Pressemitteilung Nr. 47 / 2002 vom 10.04.2002

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Hessischer Denkmalschutzpreis 2002 für Eheleute Dr. Louise und Dr. Benno Splieth in Wetter-Oberrosphe

Kunstministerin Ruth Wagner: Auszeichnung für vorbildliche Sanierung einer historischen Hofanlage

Wetter-Oberrosphe/Wiesbaden - "Zu den acht Preisträgern, die am 17. April in Pfungstadt mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2002 ausgezeichnet werden, gehören auch die Eheleute Dr. Louise und Dr. Benno Splieth aus Wetter-Oberrosphe im Landkreis Marburg-Biedenkopf", teilte Hessens Kunstministerin Ruth Wagner heute in Wiesbaden mit. Das Ehepaar Splieth werde mit einer Urkunde und einem Geldpreis in Höhe von 3.000 Euro für die vorbildliche Sanierung einer vom Verfall bedrohten historischen Hofanlage in Wetter-Oberrosphe geehrt, so die Ministerin.

Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH gestiftete Hessische Denkmal-schutzpreis ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert und geht in diesem Jahr an Vereine, Privatpersonen und kommunale Initiativen. Hauptpreisträger ist die Bürgerinitiative Heldra aus Wanfried im Werra-Meißner-Kreis. Sie erhält eine Urkunde und ein Preisgeld von 6.000 Euro für die vorbildliche Sanierung einer Hofanlage aus dem 17. Jahrhundert in Wanfried-Heldra. Weitere Preisträger sind die Arbeitsgruppe für Vor- und Frühgeschichte des Hanauer Geschichts-vereins, Main-Kinzig-Kreis (Urkunde/3.000 Euro), die Eheleute Ingeborg und Hans Braunholz aus Hosenfeld/Jossa, Landkreis Fulda (Urkunde/3.000 Euro), der Magistrat der Stadt Pfungstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg (Urkun-de/Anerkennung), die Eheleute Gisela Conrad-Rothengatter und Bertolt Rothengatter aus Rüsselsheim, Landkreis Groß-Gerau (Urkun-de/Anerkennung), der Förderverein Petrihaus e.V. aus Frankfurt-Rödelheim (Urkunde/Anerkennung) sowie Ulrich Thümmler aus Hünfeld-Mackenzell, Land-kreis Fulda (Urkunde/Anerkennung).

Dem Ehepaar Splieth ist es in Wetter-Oberrosphe gelungen, eine verwahrloste dreiseitige Hofanlage mit barocken Bestandteilen und Innenausbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit sensibler Hand zu sanieren und umzubauen. Die Qualität der Ausführung, die Liebe zum Detail und der sorgfältige Umgang mit natürlichen und historischen Materialien sei in den Sanierungsjahren von 1996 bis 2001 auch von den Mitbürgern in Oberrosphe anerkannt und gelobt worden, begründete die Jury ihre Entscheidung. Das gesamte Sanierungsprojekt habe außerdem von der intensiven Sammelleidenschaft des Bauherren und seinem Interesse an volkskundlichen Gegenständen profitiert: Selten gewordene Gebrauchsgegenstände aus dem bäuerlichen Umfeld hätten zu einem großen Teil eine sinnvolle Wiederverwendung in den Altbauten der prachtvollen Hofanlage gefunden.

Kunstministerin Wagner würdigte das außergewöhnliche Engagement der Denkmalschutzpreisträger als unverzichtbar für den Erhalt des großen kulturellen Erbes in Hessen. "Viele Denkmäler mit örtlichen und regionalen Bezügen können nur deshalb vor dem drohenden Verfall gerettet werden, weil Bürgerinnen und Bürger sich mit großem persönlichen Einsatz für deren Sanierung engagieren", so Wagner. Dies öffentlich zu würdigen, sei das Ziel des Hessischen Denkmalschutzpreises.

"Der Denkmalschutz ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen. Deshalb haben wir die finanzielle Förderung deutlich aufgestockt", sagte Ministerin Wagner. Als Beispiele nannte sie den gesteigerten Etat des Landesamtes für Denkmalpflege (2002: 15,8 Mio. Euro/1998: 11,2 Mio. Euro) und die Mittel des Kunstministeriums für die Denkmalpflege (2002: 8,5 Mio. Euro/ 1998: 6,13 Mio. Euro). Außerdem habe das Land ein mittelfristiges Kulturinvestitionsprogramm zur Sanierung bedeutender Kultureinrichtungen in Höhe von knapp 250 Mio. Euro aufgelegt, so die Kunstministerin.


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