Pressemitteilung Nr. 45 / 2002 vom 10.04.2002

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Hessischer Denkmalschutzpreis 2002 geht an Arbeitsgruppe für Vor- und Frühgeschichte des Hanauer Geschichtsvereins

Ministerin Wagner: Auszeichnung für langjähriges, ehrenamtliches Engagement zu Gunsten der Archäologie und Bodendenkmalpflege

Hanau/Wiesbaden - "Die Arbeitsgruppe für Vor- und Frühgeschichte des Hanauer Geschichtsvereines gehört zu den acht Preisträgern, die am 17. April in Pfungstadt mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2002 ausgezeichnet werden", teilte Hessens Kunstministerin Ruth Wagner heute in Wiesbaden mit. Die Arbeitsgruppe des Hanauer Geschichtvereines werde mit einer Urkunde und einem Geldpreis in Höhe von 3.000 Euro für ihr jahrzehntelanges vorbildliches Engagement zu Gunsten der hessischen Archäologie und Bodendenkmalpflege geehrt, so die Ministerin.

Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH gestiftete Preis ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert und geht in diesem Jahr an Vereine, Privatpersonen und kommunale Initiativen. Hauptpreisträger ist die Bürgerinitiative Heldra aus Wanfried im Werra-Meißner-Kreis. Sie erhält eine Urkunde und ein Preisgeld von 6.000 Euro für die vorbildliche Sanierung einer Hofanlage aus dem 17. Jahrhundert in Wanfried-Heldra. Weitere Preisträger sind die Eheleute Dr.
Louise und Dr. Benno Splieth aus Wetter-Oberrosphe, Landkreis Marburg-Biedenkopf (Urkunde/3.000 Euro), die Eheleute Ingeborg und Hans Braunholz aus Hosenfeld/Jossa, Landkreis Fulda (Urkunde/3.000 Euro), der Magistrat der Stadt Pfungstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg (Urkunde/Anerkennung), die Eheleute Gisela Conrad-Rothengatter und Bertolt Rothengatter aus Rüsselsheim, Landkreis Groß-Gerau (Urkunde/Anerkennung), der Förderverein Petrihaus e.V. aus Frankfurt-Rödelheim (Urkunde/Anerkennung) sowie Ulrich Thümmler aus Hünfeld-Mackenzell, Landkreis Fulda (Urkunde/Anerkennung).

Das langjährige Denkmalpflege-Engagement der Arbeitsgruppe für Vor- und Frühgeschichte des Hanauer Geschichtsvereins reicht bis zum Anfang der 70er Jahre zurück, als eine große Zahl freiwilliger Helfer in einem neuen Baugebiet in Nidderau-Heldenbergen Funde eines römischen Lagerdorfes geborgen hatte. Seither hat die Gruppe Dutzende Grabungen und Notbergungen auf professionelle Weise betreut und Funde aus unterschiedlichsten Epochen (u.a. Steinzeit, Metallzeiten, Römer, Kelten) gesichert. Die Jury begründete ihre Entscheidung zu Gunsten der Arbeitsgruppe auch damit, dass diese bei ihren Aktivitäten immer das ganze Aufgabenfeld der archäologischen Arbeit gewissenhaft erfülle - von der eigentlichen Grabung über die Dokumentation, Aufarbeitung der Befunde und Restaurierung der Funde bis hin zur Publikation. Ganz wesentlich werde die Arbeit der Gruppe durch Herrn Peter Jünglich getragen, der von Beginn an in der Arbeitsgruppe aktiv sei, so die Jury.

Kunstministerin Wagner würdigte das außergewöhnliche Engagement der Denkmalschutzpreisträger als unverzichtbar für den Erhalt des großen kulturellen Erbes in Hessen. "Viele Denkmäler mit örtlichen und regionalen Bezügen können nur deshalb vor dem drohenden Verfall gerettet werden, weil Bürgerinnen und Bürger sich mit großem persönlichen Einsatz für deren Sanierung engagieren", so Wagner. Dies öffentlich zu würdigen, sei das Ziel des Hessischen Denkmalschutzpreises.

"Der Denkmalschutz ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen. Deshalb haben wir die finanzielle Förderung deutlich aufgestockt", sagte Ministerin Wagner. Als Beispiele nannte sie den gesteigerten Etat des Landesamtes für Denkmalpflege (2002: 15,8 Mio. Euro/1998: 11,2 Mio. Euro) und die Mittel des Kunstministeriums für die Denkmalpflege (2002: 8,5 Mio. Euro/ 1998: 6,13 Mio. Euro). Außerdem habe das Land ein mittelfristiges Kulturinvestitionsprogramm zur Sanierung bedeutender Kultureinrichtungen in Höhe von knapp 250 Mio. Euro aufgelegt, so die Kunstministerin.

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