Pressemitteilung Nr. 60 / 2002 vom 03.05.2002

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Hessens Wissenschaftsministerin online bei der 4. Ausbildungsmesse in Fulda

Ruth Wagner: Große Anstrengungen zur Gewinnung von jungen Leuten in Naturwissenschaft und Technik notwendig

Wiesbaden/Fulda - Von ihrem Schreibtisch in Wiesbaden aus hat Hessens Stellvertretende Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin Ruth Wagner am Freitagmorgen via Video-Konferenz die 4. Ausbildungsmesse in der Richt-halle in Fulda eröffnet, die von der Industrie- und Handeskammer, der Kreis-handwerkerschaft und dem Arbeitsamt der Stadt veranstaltet wird. Aus Zeit-gründen konnte die Ministerin nicht persönlich nach Fulda kommen. Deshalb hatten Auszubildende der Telekom und anderer Firmen vor Ort die Idee, die Möglichkeiten der neuen Telekommunikation in Anspruch zu nehmen und die Ministerin via Internet teilnehmen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit wies die Wissenschaftsministerin mit großer Dringlichkeit auf die Notwendigkeit hin, mehr junge Leute für Arbeitsfelder im Bereich der Technik- und Naturwissen-schaften zu gewinnen.

Die Landesregierung, so die Ministerin, habe sich bei Amtsantritt vor mehr als drei Jahren ehrgeizige Ziele auf dem Gebiet der Bildungspolitik gesetzt. Ein Großteil sei erreicht - etwa die starke Reduzierung des Unterrichtsausfalls und die Frage der Betreuung aller Grundschulkinder. Das von ihr eingebrachte neue Hochschulgesetz sei verabschiedet worden. Es sei darauf ausgerichtet, den Hochschulen endlich die erforderlichen Instrumentarien an die Hand zu geben, um im Wettbewerb national und international bestehen zu können.

Vor dem Hintergrund eines dramatisch zunehmenden Mangels an Absolventin-nen und Absolventen beim Studium der Technik- und Naturwissenschaften müßten Wirtschaft und Politik gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um junge Menschen für zukunftsorientierte Berufsausbildungen ebenso wie für na-tur- und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge zu interessieren.

Gerade die Entwicklung im Bereich der Informatik mache deutlich, dass es ei-nen starken Zusammenhang zwischen dem Arbeitsmarkt und der Wahl be-stimmter Studienfächer gebe, sagte Wagner. Bei den Studienanfängern der Informatik habe Hessen einen überproportional hohen Anteil und fördere diesen Bereich deshalb im Rahmen eines Sonderprogramms zwischen 2001 und 2004 mit insgesamt mehr als 15 Millionen Euro.

Eine Gleichsetzung der Nachfrage nach IT-Fachkräften mit Informatikabsol-venten greife allerdings zu kurz, betonte Ministerin Wagner: "Das Wachstum der Informations- und Kommunikationstechniken verlangt nicht nur nach Infor-matikern. Für zahlreiche Aufgaben werden Arbeitskräfte mit einer beruflichen Ausbildung benötigt, für andere, wie zum Beispiel den Ausbau der Mobilfunk-netze, werden Ingenieure und Naturwissenschaftler gebraucht."

Gemeinsam mit der Hessischen Kultusministerin, dem Hessischen Wirt-schaftsminister, mit Hochschulen, Wirtschaftsverbänden, Unternehmen und Medien habe sie im Januar 2001 die Kampagne TEKNO-NOW gestartet, be-tonte die Ministerin. Auf dem Wege unterschiedlicher Informationsveranstaltun-gen für Schüler, Lehrer und Eltern sowie mit einer Broschüre und einem Inter-netauftritt werde dafür geworben, mehr junge Leute zu einer Beschäftigung mit Natur- und Technikwissenschaften zu gewinnen.

Die Kampagne habe bisher große Aufmerksamkeit erreicht und viel Interesse geweckt, vor allem bei der wichtigsten Zielgruppe der Schüler ab Klasse 9. "Wir wissen aber", so die Ministerin, "dass wir für einen nachhaltigen Erfolg dieser Offensive wie für andere Initiativen in dieser Richtung auch einen langen Atem brauchen."


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