Pressemitteilung Nr. 46 / 2002 vom 10.04.2002

zurück

Hessischer Denkmalschutzpreis 2002 für den Förderverein Petrihaus e.v. in Frankfurt-Rödelheim

Kunstministein Wagner: Auszeichnung für vorbildliche Sanierung des Petrihauses am Brentanopark

Frankfurt-Wiesbaden - "Der Förderverein Petrihaus e.V. in Frankfurt-Rödelheim zählt zu den acht Preisträgern, die am 17. April in Pfungstadt mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2002 ausgezeichnet werden", teilte Hessens Kunstministerin Ruth Wagner heute in Wiesbaden mit. Dem Förderverein Petrihaus sei es gelungen, innerhalb von nur zwei Jahren eine vorbildliche Sanierung des Petrihauses am Brentanopark in Frankfurt-Rödelheim zu realisieren. Als Anerkennung dafür erhalte der Förderverein den Hessischen Denkmalschutzpreis 2002 (Urkunde mit Anerkennung), so die Ministerin.

Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH gestiftete Preis ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert und geht in diesem Jahr an Vereine, Privatpersonen und kommunale Initiativen. Hauptpreisträger ist die Bürgerinitiative Heldra aus Wanfried im Werra-Meißner-Kreis. Sie erhält eine Urkunde und ein Preisgeld von 6.000 Euro für die vorbildliche Sanierung einer Hofanlage aus dem 17. Jahrhundert in Wanfried-Heldra. Weitere Preisträger sind die Arbeitsgruppe für Vor- und Frühgeschichte des Hanauer Geschichtsvereins, Main-Kinzig-Kreis (Urkunde/3.000 Euro), die Eheleute Dr. Louise und Dr. Benno Splieth aus Wetter-Oberrosphe, Landkreis Marburg-Biedenkopf (Urkunde/3.000 Euro), die Eheleute Ingeborg und Hans Braunholz aus Hosenfeld/Jossa, Landkreis Fulda (Urkunde/3.000 Euro), der Magistrat der Stadt Pfungstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg (Urkunde/Anerkennung), die Eheleute Gisela Conrad-Rothengatter und Bertolt Rothengatter aus Rüsselsheim, Landkreis Groß-Gerau (Urkunde/Anerkennung) sowie Ulrich Thümmler aus Hünfeld-Mackenzell, Landkreis Fulda (Urkunde/Anerkennung).

Die Rettungsaktion für das so genannte Petrihaus in Frankfurt-Rödelheim begann in den 90er Jahren. Eine Initiative von Rödelheimer und Frankfurter Bürgern schloss sich zu einem Förderverein zusammen, um das verfallende Fachwerkhaus am Ufer der Nidda, zu sanieren. Der Bankier Georg von Brentano hatte das Häuschen im Jahr 1819 für seinen Landschaftsgarten erworben und umbauen lassen. Es diente als Erholungsort der bedeutenden Romantiker-Familie - auch für deren wichtigste Repräsentanten Bettine v. Arnim und Clemens Brentano. Durch die Regulierung des Flüsschens Nidda wurde das Petrihaus nach dem Ersten Weltkrieg vom Park abgetrennt, geriet in Vergessenheit und verfiel zusehends. Der Förderverein Petrihaus sammelte für die Sanierung des Hauses nahezu 900.000 DM. Außerdem verzichtete der Architekt auf Teile seines Honorars, und mehr als 20 Bau- und Handwerkerfirmen wirkten unentgeltlich an der Sanierung mit. "Für diese Leistungen gebührt allen Beteiligten große Anerkennung", befand die Jury.

Kunstministerin Wagner würdigte das außergewöhnliche Engagement der Denkmalschutzpreisträger als unverzichtbar für den Erhalt des großen kulturellen Erbes in Hessen. "Viele Denkmäler mit örtlichen und regionalen Bezügen können nur deshalb vor dem drohenden Verfall gerettet werden, weil Bürgerinnen und Bürger sich mit großem persönlichen Einsatz für deren Sanierung engagieren", sagte Wagner. Dies öffentlich zu würdigen, sei das Ziel des Hessischen Denkmalschutzpreises.

"Der Denkmalschutz ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen. Deshalb haben wir die finanzielle Förderung deutlich aufgestockt", sagte Ministerin Wagner. Als Beispiele nannte sie den gesteigerten Etat des Landesamtes für Denkmalpflege (2002: 15,8 Mio. Euro/1998: 11,2 Mio. Euro) und die Mittel des Kunstministeriums für die Denkmalpflege (2002: 8,5 Mio. Euro/ 1998: 6,13 Mio. Euro). Außerdem habe das Land ein mittelfristiges Kulturinvestitionsprogramm zur Sanierung bedeutender Kultureinrichtungen in Höhe von knapp 250 Mio. Euro aufgelegt, so die Kunstministerin.



zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst