Pressemitteilung Nr. 100 / 2001 vom 11.07.2001

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BUNDESVERDIENSTKREUZ FÃœR PROF. DR. UTE GERHARD

Wissenschaftsministerin Ruth Wagner: Auszeichnung für besonderes Engagement in der Frauenforschung

Wiesbaden - Die Frankfurter Wissenschaftlerin Prof. Dr. Ute Gerhard von der Johann Wolfgang Goethe-Universität ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Hessens Wissenschaftsministerin Ruth Wagner, die ihr die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung am Mittwoch in Wiesbaden überreichte, hob das außerordentliche Engagement Prof. Ute Gerhards in der Frauenforschung hervor. Ruth Wagner: "Mit ihren wissenschaftlichen Projekten hat Prof. Ute Gerhard dafür gesorgt, dass die Förderung von Frauen im öffentlichen Leben beschleunigt wurde. Sie ist eine hochmotivierte und motivierende Hochschullehrerin, deren Bedeutung für die studentische Frauengeneration besonders groß ist." Bereits 1997 hatte Prof. Ute Gerhard den Hessischen Kulturpreis erhalten.

Geboren in Köln, absolvierte Ute Gerhard nach dem Abitur zunächst ein Jurastudium, das sie mit dem ersten Staatsexamen abschloss. Anschließend studierte sie Soziologie, promovierte 1977 und habilitierte. Im Jahr 1987 erhielt sie den ersten Frauenlehrstuhl an einer hessischen Universität, die Professur für Soziologie unter besonderer Berücksichtigung der Frauenarbeit und Frauenbewe-gung. 1997 gründete sie das Zentrum für interdisziplinäre Frauenforschung zur Erforschung der Geschlechterverhältnisse an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

"Als Rechtshistorikerin und Soziologin hat Prof. Ute Gerhard Forschungs-zusammenhänge erarbeitet, die von grundsätzlicher Bedeutung für unsere Gesellschaft sind", betonte die Ministerin. So seien beispielsweise die von ihr in Frankfurt veranstalteten frauenpolitischen Kongresse auf Grund der Breite des Spektrums nie der theoretischen Diskussion verhaftet geblieben. Es seien immer auch politisch bildende Veranstaltungen gewesen, die die allgemeine Diskussion mit befördert hätten. Besonders zu nennen seien der Kongress "Menschenrechte haben kein Geschlecht", das Forum zur Verfassungsdebatte "Frauen für eine neue Verfassung" oder der internationale Kongress "Feminismus und Demokratie".

Neben ihrem großen Engagement in Lehre und Forschung hat Prof. Ute Gerhard zahlreiche Aufgaben in überregionalen und internationalen Gremien übernommen. So gehört die Professorin seit 1979 dem Komitee für Grundrechte und Demokratie an und arbeitete zeitweise im Vorstand mit. Seit 1992 ist sie ferner Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und Vorsitzende des Ausschusses für Lehre. Sie ist Mitglied der Kammer für Ehe- und Familienfragen der Evangelischen Kirche Deutschland und im Kuratorium sowie Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe "Universalität und Partikularität der Menschenrechte" der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft. Dem Kuratorium des Frauenstudien- und -bildungszentrums Gelnhausen der EKD gehört sie seit 1994 an.

Darüber hinaus ist sie seit 1995 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Hans-Böckler-Stiftung, Beiratsmitglied des Archivs der deutschen Frauenbewegung e.V., Mitherausgeberin der Zeitschrift "L'Homme" sowie Mitglied im Executive Committee der European Sociology Association. Des Weiteren gehörte sie der Arbeitsgruppe "Chancengleichheit für Frauen in Wissenschaft und Forschung" des Wissen-schaftsrats an.

In den Jahren 1989 bis 1993 engagierte sich Prof. Ute Gerhard im Beirat Frauen-politik des Bundesministeriums für Frauen und Jugend und in der Kommission zur Erarbeitung eines Berichts über Frauen im mittleren Lebensalter. Ferner arbeitete sie in der Senatskommission Frauenforschung der Deutschen Forschungs-gemeinschaft, im Arbeitsausschuss "AK Frauen" im Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder sowie im Hessischen Verfassungsbeirat mit.

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