Pressemitteilung Nr. 187 / 2001 vom 07.12.2001

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KUNSTMINISTERIN RUTH WAGNER VERLEIHT LUCIE BEPPLER UND HAEGUE YANG DEN MARIA SIBYLLA MERIAN PREIS 2001

Jury hat sich einstimmig für die beiden Künstlerinnen aus Wetzlar und Frankfurt entschieden

Wiesbaden/Wetzlar/Frankfurt - Hessens Kunstministerin Ruth Wagner hat heute Lucie Beppler (Wetzlar) und Haegue Yang (Frankfurt) mit dem Maria
Sibylla Merian Preis 2001 für bildende Künstlerinnen in Hessen ausgezeichnet. Die beiden Künstlerinnen teilen sich ein Preisgeld in Höhe von 40.000 Mark. "Die Auswahljury hat sich die Entscheidung unter den zahlreichen, qualitativ hochwertigen Bewerbungen nicht leicht gemacht und schließlich einstimmig für Lucie Beppler und Haegue Yang votiert", sagte Ministerin Wagner am Abend bei der Preisverleihung im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Wiesbaden. Beppler und Yang, die jeweils mit sehr verschiedenen künstlerischen Ansätzen, Konzepten und Materialien arbeiteten, hätten gleichermaßen überzeugt, so die Ministerin.

Lucie Beppler, 1961 in Wetzlar geboren, lebt und arbeitet in Frankfurt. Ihre Zeichnungen und Fotografien zeichnen sich durch "all-over"-Strukturen aus, die jeweils die ganze Bildfläche ausfüllen. "In der ins Auge fallenden Analogie von fotografierten Details aus der Natur und sehr differenzierten individuellen Zeichnungen liegt der bestechende Reiz dieser Arbeiten", befand die Jury.

Haegue Yang, 1971 in Seoul/Korea geboren, schloss 1999 ihr Studium an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste/Städelschule in Frankfurt als Meisterschülerin bei Prof. Herold ab und lebt in Frankfurt. "Ihre Zeichnungen, Fotografien, Plastiken und Installationen überzeugen zwar auch in Form einzelner formaler Lösungen, doch ihr Ansatz ist grundsätzlich konzeptionell", so die Jury. Die Vielschichtigkeit ihrer bisherigen Arbeiten lasse noch weitere Überraschungen erwarten.

Der Jury gehörten an: Prof. Dr. Marcel Baumgartner (Justus Liebig-Universität Gießen), René Block (Fridericianum Kassel), Dr. Ina Busch (Hessisches Landesmuseum Darmstadt), Angelika Nollert (Dokumenta11), Dr. Renate Petzinger (Hessisches Landesmuseum Wiesbaden).

Nach Angaben von Ministerin Wagner haben sich die Landesmuseen bereit erklärt, eine Ausstellung mit den Preisträgerinnen vorzubereiten. Der 1994 erstmals vergebene Maria Sibylla Merian Preis sei auch heute noch eine wichtige Auszeichnung, um besondere künstlerische Leistungen von Frauen stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Denn bundesweite Untersuchungen hätten ergeben, dass Frauen trotz positiver Entwicklungen im Ausbildungsbereich in Kulturberufen noch immer unterrepräsentiert seien "Obwohl Frauen mittlerweile fast 60 Prozent der Studierenden an Kunsthochschulen ausmachen, gehen weniger als zwei Prozent der Absolventinnen den traditionellen Berufsweg über Galerien in Museen. Im Bereich der Lehre in den Künsten liegt der Frauenanteil bei C4-Professuren nur bei zehn Prozent. Außerdem müssen sich 60 Prozent aller kunstschaffenden Frauen bislang mit weniger als 24.000 Mark Brutto-Jahresverdienst zufrieden geben", erläuterte Kunstministerin Wagner.

Die von CDU/FDP geführte Landesregierung halte Wort und investiere konsequent in Kunst und Kultur. "Der Etat des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst hat den höchsten Stand seit 40 Jahren erreicht. Die Landesregierung hat seit ihrem Regierungsantritt 1999 die Ausgaben für Kunst und Kultur um insgesamt 43,8 Millionen DM, (das sind + 16,9 Prozent) auf in diesem Jahr 303,4 Millionen DM erhöht. Für das kommende Haushaltsjahr ist eine weitere Steigerung um mehr als 19,2 Millionen DM auf 322,6 Millionen DM vorgesehen", sagte Ministerin Wagner. Außerdem habe die Landesregierung ein umfangreiches mittelfristiges Programm zur Sanierung großer Kultureinrichtungen in Hessen aufgelegt.

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