Pressemitteilung Nr. 138 / 2001 vom 10.09.2001

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KUNSTMINISTERIN RUTH WAGNER BETONT BEDEUTUNG DES PRIVATEN ENGAGEMENTS IN DER DENKMALPFLEGE

Eröffnung des "Tages des Offenen Denkmals" für Hessen im Kloster Arnsburg - Ehrung der Trägerinnen und Träger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2001

Lich-Arnsburg/Wiesbaden - In der Klosterruine Arnsburg bei Lich (Kreis Gießen) hat die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, für Hessen den "Tag des Offenen Denkmals" eröffnet, der unter dem Thema
"Ruinen" steht. Bei dieser Gelegenheit ehrte die Ministerin die diesjährigen Trägerinnen und Träger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2001 und hob die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Denkmalpflege hervor. Ruth Wagner: "Der Wert des privaten Engagements im Denkmalschutz kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden."

Ehrenamtliche Arbeit, so die Ministerin weiter, könne allerdings nur erfolgreich sein, wenn der kulturpolitische Stellenwert der Denkmalpflege in den Zielen der Landesregierung fest verankert sei und entsprechend gefördert werde. Dem habe die Politik in Hessen in der Vergangenheit nur eingeschränkt gedient. Sie habe hier bereits spürbare Verbesserungen erreichen können, gerade auch im Denkmalschutz, betonte die Ministerin. So seien die Mittel des Landesamtes für Denkmalpflege unter ihrer Verantwortung und im Vergleich zum letzten Jahr der Vorgängerregierung von rund 22 Millionen Mark im Jahr 1998 auf knapp 26 Millionen Mark für 2001 gesteigert worden. Die Landesmittel zur Erhaltung von Kulturdenkmälern seien zusätzlich noch einmal von 12 Millionen Mark im Jahr 1998 auf 15 Millionen Mark für 2001 angehoben worden. Im Hinblick auf den Haushalt 2002 seien vor der ersten Lesung im Landtag für das Landesamt für Denkmalpflege sogar knapp 30 Millionen Mark und für die Erhaltung von Kulturdenkmälern mehr als 17 Millionen Mark vorgesehen.

Im Bereich der Denkmalpflege, so die Ministerin, verfolge sie das Ziel, die Haushaltsmittel noch weiter anzuheben: "Ich will bessere Bedingungen schaffen, denn Kultur, zu der auch der Denkmalschutz gehört, ist die Seele eines Landes. Obendrein ist Kultur ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor, denn Investitionen des Landes im Denkmalschutz beispielsweise lösen etwa das Neunfache an privaten Investitionen aus." Kultur diene so nicht nur der Verbesserung der Lebensqualität, sondern stärke auch die Innovationskraft eines modernen, nach vorwärts gerichteten Landes. Ruth Wagner: "Die Kulturpolitik der Landesregierung gründet in dieser Überzeugung."
Allen hauptberuflichen Denkmalpflegerinnen und Denkmalpflegern, aber auch allen ehrenamtlichen Denkmalschützern dankte die Ministerin ebenso wie den Spendern und Sponsoren und nicht zuletzt der Hessischen Lotterietreuhand GmbH, die die Preisgelder für den Hessischen Denkmalschutzpreis bereitstelle. "Mein Dank", so Ruth Wagner, "schließt aber auch alle ein, die sich im Rahmen bürgerschaftlicher Eigeninitiative in Heimat-, Geschichts- oder Trägervereinen landesweit an vielen Stellen um die Anliegen der Denkmalpflege und um einzelne Denkmäler kümmern."

Zu den Hauptpreisträgern des Hessischen Denkmalschutzpreises 2001 gehört Dr. Dominik von Salomon aus Frankfurt. Die Jury hat ihm für die vorbildliche Sanierung einer barocken Hofreite in Frankfurt/Nieder-Erlenbach eine Urkunde und einen Geldpreis in Höhe von 8000 Mark zuerkannt.

Ebenfalls eine Urkunde und ein Geldpreis von 8000 Mark gingen an den Verein Lahn-Marmor-Museum e.V. in Villmar (Landkreis Limburg-Weilburg) für sein außergewöhnliches Engagement bei der Planung, Einrichtung und Präsentation des Lahn-Marmor-Weges und Lahn-Marmor-Museums.

Eine weitere Urkunde und 8000 Mark Preisgeld erhielten aus der Hand der Ministerin die Eheleute Laber-Vahedi aus Bad Homburg. Sie haben das "Haus Hamburger" in Seligenstadt (Landkreis Offenbach) vorbildlich saniert.

Vergeben wurde außerdem eine Urkunde und ein Gutschein an die Schülerinnen und Schüler der ehemalige Klasse 6 c der Darmstädter Mornewegschule, die unter der Leitung ihres Kunstlehrers Jörg Harbrecht den Kommandoturm am Großen Woog in Darmstadt sanierten und seine Nutzung als Sportmuseum ermöglichten. Nach Angaben von Ministerin Wagner bedeutet der Gutschein eine Klassenfahrt zum Deutschen Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege in Fulda oder zum Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Wiesbaden.

Eine weitere Urkunde mit Anerkennung erhielten der Magistrat der Stadt Wiesbaden und der Architekt Hardmuth Sonntag für die gemeinsame vorbildliche Restaurierung der Filmbühne Caligari in Wiesbaden.

Eine solche Auszeichnung ging auch an Dr. Ulrich Nöhle aus Frankfurt für die vorbildliche Sanierung des ehemaligen Industriegebäudes "Rapps Brunnenbau" in Frankfurt und an den Magistrat der Stadt Fritzlar für die Sanierung und Restaurierung der Gebäudegruppe Spitzengasse 2 und Zwischen den Krämen 5 in Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis).


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