Pressemitteilung Nr. 28 / 2001 vom 02.03.2001

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LAND HESSEN FÖRDERT SANIERUNG DES "PALAIS PAPIUS" IN WETZLAR

Kunstministerin Ruth Wagner überreicht Bewilligungsbescheid in Höhe von 150.000 Mark

Wetzlar/Wiesbaden - Das Land Hessen beteiligt sich mit erheblichen Mitteln aus dem Etat des Landesamtes für Denkmalpflege an der bevorstehenden Sanierung des so genannten "Palais Papius" in Wetzlar. Bei einem Besuch in Wetzlar überreichte Kunstministerin Ruth Wagner heute Oberbürgermeister Wolfram Dette einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 150.000 Mark. "Es ist mir eine besondere Freude, mit diesen Mitteln dazu beitragen zu können, dass das frühere Wohnhaus des einst vermögenden Reichskammergerichtsassessors Johann Franz von Pape, genannt Papius, als bedeutendes Museum für europäische Wohnkultur nun umfassend saniert werden kann", sagte Kunstministerin Wagner. Das 1740 erbaute Palais spiegele mit seinen reichlich ausgeschmückten Stuckdecken, den Kaminhinterkleidungen im Rokokostil und dem barocken Treppenhaus sehr eindrucksvoll den Bau- und Wohnstil der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seine besondere Bedeutung habe das Palais allerdings auch durch die nachgewiesene Bestechlichkeit von Papius erlangt, der daraufhin in Konkurs ging, Wetzlar 1774 verlassen musste und vom jungen Rechtspraktikanten Johannes Wolfgang Goethe im Drama Götz von Berlichingen verewigt worden sei.

"Es ist unsere Pflicht, den Erhalt des kulturellen Erbes zu sichern. Hessens Regierungsparteien von CDU und FDP haben dies in ihrer Koalitionsvereinbarung festgelegt, und dementsprechend haben wir zur Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler ein auf acht Jahre angelegtes Kulturinvestitionsprogramm in Höhe von 428,7 Millionen Mark aufgelegt", betonte Ministerin Wagner. Außerdem stünden für den Bereich der Denkmalpflege ebenso wie im Vorjahr 15 Millionen Mark zur Verfügung.

Die auf insgesamt 3,6 Millionen Mark veranschlagte Sanierung des Palais Papius soll nach bauphysikalischen Untersuchungen und Planungsarbeiten voraussichtlich im Herbst 2001 beginnen. Vorgesehen sind zwei Bauabschnitte, in denen ein Treppenhausanbau errichtet und anschließend die Sanierungsarbeiten durchgeführt werden sollen. Zu den geplanten Maßnahmen zählen unter anderem eine moderne Wärmedämmung der historischen Fenster, umfangreiche Rohr- und Kanalarbeiten, der Rückbau der Raumaufteilung im Südflügel, der Umbau der früheren Werkstatt und der Garage sowie die Gestaltung des Hofes und der Gartenanlage.


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