsorientierte Globalbudgets, Zielvereinbarungen zwischen den Hochschulen und dem Wissenschaftsministerium sowie Evaluations- und QualitĂ€tsmanagementsysteme. âKĂŒnftig werden die Hochschulen auf der Basis von Leistungsvereinbarungen mit dem Wissenschaftsministerium eigenverantwortlich ĂŒber die Verteilung ihrer MIttel entscheiden können", sagte Portz. Aber auch schon jetzt existierten gröĂere finanzielle GestaltungsspielrĂ€ume. In allen Bereichen der Hochschulen seien die Gelder inzwischen gegenseitig deckungsfĂ€hig und durch die Bildung von RĂŒcklagen auf das nĂ€chste Haushaltsjahr ĂŒbertragbar. Portz verwies auĂerdem auf das neue Hessische Hochschulgesetz, das klare und wirtschaftliche Entscheidungsstrukturen definiert habe. âWir wollen mit den eingeleiteten Reformen die Hochschulen bei ihrer Profilbildung unterstĂŒtzen, damit sie ihre Position im nationalen und internationalen Wettbewerb verbessern können", so der StaatssekretĂ€r.
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