Pressemitteilung Nr. 36 / 2001 vom 12.03.2001

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PROF. DR.-ING. HOLGER HANSELKA WIRD NEUER LEITER DES FRAUNHOFER-INSTITUTS FÃœR BETRIEBSFESTIGKEIT IN DARMSTADT

Wissenschaftsministerin Ruth Wagner: Land sichert das Institut mit Zuschüssen in Höhe von 15,9 Millionen Mark

Darmstadt/Wiesbaden - Hessens Wissenschaftsministerin Ruth

Wagner hat heute den künftigen Leiter des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit in Darmstadt, Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, der Öffentlichkeit vorgestellt. Der 39-jährige wird seine neue Tätigkeit am 16. April 2001 aufnehmen - in Personalunion mit der Leitung des Fachgebietes "Systemzuverlässigkeit im Maschinenbau", das an der Technischen Universität Darmstadt neu eingerichtet worden ist. "Ich freue mich, dass mit Prof. Hanselka ein sehr renommierter und ambitionierter Wissenschaftler für diese Doppelaufgabe gewonnen werden konnte. Die vereinbarte enge Kooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut und der TU Darmstadt wird von dieser personellen und inhaltlichen Verzahnung deutlich profitieren", sagte Ministerin Wagner.

Prof. Dr. Hanselka, geboren am 4. November 1961 in Oldenburg, studierte an der TU Clausthal Allgemeinen Maschinenbau. Von 1988-1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Abteilungsleiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählten die Bereiche Leichtbau, Strukturdynamik, Faserverbundtechnologie und Adaptronik. 1992 promovierte er an der TU Clausthal zum Thema "Ein Beitrag zur Charakterisierung des Dämpfungsverhaltens polymerer Faserverbundwerkstoffe". Seit 1997 ist Prof. Hanselka an der Otto von Guericke-Universität in Magdeburg Inhaber des Lehrstuhls für Adaptronik und Leiter der Arbeitsgruppe Experimentelle Mechanik. Außerdem leitet und koordiniert er das Leitprojekt Adaptronik des Bundesforschungsministeriums.

Ministerin Wagner erinnerte daran, dass der Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft im Sommer 1998 die Weiterexistenz des Instituts auf Grund wachsender wirtschaftlicher Verluste in Frage gestellt hatte. Daraufhin habe es intensive Bemühungen gegeben, das Institut für Betriebsfestigkeit inhaltlich auf eine neue Grundlage zu stellen und durch eine enge Verzahnung mit der TU Darmstadt neue Perspektiven zu geben. 1999 hätten beide Institutionen einen Kooperationsvertrag geschlossen, in dem die Absicht dokumentiert worden sei, durch eine gemeinsame Berufung das wissenschaftliche Potenzial im Bereich der Produktentwicklung und Bewertung dynamisch beanspruchter Bauteile und Systeme zu bündeln und weiter zu entwickeln. "Mit der Berufung von Prof. Hanselka sind diese Bemühungen erstmals erfolgreich umgesetzt worden", sagte Ministerin Wagner. Die Fraunhofer-Gesellschaft habe der TU Darmstadt zugesagt, sich über fünf Jahre hinweg angemessen am Aufbau von Hanselkas Fachgebiet "Systemzuverlässigkeit im Maschinenbau" zu beteiligen.
"Durch die Kooperation eröffnet sich für die TU Darmstadt der Zugriff auf vielfältige Experimentiermöglichkeiten des Fraunhofer-Instituts, gleichzeitig sichert die Universität über ihre Grundlagenforschung und die Mitarbeit von Diplomanden und Doktoranden die dauerhafte wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Instituts", betonte Ministerin Wagner.

Für die Umorientierung des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und die Erweiterung seiner Experimentiermöglichkeiten stelle das Land Hessen Investitionszuschüsse in Höhe von 15,9 Millionen Mark zur Verfügung - überwiegend finanziert aus dem Sonderprogramm "Zukunftsoffensive Hessen". Weitere 15,9 Millionen Mark steuere die Fraunhofer-Gesellschaft aus Bundesmitteln bei. Das gesamte Investitionsprogramm in Höhe von 31,8 Millionen Mark solle bis 2003 abgeschlossen sein. "Mit der Berufung von Prof. Dr. Hanselka und der finanziellen Absicherung des Investitionsprogrammes durch das Land sind die Grundlagen für eine dynamische Weiterentwicklung des Fraunhofer-Institutes für Betriebsfestigkeit und damit für seinen dauerhaften Bestand gelegt", sagte Ministerin Wagner.

Sie dankte dem bisherigen kommissarischen Leiter des Institutes, Prof. Dr. Gerd Müller, der neben seinen Verpflichtungen als Leiter des Fraunhofer-Instituts für Silikatforschung in Würzburg es übernommen hatte, für das Darmstädter Institut zusammen mit der TU Darmstadt ein neues Konzept zu entwickeln und dessen Tragfähigkeit mit Kunden aus der Industrie abzustimmen. Erste Erfolge des neuen Konzeptes zeigten sich bereits, sagte die Ministerin. Das Institut schreibe wieder schwarze Zahlen. Bis 2004 solle der Betriebsaufwand um mehr als 50 Prozent auf 20 Millionen Mark wachsen - bei einer gleichzeitigen Steigerung der Erträge von jetzt 9,5 auf 14 Millionen Mark.



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