Pressemitteilung Nr. 143 / 2001 vom 12.09.2001

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HOCHKARÄTIGER ZUWACHS FÜR DIE MESSEL-SAMMLUNG DES LANDESMUSEUMS DARMSTADT

Ruth Wagner: Gemeinschaftsaktion ermöglichte den Erwerb der Messel-Sammlung Behnke und eines wertvollen AmeisenbÀr-Fossils

Darmstadt/Wiesbaden - HochkarĂ€tigen Zuwachs in der vorher schon exzellenten Messel-Sammlung des Landesmuseums Darmstadt konnte Ruth Wagner, Hessens Ministerin fĂŒr Wissenschaft und Kunst, am Mittwochabend in Darmstadt prĂ€sentieren. "Eine hervorragende Gemeinschaftsaktion des Landesmuseums, der Kulturstiftung der LĂ€nder und der Hessischen Kulturstiftung hat es möglich gemacht, die bedeutenden Unikate der Messel-Sammlung Behnke und das weltberĂŒhmte Fossil eines AmeisenbĂ€rs zu erwerben", berichtete die Ministerin wĂ€hrend der PrĂ€sentation im Landesmuseum. "Ich freue mich ĂŒber diese kostbaren Neuerwerbungen und bedanke mich bei allen Beteiligten."

Zu den Gesamtkosten der Sammlung Behnke von 1,6 Millionen Mark hatten die Hessische Kulturstiftung 875.000 Mark, die Kulturstiftung der LÀnder 325.000 Mark und das DarmstÀdter Landesmuseum 500.000 Mark aus Sonderankaufsmitteln beigesteuert. Das wertvolle Fossil eines AmeisenbÀren mit Gesamtkosten von 650.000 Mark wurde zu je 325.000 Mark von der Hessischen Kulturstiftung und der Kulturstiftung der LÀnder finanziert.

Der AmeisenbĂ€r "Eurotamandua joresi" sei in dieser Form der einzige Nachweis eines solchen fossilen Tiers außerhalb SĂŒdamerikas und außerdem der mit Abstand Ă€lteste und vollstĂ€ndigste Fund eines fossilen Vertreters dieser Tiergruppe ĂŒberhaupt. Ohne das Messeler Exemplar wĂ€re wohl niemand auf die Idee gekommen, dass diese Tiere jemals in Mitteleuropa gelebt hĂ€tten, erlĂ€uterte die Ministerin. Mit der Sammlung Behnke konnte ein weiterer wichtiger Baustein fĂŒr die PrĂ€sentation der herausragenden Funde aus der WeltnaturerbestĂ€tte Grube Messel er-
worben werden. Zu der Sammlung gehören Kleinfunde wie wunderschöne Pflanzen und Insekten, und als KernstĂŒck die SĂ€ugetiere. "Diese hervorragenden Objekte eröffnen uns einen Blick 50 Millionen Jahre zurĂŒck in die frĂŒhe Entwicklungsgeschichte der SĂ€ugetiere", sagte Ruth Wagner.

Der Erwerb der Messel-Sammlung Behnke und des AmeisenbĂ€rs sei ein logischer Schritt, um die bestehende Sammlung im Landesmuseum weiter auszubauen. Das Hessische Landesmuseum zeige eine hervorragende Auswahl der schönsten und bedeutendsten Fossilien der Grube Messel, die seit 1995 eine von zwei UNESCO-WelterbestĂ€tten in Hessen und eine der weltweit berĂŒhmtesten FossilienfundstĂ€tten ĂŒberhaupt sei. Nicht verschweigen dĂŒrfe man in diesem Zusammenhang das mit dem Landesmuseum Darmstadt eng zusammen arbeitende Forschungsinstitut Senckenberg mit seinem Naturmuseum sowie das kleine, aber sehr feine Fossilienmuseum der Gemeinde Messel.

Die Landesregierung habe seit Erwerb der Grube nicht nur viel Geld investiert, sondern trage auch einen großen Teil der Unterhaltungskosten. Die 1997 errichtete Besucherplattform sollte dringend mit einem kleinen Dienstleistungszentrum ergĂ€nzt werden. Sie hoffe, so Ruth Wagner, dass die Gemeinde Messel nun das Angebot der Landesregierung annehme, vor Ort ein Besucherzentrum zu errichten.

Die Ministerin wies darauf hin, dass eine gemeinsame Messel-Ausstellung mit Exponaten aus dem Naturmuseum Senckenberg, dem Landesmuseum Darmstadt und des Naturkundemuseums Berlin dort zwischen Januar und Mitte Juli dieses Jahres knapp 140.000 Besucherinnen und Besucher angelockt habe. Ruth Wagner: "Das Urpferdchen und die anderen FundstĂŒcke aus der Grube Messel sind Besuchermagnete, und sie demonstrieren auf eindrucksvolle Weise, wie einmalig gut und vollstĂ€ndig die Fossilien aus der Grube Messel erhalten sind."


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