Pressemitteilung Nr. 108 / 2001 vom 18.07.2001

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LAND HESSEN FÖRDERT SANIERUNG DER MITTELALTERLICHEN WEHRANLAGE IN BÜDINGEN

Ruth Wagner: Für den ersten Bauabschnitt gibt Hessen 100.000 Mark

Büdingen/Wiesbaden - Die Sanierung der mittelalterlichen Wehranlage in Büdingen (Wetteraukreis) wird das Land Hessen mit 100.000 Mark aus dem Etat des Landesamtes für Denkmalpflege unterstützen. Dies teilte Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, heute in Wiesbaden mit. "Durch die geplanten Sanierungsmaßnahmen wollen wir dieses herausragende Baudenkmal von nationaler und europäischer Bedeutung erhalten", so die Ministerin. Büdingen gehöre zu den wenigen historischen Städten in Deutschland, die noch eine komplett erhaltene Befestigungsanlage mit Stadtmauern, Stadttürmen, Bollwerken und Stadttor besitzen.

"Um die bauhistorisch und architektonisch wertvolle Wehranlage vor der schleichenden Zerstörung durch Steinzerfall zu bewahren, bewilligte das Land jetzt eine erste Rate von 100.000 Mark", so Ruth Wagner. Die Ministerin hob das große Engagement der Stadt Büdingen hervor, die die wertvollen mittelalterlichen Befestigungen im Ganzen erhalten wolle. Für die umfangreichen Sanierungsarbeiten habe die Stadt in diesem Jahr insgesamt rund 800.000 Mark vorgesehen. Die Restaurierung umfasse in einem ersten Bauabschnitt den grünen Turm und ein Teilstück der Wehranlage aus dem Jahre 1353. Die Erhaltung der Befestigungs-anlage sei auf einen langfristigen Zeitraum ausgelegt, so die Ministerin. Ein vorläufiger Kostenrahmen gehe von etwa 13 Millionen Mark für die schrittweise Restaurierung der gesamten Anlage aus.

Bereits abgeschlossen sind die Sanierungsarbeiten an dem so genannten Folterturm. Dies war der erste Schritt, um den Fortbestand der in Deutschland einmaligen Wehranlage in Büdingen aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert für die Nachwelt zu sichern. Das Landesamt für Denkmalpflege und das Institut für Steinkonservierung (Mainz) konnten hierbei auf die Erfahrungen bei der Renovierung des Büdinger Schlosses zurückgreifen und die vorhandenen Fachkräfte einsetzen.

Die Befestigungsanlage von Büdingen gliedert sich in drei Bereiche auf: Die beiden älteren Ringmauern aus dem 14. Jahrhundert begrenzten jeweils die Altstadt und Neustadt. Die so genannte "neue Fortifikationsanlage" stammt aus der Zeit zwischen 1476 und 1511 und umschließt in einem zweiten Ring die beiden Stadtteile Altstadt und Neustadt. Während bei anderen Städten im 18. und insbesondere im 19. Jahrhundert die Stadtmauern oft der Stadterweiterung weichen mussten, blieb die Büdinger Wehranlage weitgehend erhalten. Die alten Mauern, Wälle und Grabenanlagen sorgten mit dafür, dass die historische Altstadt von Büdingen in ihrer einmaligen Form bis heute besteht.


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